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Wer hat Tims Mutter entführt?

Wer hat Tims Mutter entführt?

Titel: Wer hat Tims Mutter entführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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kommen wir nur zurück, wenn das Wasser bis zur Unterlippe reicht.“
    Klößchen hob die Achseln. „Dann
darf ich meinem Vater nichts vom Lösegeld sagen. Er weiß doch genau, daß ihr
nicht im Geld schwimmt, und wäre sofort hier mit der Knete.“
    „Warte ab, bis morgen. Übrigens
machen es uns die Kidnapper nicht leicht. Wie gesagt, werden sie Susanne nicht
sofort, sondern erst in den nächsten Tagen freilassen. Solange können wir
nichts unternehmen. Es sei denn, wir entdecken den Schlupfwinkel und stürmen
die Bude.“
    Gaby sah ihren Freund
aufmerksam an. „Wie sieht dein Programm aus? Wie ich dich kenne, wirst du nicht
pausenlos Däumchen drehen.“

    „Bestimmt nicht.“ Tim deutete
in die Diele und meinte das Telefon. „Ich will Mortius fragen, ob er schon mal
was vom Silent Warrior gehört hat. Dann möchte ich in den hiesigen Hotels
nachfragen, wo Fuentedos abgestiegen ist. Ich gebe mich als Reporter aus. In
den Zeitungen steht nichts. Aber der General ist ja auch kein Pop-Star oder
Opernsänger. Läßt Fuentedos sich aufspüren, frage ich ihn nach dem Silent
Warrior.“
    „Vielleicht verbeißt du dich da
in einen Übertragungsfehler“, meinte Karl. „Ist doch möglich: Deine Mutter hat
was ganz anderes gesagt. Frau Biermüller verstand sowieso nur Bahnhof.
Wahrscheinlich hat sie auch den Klang des Wortes nicht richtig wiedergegeben.“
    Tim hob die Achseln. „Mir fehlt
zwar eine überzeugende Begründung. Aber ich habe das Gefühl, an dem stillen
Krieger ist was dran.“

16. Dankbarkeit für 500 000 DM?
     
    In der Diele setzten sich die
Jungs auf den Teppich, während Gaby auf dem Hocker vor der Garderobe Platz
nahm.
    Tim stellte das Telefon neben
sich.
    Es war nun wirklich nicht mehr
früh. Mortius war sicherlich inzwischen aus den Bettfedern gekrochen — noch
dazu an einem sonnigen Sonntag wie heute.
    Edith Presslers Perlenstimme
ertönte. „Ja, bitte?“
    „Guten Tag. Hier ist Tim. Kann
ich Herrn Mortius sprechen?“
    „Er weiß schon Bescheid. Das
mit dem Lösegeld geht in Ordnung. Wenn du um sechs Uhr abends hier..
    „Ich will ihn was anderes
fragen.“
    Sie seufzte ungehalten. „Ist es
wichtig?“
    „Da es um meine Mutter geht und
vielleicht mit ihrer Entführung zusammenhängt, gibt es für mich nichts
Wichtigeres.“
    „Na gut! Ich stelle ins
Frühstückszimmer durch.“
    Tims Freunde hatten sich mit
jeweils einem Ohr dem Hörer genähert und verstanden, was durch die Leitung
drang.
    Tim deckte eine Hand über die
Sprechmuschel. „Die Pressler ist ein eiskaltes Weib. Man merkt es, wie?“
    „Sie scheint nicht besonders
interessiert zu sein am Schicksal deiner Mutter“, sagte Gaby.
    „Mortius“, hörte Tim die Stimme
des Chemie-Industriellen. „Ja, Tim?“
    „Guten Morgen, Herr Mortius.
Ich habe nur eine Frage. Können Sie mit dem Begriff Silent Warrior — auf
deutsch: Stiller Krieger —
was anfangen?“
    Es blieb still in der Leitung.
    Überlegte Mortius?
    „Ich glaube nicht“, er
hüstelte. Offenbar frühstückte er weiter. „Glaube nicht, daß ich den Namen
schon mal gehört habe. Jedenfalls verbinde ich damit keine Vorstellung. Weshalb
fragst du?“
    „Meine Mutter gebrauchte den
Begriff am Freitagnachmittag, als sie mit jemandem telefonierte. Es kann aber
ein Hörfehler sein. Denn ihre Gesprächspartnerin war die etwas betagte Haushälterin
einer Freundin.“
    „Und? Was hat deine Mutter
gemeint?“
    „Es fiel nur das Wort. Mehr hat
sie nicht gesagt.“
    „Tut mir leid, Tim. Ich kann
dir nicht weiterhelfen. Du vermutest wohl, es habe was zu tun mit dem
Kidnapping, wie? Ich denke nach wie vor, den Verbrechern geht es nur um das
Geld.“
    „Sie haben sicherlich recht.
Aber aus der Sicht der Kidnapper ist es ein krauser Gedanke, eine krumme Linie.
Sie entführen meine Mutter, weil sie davon ausgehen, daß Sie — Herr Mortius —
das Lösegeld zur Verfügung stellen. Ich wünsche zwar Frau Pressler nichts
Böses, aber es wäre doch näherliegend gewesen, sie abzustauben — ich meine, sie
mitzunehmen zwecks erpresserischer Geldforderung.“
    Mortius schien nachzudenken.
„Richtig, Tim. Aber so denken du und ich. Wir sind keine Verbrecher. Deren
Gehirne gehen offenbar anders. Vielleicht gingen die Kidnapper davon aus, daß
sie mit deiner Mutter leichtes Spiel haben. Frau Pressler ist besser
abgeschirmt.“
    „Ja. Leuchtet ein.“
    „Also bis heute abend, Tim. Ich
habe schon mit meinem Bankier telefoniert. An einem Sonntag eine halbe Million
aus dem

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