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Wer hat Alice umgebracht?

Wer hat Alice umgebracht?

Titel: Wer hat Alice umgebracht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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„Aber die Tarotkarten lügen nicht. Sie haben mir verraten, dass Alice ein düsteres Geheimnis hatte. Und die Karten wussten auch, dass Robert und ich füreinander bestimmt sind.“
    Ich musste erst mal die Tatsache verdauen, dass Cameron dieses sexy Biest kannte. Immerhin schien sie in einer Hinsicht die Wahrheit gesagt zu haben: Die Blicke, die Robert Cincade Nelly zuwarf, waren wirklich die eines Verliebten. Aber machte ihn das nicht noch verdächtiger? Hatte er wirklich Alice beseitigt, damit er ungestört mit Nelly zusammen sein konnte? War dieses Geheimnis, das Alice angeblich gehabt hatte, nur frei erfunden?
    Nelly wandte sich mir zu. Ihre Stimme war eiskalt.
    „Du musst Lindsay Duncan sein, nach der die Polizei sucht. Ich habe dich noch nie gesehen, aber deine Aura gefällt mir nicht. Du lässt besser meinen Freund in Ruhe, er hat Alice nicht umgebracht.“
    „Das wird sich zeigen“, erwiderte ich. „Und ich möchte auch gern wissen, was du mit dieser ganzen Sache zu schaffen hast.“
    „Robert war mit mir zusammen, während Alice erstochen wurde. Das haben wir auch den Kriminalbeamten gesagt, als sie uns vernommen haben. – Und ihr beide werdet auch bald Gelegenheit haben, mit den Cops zu sprechen. Ich habe mir nämlich erlaubt, die Polizei zu rufen.“
    Erst jetzt bemerkte ich das Mobiltelefon in Nellys Hand. Ich biss mir auf die Unterlippe. Sie musste den Notruf betätigt haben, nachdem Cameron und ich hereingekommen waren. Wahrscheinlich hatte sie vom Nebenzimmer aus den Wortwechsel zwischen Robert Cincade, Cameron und mir belauscht. Wir waren ja zuerst davon ausgegangen, dass er allein war. Oder bluffte sie nur?
    Nein, denn nun hörte man deutlich das Wimmern von den Sirenen eines Streifenwagens. Und das Geräusch kam schnell näher.
    „Los, Abflug!“, rief Cameron und packte mich am Arm. Es war gar nicht nötig, dass er mich drängte. Ich wollte mich nämlich auf gar keinen Fall noch einmal verhaften lassen. Nelly lachte höhnisch, während wir nach draußen rannten. Am liebsten hätte ich dieser falschen Schlange den Hals umgedreht. Aber was sollte das bringen? Ich hatte mich selbst dafür entschieden, Robert Cincade auf die Pelle zu rücken. Es war meine eigene Dummheit gewesen, hier aufzukreuzen. Nun musste ich die Suppe auch auslöffeln, die ich mir eingebrockt hatte.
    Cameron und ich stürzten uns in den geparkten Vauxhall. Gerade als der Motor ansprang, bogen zwei Streifenwagen in die schmale Straße ein. Cameron fluchte leise und jagte die altersschwache Karre im Rückwärtsgang los. Der Weg, auf dem wir gekommen waren, war von Polizeifahrzeugen versperrt.
    Natürlich merkten die Beamten sofort, dass wir abhauen wollten. Die Streifenwagen beschleunigten. Cameron kurbelte wie ein Wahnsinniger am Lenkrad, um unseren Vauxhall zu wenden. Dann trat er das Gaspedal bis zum Wagenboden durch.
    „Halt dich fest, Lindsay!“
    Das musste er mir eigentlich gar nicht sagen. Ich klammerte mich ohnehin schon instinktiv an das Armaturenbrett. Angeschnallt war ich außerdem noch. Trotzdem wurde ich hin und her geschleudert wie ein Crashtest-Dummy bei einem Beschleunigungstest.
    Cameron gab sich wirklich Mühe, unsere Verfolger abzuhängen. Er fuhr wie James Bond – nur leider konnte unser Gefährt nicht mit den Schlitten konkurrieren, die 007 benutzt. Der Vauxhall war mindestens dreißig Jahre alt und entsprechend langsam. Die Polizeiautos konnten jedenfalls fixer beschleunigen als wir. Das merkte ich, weil ich immer wieder ängstliche Blicke nach hinten warf. Unsere Verfolger holten deutlich auf. Und das war nicht das einzige Problem.
    „Die Cops werden Verstärkung anfordern und alle großen Durchgangsstraßen abriegeln“, knurrte Cameron. „Ich schätze, wir müssen uns bald von unserer Karre trennen.“
    Ob wir unseren Verfolgern zu Fuß entkommen konnten? Ich hatte meine Zweifel. Aber jetzt war der falsche Zeitpunkt, um mit dem Diskutieren anzufangen. Cameron musste sich völlig auf das Fahren konzentrieren. Wieder überquerten wir die Brücke, diesmal in nördlicher Richtung. Die Cops setzten zum Überholen an, fast wäre die Verfolgungsjagd schon zu Ende gewesen. Aber plötzlich stieg Cameron auf die Bremse. Damit hatten die Officers nicht gerechnet – und ich auch nicht.
    „Neeiinn!“
    Erschrocken schrie ich auf, denn für einen Moment geriet unsere altersschwache Karre ins Schleudern. Ich fürchtete schon, dass wir durch das Brückengeländer brechen und im Fluss verschwinden

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