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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Uhr, wie viel Zeit bereits vergangen war und wie sehr sie sich und ihre körperlichen Bedürfnisse vernachlässigt hatte. Außer ihrem Frühstück und ein paar Schluck Wasser hatte sie noch nichts zu sich genommen. Kein Wunder also, dass ihr Schädel brummte und sie zuvor sogar eingeschlafen war. Müde lehnte sie sich zurück und gähnte herzhaft. Danach packte sie ihre Notizen zusammen und machte sich auf den Weg zu ihrem Hotel. Nicht, ohne zuvor noch das Buch für morgen zu reservieren, denn sie wollte nicht riskieren, dass es plötzlich vergriffen oder verborgt war.
     
    Auf dem Weg zum Speisesaal traf sie Markus, der ihr zwar ein strahlendes Lächeln schenkte, es aber so eilig hatte, dass er mehr lief, als ging. Hastig winkte er ihr zu, schickte ihr einen süßen Flugkuss und verschwand im Aufzug. Emmi hatte nicht einmal Zeit, den Gruß zu erwidern, so schnell sauste er an ihr vorbei.
    Wie Spiderman in übermenschlicher Geschwindigkeit ... überlegte sie, obwohl die Schnelligkeit nichts an der Weichheit seiner Bewegungen ändern konnte. Ein schwuler Spiderman wäre mal was für die Kinos ... dachte sie vergnügt und stellte sich den sympathischen Jungen im engen, knallroten Dress vor, wie er sich in einer Unmenge von Spinnweben suhlte und ein paar Spinnenmännchen küsste.
    Lachend ging sie weiter, bemerkte aber, dass im Speisesaal noch nicht viel los war. An jedem anderen Tag wäre Emmi vermutlich wieder gegangen, weil sie es hasste in großen Räumen alleine zu sein, aber heute hatte sie solchen Hunger, dass ihr das egal war. Sie setzte sich einfach auf den Platz, den sie auch beim Frühstück inne hatte und bestellte á la carte.
    „Eine gute Wahl!“, kommentierte eine tiefe Stimme wie aus dem Nichts und Emmi verdrehte die Augen. Nicht schon wieder!
    „Herr Jäger!“, stellte sie trocken fest und nickte auf eine Weise, die zeigen sollte, wie wenig Wert sie auf seine Gesellschaft legte. Doch von Verstehen, Feingefühl oder I nstinkt war der Mann so weit entfernt wie Emmi gerade vom Mond. Mit einem Grinsen setzte er sich einfach zu ihr an den Tisch und tat so, als wäre er eingeladen worden. Dabei war es genau das , was sie tunlichst vermeiden wollte.
    „ Tamboril ...“, fuhr er ungerührt fort. „ ... ist wahrlich eine köstliche Spezialität und nicht immer auf der Karte zu finden. Der von Ihnen gewählte vinho verde passt perfekt dazu, sofern er bem fresco , also stark gekühlt ist.“ Herr Jäger war offenbar ein portugiesisches Sprachengenie, wusste alles über Weißwein und den grätenfreien Seeteufel oder tat zumindest so, denn Emmi hatte ihn längst durchschaut.
    „Was Sie nicht sagen, Herr Jäger! “, konterte sie scharf und warf ihm einen ziemlich genervten Blick zu. „So steht es ja auch in der Karte. Warten Sie mal ... ja, genau hier: eigentlich Wort für Wort . Seltsam, oder?“, meinte sie keck und deutete mit dem Finger auf die Stelle in der Karte. Dabei grinste sie böse und Herr Jäger bekam ziemlich pronto seine winzig kleinen Pupillchen. Es war wieder einmal der berühmte Schalter, der sowohl bei Emmi, als auch bei Herrn Jäger mit nur wenigen Worten des jeweils anderen, umgelegt werden konnte.
    „Immer noch kratzbürstig?“, fragte er heiser, weil er die Portion Wut zurückdrängen wollte. Streit stand offenbar nicht am Plan und gestern hatten sie es ja auch geschafft wieder in Frieden auseinander zu gehen. Mit einem seltsamen Lächeln zog er daher seine rechte Augenbraue in die Höhe und musterte Emmi fragend. Diese ewigen Provokationen zwischen ihnen schien er genauso wenig zu verstehen wie sie. Den fragenden Blick aber fand Emmi so interessant, dass sich ihre Stacheln automatisch ein wenig zurückzogen. Sie konnte sich ihre üble Laune auch nicht recht erklären und dieses Augenbrauenheben machte den finsteren Herrn Jäger irgendwie ... menschlicher.
    „Was verschafft mir denn die Ehre, Sie nun als Tischnachbarn zu haben?“, fragte sie direkt, aber in versöhnlichem Ton, sodass er ihr Einlenken bemerkte. Und das gefiel ihm ganz gut, ebenso wie ihre Direktheit.
    „Ich habe gehört, dass sie wegen der Nephrit-Maske forschen.“
    „Wie bitte?“ Emmi fiel aus allen Wolken. „Wer hat Ihnen denn das nun wieder verraten?“, fragte sie mit einem neuen Schub Richtung Ärger. Ihren Auftrag hatte sie schließlich nicht unbedingt an die große Glocke hängen wollen.
    „Markus Schenker, unser gemeinsamer Freund“, antwortete er ernst, während Emmi an ihrem Ärger knabberte, weil

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