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Wer hat das Rind zur Sau gemacht?

Wer hat das Rind zur Sau gemacht?

Titel: Wer hat das Rind zur Sau gemacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Pollmer , Andrea Fock , Monika Niehaus , Jutta Muth
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den Rahmen eines Buches über Lebensmittelskandale sprengen, den Sinn des Impfens allgemein zu diskutieren. Die Ergebnisse von individuellen Nutzen-Schaden-Abwägungen können sehr unterschiedlich ausfallen, man denke nur an Impfungen vor Tropenreisen. Dieses Kapitel handelt von der MKS – und von Informationen, die jedem Interessierten, ob Veterinär oder Journalist, leicht zugänglich sind. Auf dem Prüfstand steht damit die Glaubwürdigkeit von Impfärzten, Impfstoffherstellern und Gesundheitspolitikern, die heute mit zweifelhaften Kampagnen und der Verheißung einer Erlösung von Krankheit vor allem auf den Umsatz schielen. Halten wir es mit Eugen Roth: «Was bringt den Doktor um sein Brot? a) die Gesundheit, b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf daß er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe.»

[zur Inhaltsübersicht]
    5 Gebundene Rückstände: Geheime Gifte in der Pflanze
    Hauptsache, gigantisch, egal, ob gigantisch groß und gigantisch klein: Gigabyte und Megawatt, Nanogramm und Picometer gehören schon zum Sprachschatz mancher Grundschulkinder. Dabei können sich nicht einmal ihre Lehrer vorstellen, wie ein Picogramm, also ein Millionstel vom millionstel Gramm, wirklich aussieht. Wie hausbacken nehmen sich dagegen Kilometer und Milligramm aus, Größenordnungen aus dem Zeitalter der Dampflok! Wenn Politiker, wie jüngst der Grünenchef Çem Özdemir, AKW s schon mal Gigabyte statt Gigawatt erzeugen lassen 3 , dann ist diese Vorstellung einfach nur «megageil».
    Nicht nur das Spiel mit den unvorstellbar großen, auch das mit den unermesslich kleinen Zahlen ist heute «in». Staunend vernimmt der Verbraucher, dass die Chemiker mit ihren hochempfindlichen Messmethoden im Einzelfall noch Picogramm von Pestiziden, Tierarzneimitteln und Umweltgiften in Schnitzel und Schnittlauch nachweisen können. So werden in schöner Regelmäßigkeit Eier, Erdbeeren und Elchsteaks präsentiert, die mit irgendetwas «Krebserregendem» oder gleich mit ganzen «Pestizidcocktails» belastet sind.
    Doch kaum jemand hat eine Vorstellung davon, um wie wenig oder um wie viel es sich bei diesen Rückstandsmengen tatsächlich handelt, noch, ob davon wirklich eine Gefahr ausgeht. Was beim Bürger hängenbleibt, ist das diffuse Gefühl: Da wurde wieder alles Mögliche drin gefunden, die wollen uns wohl langsam alle vergiften.

Gift im Obst – frisch serviert von Greenpeace
    Als 2008 die deutsche Höchstmenge von maximal 10 Mikrogramm Pestizid pro Kilogramm Lebensmittel im Zuge der europäischen Harmonisierung gekippt wurde, fanden die Kritiker in der Öffentlichkeit ein offenes Ohr. 20 Diese pauschale Höchstmenge – dabei wäre der Begriff «Niedrigmenge» angemessener – galt bis dahin für allerlei Pestizide, die im Ausland aufgrund anderer Erntegüter und klimatischer Bedingungen eingesetzt wurden und bei uns überflüssig und damit verboten waren. Diese 10 Mikrogramm haben auch nichts mit der Schädlichkeit zu tun, sondern spiegeln nur die Grenzen der Analytik wider. Nun war auf einmal ein Vielfaches an Rückständen legal. Der Protest der Verbraucherschützer folgte auf dem Fuß.
    Geändert hat sich dadurch an der Belastung aber kaum etwas. Wer in tropischen Breiten Reis oder Bananen anbaut, braucht nun mal andere Pflanzenschutzmittel als ein Erzeuger von Weizen oder Äpfeln in Norddeutschland. Sonst gibt’s eben keine Südfrüchte. Mit der EU -Angleichung wurde nur die bisher übliche Praxis legalisiert. Mit dem gleichen Recht könnten die Bewohner Mallorcas fordern, dass endlich die Pestizide verboten werden, die unsere Landwirte benötigen, die aber im Süden überflüssig sind.
    Greenpeace & Co. ließen sich die Chance auf eine Kampagne nicht entgehen. Mit Erfolg. Die Handelskonzerne Edeka und Rewe versprechen seitdem, dass ihre Produkte maximal 70 Prozent der (neuen) gesetzlichen Höchstmenge ausschöpfen. 2 Der Kunde darf – zumindest bis zur nächsten Kampagne – beruhigt sein: Der Lebensmittelhandel hat sogar strengere Auflagen als das Gesetz geschaffen. Vorbildlich!
    Was auf den ersten Blick nach «Verbraucherschutz, ernst genommen» aussieht, ist letztlich ein undemokratischer Vorgang. Greenpeace und andere NGO s üben über die Medien Druck auf den Handel aus, und der akzeptiert ab dann kein Obst und Gemüse mehr, das die gesetzlichen Vorschriften erfüllt. Eine demokratische oder auch nur fachliche Kontrolle dieser willkürlichen und machtpolitisch motivierten «Grenzwerte» gibt es nicht; nach Lust und

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