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Wer hat Angst vor Beowulf?

Wer hat Angst vor Beowulf?

Titel: Wer hat Angst vor Beowulf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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war von Anfang an einmütig abgelehnt worden. Nach einem formellen Trinkspruch auf Odin und einer Bitte um dessen Beistand setzten sich die Helden nieder und putzten ihre Waffen oder trafen Reisevorbereitungen.
    Hjort und Arvarodd, die bereits gepackt hatten, und Brynjolf der Verwandler (der nicht packen mußte) hielten sich am Lagerfeuer auf und spielten ›Fünf Steine‹.
    »Ich kann langsam nicht mehr folgen«, grummelte Hjort. »Zu kompliziert. Diese ganze Heimlichtuerei und Hintergründigkeit. Ich meine, wir eignen uns einfach nicht dafür. Findet ihr nicht auch? Was wir wirklich gut können, ist Leuteverprügeln.«
    »Das ist wohl wahr«, seufzte Brynjolf wehmütig. »Es sieht aber leider nicht so aus, als ob man heutzutage mit Leuteverprügeln viel erreicht.«
    »Bist du dir da wirklich sicher?« fragte Hjort mitfühlend. »Ich rechne fest damit, daß wir die eine oder andere Prügelei haben werden, bevor wir hier fertig sind. Oder meinen Sie nicht, Hildy Frederikstochter?«
    Hildy, die gerade mit einem Armvoll Decken zum Lieferwagen unterwegs war, nickte beiläufig, ohne weiter darüber nachzudenken.
    »Siehst du?« frohlockte Hjort. »Hildy ist schließlich schlau.«
    »Nicht nur das«, warf Arvarodd ein, »hinter der Frau steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten möchte.«
    »Wo wir schon dabei sind«, meldete sich Hjort erneut zu Wort, »ich mag Frauen gern etwas schlanker.« Arvarodd blickte ihn finster an. »Wirklich«, verteidigte sich Hjort. »Ich war mal in Trondheim, lange bevor der alte Marktplatz eingestampft wurde, um Platz für die neuen Töpferwerkstätten zu schaffen …«
    »Das Mädchen hat Verstand«, unterbrach ihn Brynjolf schnell. »Heutzutage scheint Verstand etwas zu zählen.«
    »Dann weiß ich auch nicht, was wir machen sollen«, verzagte Hjort. »Ich persönlich hab für Verstand nie viel übrig gehabt. Wenn man ihn aus jemandem herausprügelt, ist er immer so klebrig und schwer von der Axt zu wischen.«
    »Ich rechne fest damit, daß sie für unsere Truppe ein Gewinn ist«, fuhr Brynjolf fort. »Wie es aussieht, besitzen wir zwar genug Muskeln und Heldenmut, aber etwas zuwenig Intelligenz. Natürlich haben wir Seine Hoheit und diesen miesen Zauberer, aber ein zweiter Berater im Stab könnte nicht schaden. Ich finde, wir sollten sie adoptieren.«
    »Wie? Ihr einen richtigen Namen geben und das alles?« Hjort blickte zweifelnd drein.
    »Warum eigentlich nicht?« stimmte Arvarodd begeistert zu. »Obwohl mir so aus dem Stegreif keiner einfällt.«
    »Mir schon.«
    »Halt’s Maul, Hjort!« zischte Brynjolf ihn an. »Jedenfalls sollten wir uns darüber Gedanken machen.«
    Im diesem Augenblick drang ein Warnruf vom Wachtposten herüber.
    »Na also!« freute sich Hjort. »Glaubt ihr, das könnte Ärger bedeuten?«
    »Wer weiß?« brummelte Arvarodd. Er schnallte sich den Schwertgurt über das Jackett und griff nach dem Bogen. »Möglich ist alles. Wer hat meinen Helm verlegt?«
    Voller Tatendrang bildeten die Helden einen Kreis, wobei sie mit ihren Schilden, Helmen und zweiteiligen Anzügen aus grauer Kunstfaser möglicherweise etwas merkwürdig aussahen.
    Der König stolzierte rasch an ihnen vorbei und rief ihnen zu: »Jetzt noch nicht!«
    »Aber wir …«
    »Ich hab gesagt, jetzt noch nicht. Versteckt euch, und zwar alle!« Er duckte sich hinter einen Felsbrocken und spähte zur Straße hinüber. Zwei Lieferwagen hatten dort angehalten. Kurz darauf gesellten sich Hildy und Starkad (der den Ausguck übernommen hatte) zum König.
    »Die haben nur angehalten, König«, flüsterte Starkad. »Du hast gesagt, ich soll dich rufen, wenn …«
    »Völlig richtig«, entgegnete der König. »Wer ist das, Hildy Frederikstochter?«
    Hildy starrte angestrengt hinüber, konnte aber nichts erkennen. »Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich niemand.«
    Aus dem ersten Lieferwagen stieg ein Mann mit blauem Anorak und ging mit einer Landkarte in der Hand auf die Straßenböschung zu. Dort sah er sich nach allen Seiten um und machte eine verzweifelte Geste.
    »Wonach der wohl sucht?« murmelte der König. »Sie und Starkad bleiben hier. Ich werde mir das mal aus der Nähe ansehen.«
    Bevor Hildy etwas sagen konnte, schlich der König um den Felsbrocken herum und schlängelte sich den Abhang hinunter bis in die Nähe der Straße, wo er hören konnte, was die Leute in den Lieferwagen sagten. Der Mann im blauen Anorak war wieder eingestiegen und schrie gerade den Fahrer an.
    »Woher sollte ich das

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