Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
herausgefunden hatte, was Tommy Sullivan hier gewollt hatte.
    Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass ich es ohnehin wusste. Ich brauchte nur noch die endgültige Bestätigung, bevor ich Maßnahmen ergriff.
    Mr Gatch wandte sich wieder seinem Computer zu. »Was machst du überhaupt hier? Habt ihr nicht Generalprobe für die Wahl zur Quahog-Königin?«
    » Prinzessin «, korrigierte ich ihn, obwohl ich mir sicher war, dass er das selbst wusste. Schließlich berichtet er schon seit dreißig Jahren über dieses Ereignis – vielleicht sogar noch länger, wenn es stimmt, dass er schon Ende siebzig ist.
    »Hören Sie, Mr Gatch. Es gibt da etwas, das Sie wissen sollten«, sagte ich mutig, obwohl er seine struppigen grauen Augenbrauen zusammenzog. Das war immer ein Zeichen dafür, dass er am Computer Patience spielte und nicht gestört werden wollte. Aber ich konnte nicht anders, ich musste es sagen. »Die Quahogs planen eine Deckenparty für Tommy Sullivan.«
    Kaum waren die Worte meinem Mund entschlüpft, wünschte ich verzweifelt, ich könnte sie wieder zurücknehmen. War ich jetzt endgültig verrückt geworden? Wie kam ich dazu, meinen Freund (okay, einen von meinen beiden Freunden) an den Chefredakteur der Lokalzeitung zu verraten? Immerhin war der schon von Berufs wegen das größte Tratschmaul der Stadt. (Okay, neben meinem anderen Freund und meiner besten Freundin.)
    Mr Gatchs graue Augenbrauen schossen nach oben – aber nicht, wie ich im ersten Moment annahm, weil er eine Megasensationsstory witterte und es nicht erwarten konnte, mehr zu hören.
    Nein.
    »Ach ja?«, erwiderte er mit einem mildem Lächeln. »Und was erwartest du jetzt von mir?«
    »Na ja«, sagte ich verlegen. »Ich … Keine Ahnung. Ich dachte nur, dass Sie es wissen sollten.«
    Mr Gatchs Abneigung gegen die Quahogs ist weithin bekannt. Er ist derjenige, der Tommys Artikel damals in der Schülerzeitung der Middleschool entdeckt hat und daraufhin Jake Turners Ergebnis im Uni-Einstufungstest überprüfte (das um 300 Punkte besser war als bei seinem vorangegangenen Versuch), genauso wie die seiner Mannschaftskollegen, die ebenfalls Spitzenpunktzahlen erzielt hatten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Tommys Vorwurf stimmte, veröffentlichte er einen Artikel in der Lokalzeitung, der den Betrugsfall erst in der Stadt und schließlich in ganz Connecticut bekannt machte.
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Mr Gatch, wenn er erfuhr, dass die Quahogs etwas so Heimtückisches und Verwerfliches wie eine Deckenparty planten, sofort zur Verteidigung seines begabtesten Nachwuchsreporters schreiten und einen seiner berühmten vernichtenden Leitartikel schreiben würde. (So wie den, durch den er es sich mit unserem gesamten Gemeinderat verscherzt hat, als er aufdeckte, dass die Schilddrüsenüberfunktion, unter der zahlreiche Katzen in der Stadt leiden, direkt auf Verschmutzungen in unserem Trinkwasser zurückzuführen ist.)
    Aber statt erschüttert zur Tat zu schreiten, sagte Mr Gatch nur: »Wenn es jemanden gibt, der davon erfahren sollte, dann wäre das doch wohl Tommy Sullivan selbst, meinst du nicht, Katie?«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Schlug er mir allen Ernstes vor, Tommy zu warnen? Ich sollte meinen eigenen Freund und dessen Freunde verraten, um Tommy vor Unheil zu bewahren? Ausgerechnet Tommy Sullivan, der doch nur aus dem einen einzigen Grund in der Stadt war, dass er Rache wollte. Der plante, das Leben des Menschen zu zerstören, der vor vier Jahren seines zerstört hatte?
    Mit anderen Worten: meines.
    Hätte es nicht viel eher in meinem Interesse sein sollen, Seth und seine Freunde tun zu lassen, was auch immer sie vorhatten?
    Aber warum stand ich dann in Mr Gatchs Büro und hoffte, er würde einen Weg finden, die Quahogs aufzuhalten, indem ich ihm erzählte, was sie planten?
    Eigentlich konnte es für mein Verhalten nur eine einzige Erklärung geben. Die gefiel mir allerdings so wenig, dass ich sie schleunigst verdrängte.
    Ich schluckte trocken. »Okay. Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe, Mr Gatch.«
    Und damit drehte ich mich um und verließ fluchtartig das Redaktionsgebäude.

ZWÖLFTES KAPITEL
    Tja, es ist so weit: Ich muss der Wahrheit ins Auge sehen. Liam hat, ohne es zu wissen, mit seinen früheren Kindersprüchen den Nagel auf den Kopf getroffen:
    »Du bist doch total durchgeknallt!«, »Verrückt ist gar kein Ausdruck!« oder: »Hast du heute vergessen, deine Tabletten zu nehmen?«
    Wie oft hatte ich mir solche

Weitere Kostenlose Bücher