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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hören.“
    Raoul hob beide Hände. „Nein, danke. Deine Schwester kann alles machen, was sie gern möchte.“
    Der Junge seufzte. „Das sagt Mom auch immer, und Dad sagt gar nichts dazu.“
    Ein kluger Mann, dachte Raoul.
    „Meine Eltern sind geschieden“, verkündete der Junge, der rechts neben Peter saß. „Ich wohn immer abwechselnd eine Woche bei dem einen und bei dem anderen. Sie haben Häuser direkt gegenüber in der Straße.“
    „Und wie läuft das so?“, wollte Raoul wissen.
    „Ich weiß nicht. Es ist irgendwie dumm. Wenn sie so nahbeieinanderleben können, warum können sie dann nicht zusammenwohnen?“
    „Eine Ehe kann manchmal ganz schön hart sein“, erklärte Raoul ihm. „Das Wichtigste ist, dass deine Eltern dich gernhaben. Hast du jemanden, mit dem du reden kannst, einen älteren Bruder vielleicht oder eine Tante oder einen Onkel?“
    „Mein Onkel Carl ist echt nett. Er hört zu.“
    „Dann rede weiter mit ihm. Mach das nicht alles mit dir selber aus. Das ist nie gut.“
    „Meine Eltern sind auch geschieden“, meinte ein anderer Junge leise.
    „Ich hab fünf Schwestern“, warf ein Junge am anderen Ende ein. Die anderen am Tisch stöhnten.
    „Das sind ganz schön viele Mädchen“, meinte Raoul. „Bist du der Jüngste?“
    „Nein. Ich bin der Mittlere. Sie sind überall. Mein Dad hat mir aber ein Baumhaus gebaut, damit ich meine eigene Höhle habe.“
    „Das ist schön für dich.“
    Während der Unterhaltung hatte Raoul immer wieder zu Peter geschaut. Der Junge aß sein Mittagessen, ohne viel zu sagen. Gerade als Raoul vorschlagen wollte, dass sie zum Spielplatz gehen sollten, brach Peter sein Schweigen.
    „Meine Eltern sind tot“, sagte er und starrte auf seinen Teller. „Sie sind bei einem Autounfall vor zwei Jahren umgekommen.“
    „Das tut mir leid“, sagte Raoul.
    Peter zuckte mit den Schultern. „Es war ganz schön schlimm, aber so was passiert.“
    Peters Freund Drew beugte sich zu Raoul vor. „Er war auch im Auto, als sie den Unfall hatten. Er war da, als sie gestorben sind.“
    Raoul fluchte innerlich. Was für ein Albtraum für ein Kind. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    Peter schaute ihn an. „Glaubst du wirklich, dass ich nochgroß genug werde, um auf der Highschool Football spielen zu können?“
    „Aber sicher. Weißt du was, wir fangen gleich mal an und trainieren ein paar Sachen.“
    Langsam wich die Traurigkeit aus Peters Miene, und er begann zu strahlen. „Echt?“
    „Ja. Kommt, wir haben bestimmt viel Spaß dabei.“
    Die Jungs standen auf und nahmen ihre Tabletts, um sie am Tresen neben der Küche abzustellen. Während die anderen nach draußen liefen, ging Peter etwas langsamer, und Raoul gesellte sich zu ihm.
    „Es tut mir leid, dass deine Eltern nicht mehr leben“, sagte er. „Ich habe meinen Dad nie kennengelernt. Und meine Mom habe ich verloren, als ich ein bisschen älter war als du. Das ist ziemlich hart.“
    Peter nickte schweigend.
    Raoul hätte ihn gern in den Arm genommen, doch er wusste, dass es an der Schule strikte Regeln gab, die besagten, dass die Kinder nicht berührt werden durften. Weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte, schwor er sich, dem Jungen zumindest seine Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er in der Nähe war. „Möchtest du lernen, wie man weiter als sonst jemand werfen kann?“, fragte er also.
    „Das kannst du mir beibringen?“, fragte Peter eifrig.
    „Darauf kannst du wetten.“
    „Super!“ Der Junge lachte und rannte zu seinen Freunden.
    Für heute, dachte Raoul, reicht das vielleicht.
    „Du hättest das mit dem Essen klarer ausdrücken müssen“, sagte Pia, während sie sich eine Portion Kung-Pao-Huhn auf den Teller füllte und sich dann den Finger ableckte, auf den ein wenig Soße getropft war.
    Raoul saß ihr gegenüber an dem kleinen Tisch in seiner Küche. „Weil du dann sofort auf die Sache mit dem Schwangerschaftsgehilfen angesprungen wärst?“
    „Genau. Ich weiß, es ist nicht gerade weltgewandt oder vornehm, aber biete mir einen Snack an, und ich bin sozusagen deine Sklavin.“
    „Gut zu wissen.“
    In seinen dunklen Augen blitzte Humor auf, was in Pia den Wunsch weckte, zu lächeln. Genau genommen weckte der Anblick seines Gesichts – und all der anderen fantastischen Körperteile – noch ganz andere Wünsche in ihr. Wie zum Beispiel, ihn zu bitten, sich nackt auszuziehen. Oder sie auszuziehen. Oder sie zu berühren. Obwohl ihr der Vorschlag von Dr. Galloway wirklich gut gefallen

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