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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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definitiv nicht der geeignete Zeitpunkt, um romantische Gefühle zu entwickeln.
    Sie löste sich von ihm. „Ich muss los.“
    „Wir sehen uns heute Abend.“
    „Ja.“
    Sie nahm ihre Handtasche und machte sich zu Fuß auf den Weg in den Park. Unterwegs merkte sie, dass sie an Raoul statt an das anstehende Festival dachte. Das war gar nicht gut. Schlimmer noch, es war gefährlich – zu groß war die Gefahr,ihr Herz zu verlieren. Arbeit war ein viel sichereres Thema.
    Im Park angekommen, sah sie, dass die Aufbauten schon am frühen Morgen erledigt worden waren. Stände säumten die Wege, und die Verkäufer breiteten bereits ihre Waren aus. Der Duft vom Grill vermischte sich mit dem von schmelzendem Karamell.
    Das Herbstfestival war eins ihrer Lieblingsfestivals. Die Tage wurden zwar schon kürzer, und bald würde der erste Schnee fallen, aber sie liebte die warmen, sich verändernden Farben des Herbstes, die Stille, die der Winter versprach, den Duft der Kaminfeuer.
    Jedes Festival hatte seinen ganz eigenen Charakter. Dieses hier würde jedoch wegen all der Männer in der Stadt ein wenig anders verlaufen als sonst. Pia hatte zusätzliche Spiele organisiert, um sie glücklich zu machen, und hatte außerdem ein zweites Bierzelt aufbauen lassen. Als Vorsichtsmaßnahme hatte sie auch zusätzliche Polizeikräfte angefordert.
    Ein untersetzter Mann mit einer Sicherheitsweste, die ihn als Angestellten der Stadt auswies, kam zu ihr. „Pia, uns fehlen fünf Dixi-Klos. Der Typ, der sie bringen sollte, ist verschwunden.“
    „Nicht mehr lange“, entgegnete Pia. „Versuchen Sie, seine Handynummer herauszubekommen, und rufen Sie ihn dann an. Wir brauchen die zusätzlichen Toiletten.“
    Ein Elektriker musste einen schadhaften Stecker ersetzen, da der Wind gedreht hatte, erstickten die Schmuckverkäufer fast am Rauch vom Bratwurstgrill, und jemand hatte vergessen, Parkverbotsschilder aufzustellen, damit die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr notfalls aufs Gelände kamen.
    Pia behob diese Krisen schnell und gekonnt, so wie sie es seit Jahren tat. Sie drehte sich um, um noch einen schnellen Rundgang zu machen, als sie sah, dass Denise Hendrix mit einem Klappstuhl auf sie zukam.
    „Ich habe die erste Schicht übernommen“, verkündete Denise fröhlich. „Es ist jetzt halb neun. Bis um neun sollst du dich hinsetzen.“
    „Aber ich muss noch mal prüfen, ob jetzt alles klappt.“
    „Nein, musst du nicht. Und das wirst du auch nicht.“ Denise hob eine Augenbraue, grinste aber. „Bring mich nicht erst so weit, dass ich die strenge Mutter raushängen lassen muss, denn das würde dir gar nicht gefallen.“
    „Ja, Ma’am“, antwortete Pia unterwürfig und ließ sich auf den Stuhl fallen.
    Denise sah Montana und winkte sie zu sich.
    „Hallo, Mom“, sagte Montana und grinste Pia an. „Ich habe die Schicht von halb zwölf bis zwölf, und dann noch eine heute Nachmittag. Es macht richtig Spaß, dich herumzukommandieren.“
    „Na, vielen Dank.“ Man wollte sie zwingen, dreißig Minuten pro Stunde zu sitzen. „Kannst du dann mit den Verkäufern noch einmal reden und fragen, ob sie alles haben, was sie brauchen? Sag ihnen, dass auf Jos Pickup Wasser für die Leute ist. Sieh zu, dass du sie aufspürst und ihr sagst, dass sie den Pickup irgendwo so hinstellen, dass die Verkäufer ihn auch finden. Und wenn du einen Typen siehst, der auf seinem Laster ein paar Toiletten herumfährt, sag mir Bescheid.“
    Montana starrte sie an. „Das soll ich alles tun?“
    Pia hob ihr Klemmbrett hoch. „Das ist kaum die Hälfte der ersten Seite.“
    „Du meine Güte, deinen Job möchte ich nicht haben“, grummelte Montana. „Mom, wenn du Nevada siehst, sag ihr, dass sie mir helfen kommen soll.“
    „Natürlich, Schatz.“
    Montana machte sich auf den Weg.
    „Beeindruckend“, meinte Denise zu Pia. „Du ruhst dich aus und bekommst deine Arbeit getan.“
    „Ich bin Expertin, was Multitasking angeht.“
    Denise starrte ihrer Tochter hinterher. „Montana scheint glücklich mit ihrem neuen Job zu sein.“
    „Glaube ich auch. Ich bewundere sie – sie gibt immer alles, egal, was sie tut.“
    „Ich weiß, dass sie sich Sorgen darüber macht, den richtigen Job für sich zu finden. Nicht dass sie das nicht schafft, aber dass es zu lange dauert. Ich sage ihr immer wieder, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg in seiner eigenen Zeit gehen muss, aber sie will nicht auf mich hören. Ein Schicksal, das alle Mütter ereilt.“ Denise lächelte.

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