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Wer hat Alice umgebracht?

Wer hat Alice umgebracht?

Titel: Wer hat Alice umgebracht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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überwacht?“
    „Okay, die Gefahr besteht. Aber ich denke, er ist clever genug, um die Beamten auszutricksen.“
    Sofort setzten wir das Vorhaben in die Tat um. Nach einigem Suchen fanden wir eine Telefonzelle. Cameron hatte zwar die ganze Zeit sein Handy bei sich, aber es blieb ausgeschaltet. Wir konnten nicht riskieren, es zu benutzen. Zu groß war das Risiko, dass die Cops uns orten könnten.
    Cameron wählte die Nummer des alten Bildhauers. Währenddessen lief ich nervös hin und her. Meine ganze Hoffnung ruhte jetzt auf diesem Namen Delbaeth, der vielleicht gar keine Bedeutung hatte. Sicher, ich war nun mal keine Kriminalistin. Wie konnte ich mir überhaupt einbilden, diesen Fall besser lösen zu können als die Polizei? Sicher, ich selbst war nicht schuldig. Aber der wahre Mörder hatte mich auf teuflisch geniale Art zum Sündenbock aufgebaut. Gab es das perfekte Verbrechen etwa doch?
    Plötzlich war ich ziemlich verzagt. Der Mut hatte mich verlassen. Meine ganze Flucht kam mir sinnlos vor. Ob ich vielleicht lieber meinen Anwalt anrufen sollte? Wenn ich mich freiwillig der Polizei stellte, würde sich das für mich doch positiv auswirken, oder?
    Zum Glück hatte Cameron sein Telefonat beendet, bevor ich vollends den Mut verlor. Lächelnd kam er zu mir herüber.
    „Onkel Arthur will sich gleich mit uns treffen. – Hey, was ist denn los?“
    „Ich komme mir vor wie die Maus in der Falle, Cameron. Ich klammere mich an jeden Strohhalm, aber allmählich geht mir die Power aus. Das, was wir hier abziehen, kommt mir so sinnlos vor.“
    Cameron nahm mich in die Arme und strich mir zärtlich mit zwei Fingern über die Wange.
    „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Mir sind auch schon schlimme Dinge passiert. Aber immer, wenn ich keine Chance mehr sah, ist es irgendwie doch weitergegangen. Onkel Arthur hat sich jedenfalls sehr über meinen Anruf gefreut. Und ich bin sicher, dass er uns helfen kann. – Lass uns gehen, er will uns an der Templetons Factory im Glasgow Green treffen.“
    Glasgow Green ist ein weitläufiger Park im Südosten der City. Ich kannte mich dort nicht besonders gut aus, aber ich hatte ja Cameron an meiner Seite. Auf jeden Fall fühlte ich mich jetzt, nachdem er mich aufgemuntert hatte, schon etwas besser. Wir riskierten es, einen Bus zu nehmen. Vom Stadtrand bis zu dem Parkgelände war es doch ganz schön weit. Ich wurde immer zappliger, während wir im Bus saßen. Gleichzeitig fürchtete ich mich aber auch davor, dass Arthur Elliot mir gar nicht helfen konnte. Falls das passieren sollte, hatte ich wirklich überhaupt keinen Plan mehr.
    Cameron führte mich zur Templeton Factory, die eher an einen Palast als an eine Produktionsanlage erinnerte. Unweit davon wartete Onkel Arthur schon auf einer Parkbank. Er hatte einen guten Treffpunkt gewählt. In diesem Teil der Grünanlage war nicht allzu viel los. Außerdem schirmten uns hohe Hecken gegen neugierige Blicke ab. Und falls sich aus Richtung Haupteingang eine Polizeipatrouille näherte, würden wir sie rechtzeitig bemerken und uns aus dem Staub machen können.
    Der alte Bildhauer umarmte uns herzlich. Dann forderte er Cameron und mich mit einer Geste auf, uns zu ihm zu setzen.
    „Ich freue mich, euch immer noch in Freiheit zu sehen. Dabei tut die Polizei von Glasgow wirklich alles Menschenmögliche, um euch zu erwischen. Bei mir standen die Cops auch schon auf der Fußmatte. Aber ich hatte die kaputten Handschellen und Lindsays Kleider schon längst beseitigt. Die Polizisten haben nicht den geringsten Hinweis auf dich gefunden, Lindsay. Außerdem habe ich behauptet, ich hätte meinen Neffen schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Nach dir suchen sie also auch, Cameron. Offenbar hat der Kumpel, von dem du das Auto geliehen hattest, seinen Mund nicht halten können.“
    Cameron nickte.
    „Das ist blöd. Aber warum sollte Ernie für Lindsay schweigen? Er kennt sie ja noch nicht mal. Wenn er wüsste, dass sie vom wahren Mörder verschaukelt werden soll, hätte er bestimmt zu uns gehalten. Ich bin jedenfalls nicht sauer auf ihn. Aber wir haben uns vor allem mit dir getroffen, weil wir dich etwas fragen wollen.“
    „Und was?“
    „Delbaeth, Onkel Arthur. Ich spreche jetzt nicht von der keltischen Sagengestalt, sondern von jemandem, der diesen Spitznamen trägt. Es muss eine Person sein, die etwas mit dem Mordopfer zu schaffen hatte. Jedenfalls hat Alice Wright einmal bei einem Telefonat diesen Namen erwähnt.“
    Während sein Neffe sprach,

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