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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„Warte, bis deine Zwillinge ins Teenageralter kommen.“
    „Im Augenblick wünsche ich mir einfach nur, dass sie größer als ein Reiskorn werden.“
    „Das passiert schnell genug.“
    Das Dröhnen eines großen Lasters brachte die beiden dazu, sich umzudrehen. Denise beschattete ihre Augen mit der Hand und schaute dann Pia an.
    „Na, wie mir scheint, ist zumindest das Toilettenproblem gelöst.“
    Raoul spazierte mit Peter durch den überfüllten Park. Fool’s Gold veranstaltete mal wieder eins seiner vielen Festivals. Da Pia ja arbeiten musste, hatte er sich am Nachmittag mit Peter verabredet. Die Pflegeeltern schienen nichts dagegen zu haben, wenn er Zeit mit dem Jungen verbrachte, was ja gut war. Auch wenn das Paar ganz nett zu sein schien, hatte Raoul noch immer Zweifel an der Art, wie sie sich um Peter sorgten.
    Er und Peter hatten schon nach Pia geschaut, die bis zur vollen Stunde auf einem Stuhl sitzen bleiben musste. Sie schwor, dass sie überhaupt nicht müde war, weil sie noch nie so viele Assistenten gehabt hatte und während eines Festivals so wenig hatte arbeitet müssen.
    „Wollen wir uns ein Eis holen?“, fragte Raoul den Jungen und zeigte auf einen Stand.
    „Oh ja!“
    Peter rannte voran, und nachdem sie ihr Eis ausgesucht hatten, gingen sie zu einer Bank.
    „Das ist echt cool hier“, meinte Peter, während er sein Eis schleckte. „Mir gefällt es, dass es zu jeder Jahreszeit ein anderesFestival gibt. Das macht richtig Spaß. Meine Eltern haben mich immer mitgenommen zu den Festivals.“
    „Bist du in Fool’s Gold aufgewachsen?“
    „Mehr oder weniger. Mein Dad hat in einem der Weinkeller gearbeitet, und wir haben etwas außerhalb der Stadt gewohnt. Aber zur Schule bin ich immer hier gegangen.“ Sein Lächeln schwand. „Nachdem sie gestorben sind, musste ich in ein Heim. Das fand ich nicht gut. Es war total fies, wie die anderen Kinder sich immer über mich lustig gemacht haben, wenn ich geweint habe.“
    Raoul konnte das nur zu gut nachempfinden. „Es ist völlig okay, sich so zu fühlen und traurig zu sein.“
    „Jungs weinen nicht.“
    „Doch, viele Jungs weinen.“ Raoul zögerte, wohl wissend, dass es ein schmaler Grat war; einerseits wollte er Peter darin bestärken, Gefühle zu zeigen, andererseits wusste er genau, wie schrecklich es war, von Gleichaltrigen malträtiert zu werden. „Wenn man seine Eltern verliert, ist das schon ziemlich schlimm.“
    „Ich weiß.“ Peter leckte an seinem Eis. „Ich vermisse sie immer noch.“
    „Das ist gut. Du hast sie geliebt, und Menschen, die man liebt, vermisst man auch.“
    „Mrs Dawson sagt, dass sie mich vom Himmel aus beobachten, aber ich weiß nicht, ob das stimmt.“
    „Jedes Mal, wenn du an sie denkst, weißt du, wie sehr sie dich geliebt haben. Das ist das, was wichtig ist.“
    Peter leckte weiter an seinem Eis und hielt dann seinen Gipsarm hoch. „Der kommt bald ab. Der Arzt sagt, bei mir heilt das richtig schnell.“
    Der Vorteil der Jugend, dachte Raoul voller Neid und erinnerte sich daran, wie miserabel er sich immer morgens nach seinen letzten Spielen gefühlt hatte. So als wäre er von einem Laster überrollt worden. Nichts konnte einem Mann schneller die Überheblichkeit austreiben, als von einer Horde kraftstrotzenderMänner niedergewalzt zu werden, die mehr als hundert Kilo Kampfgewicht auf die Waage brachten.
    „Warte, bis du deinen Arm siehst“, meinte Raoul. „Der wird ganz komisch aussehen, weil er so lange eingegipst war.“
    „Cool! Ich wünschte, ich könnte ihn jetzt sehen.“ Er hob den Arm und drehte ihn hin und her, als würde er versuchen, in den Gips hineinzuschauen. Dann sah er Raoul an. „Weißt du schon, dass nächste Woche ein Schulfest stattfindet? Da gibt’s Spiele und so. Ist natürlich nicht so groß wie das hier, aber es macht bestimmt auch Spaß.“
    Während der Junge weiter über die verschiedenen Ereignisse in der Schule plauderte, bemerkte Raoul drei Frauen, die ein paar Meter von ihnen entfernt stehen geblieben waren. Er hatte sie noch nie gesehen, also vermutete er, dass es sich um Touristinnen handelte, die entweder wegen des Festivals oder wegen der vielen Männer in die Stadt gekommen waren. Sie waren ungefähr Mitte dreißig, redeten miteinander und deuteten verstohlen auf ihn. Die große Brünette hob ihre Kamera und machte ein Foto von ihm.
    Als sie sahen, dass er sie bemerkt hatte, winkte die kleinere Blondine und kam herüber.
    „Sie sind doch Raoul Moreno, oder?“,

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