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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hat, dass er ein verdammter Freak ist? Glaubst du, das gleicht aus, was er Jake angetan hat?«
    »Ihr habt ihn aus der Stadt gejagt«, sagte Jenna Hicks, die sich gerade wieder die Stöpsel ihres iPods in die Ohren steckte.
    Seth warf ihr einen verächtlichen Blick zu. »Tommy Sullivan ist selbst aus der Stadt abgehauen.«
    »Ja, klar«, lachte Jenna. »Weil ihr ihn sonst umgebracht hättet.«
    »Hey, hey«, mischte Dave sich ein. »Das stimmt nicht.«
    Jenna lachte wieder. »Klar stimmt das nicht«, sagte sie ironisch, drehte dann am Lautstärkeregler und nickte im Takt zu der Musik, die so laut war, dass sie das Gespräch nicht mehr hörte.
    Ich beneidete sie.
    »Es reicht!« Ms Hayes klatschte in die Hände. »Wir sind noch nicht fertig! Nehmt bitte eure Positionen ein. Jenna, wenn du … Jenna? Jenna Hicks!«
    Jenna schaltete ihren iPod aus und sah Ms Hayes müde an. »Wenn du morgen ohne Begleiter hier auftauchst, kannst du nicht an der Wahl teilnehmen, ist das klar?«
    Jenna verdrehte die Augen. »Ist klar.«
    Wir beeilten uns, unsere Positionen einzunehmen. Die Jungs standen auf der einen Seite der Bühne, die Mädchen auf der anderen. Sobald Seth und Dave außer Hörweite waren, kniff Sidney mich in die Seite und zischte: »Hey, warum hast du mir nicht erzählt, dass Tommy Sullivan wieder in der Stadt ist? Das ist doch eine Wahnsinnsneuigkeit!«
    Ich dachte, du wusstest es längst , wollte ich zurückflüstern. Du hast dich doch gestern Nachmittag am Strand vor Begeisterung nicht mehr eingekriegt, als du ihn gesehen hast . Aber dann fiel mir wieder ein, dass ich ja schon gelogen und behauptet hatte, der junge Gott sei ein alter Bekannter von Liam aus dem Football-Trainingslager.
    Es ist wirklich nicht einfach, bei all den vielen Lügen noch den Überblick zu behalten.
    Ich war mir sicher, dass Tommy das wusste und damit rechnete, dass ich mich früher oder später verplappern würde. Das war bestimmt alles Teil seines diabolischen Plans, mein Leben zu zerstören.
    Also sagte ich nur: »Ich fand es nicht so wahnsinnig wichtig.«
    »Machst du Witze?«, flüsterte Sidney. »Unsere Jungs finden das garantiert wichtig. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie seinetwegen eine Deckenparty veranstalten würden.«
    Mir lief es kalt den Rücken herunter. »Deckenparty« nennen die Quahogs es, wenn sie jemanden verprügeln. Früher haben sie tatsächlich noch eine Decke über ihr Opfer geworfen, damit derjenige nicht erkannte, wer auf ihn einschlug. Aber das ist heutzutage nicht mehr nötig, weil die meisten Polizisten in Eastport früher selbst für die Quahogs gespielt haben und kein Quahog dem anderen ein Auge aushackt. Das weiß jedes Kind.
    »Diese Deckenpartys sind ein widerliches und barbarisches Ritual!«, zischte Jenna Hicks, die uns gehört hatte.
    »Genau.« Morgan nickte blass, aber entschlossen. »Gewalt ist keine Lösung.«
    Sidney sah die beiden an und brach dann in lautes Lachen aus. »Gott, seid ihr naive Schätzchen.«
    Obwohl ich insgeheim gar nichts witzig daran fand, tat ich so, als würde ich mitlachen. Ich hätte Eric dafür umbringen können, dass er Tommy überhaupt erwähnt hatte. Was hatte er sich bloß dabei gedacht, mich in so eine Situation zu bringen? Dafür, dass er immer wieder behauptet, er würde gern richtig offiziell mit mir zusammen sein (und nicht nur hinter dem Schuppen beim Fahrradständer), hatte er echt eine interessante Methode, zu versuchen, meine Herz für sich zu gewinnen.
    Er konnte ja nicht wissen, dass ich erst gestern Abend all meine Selbstdisziplin hatte aufwenden müssen, um zu verhindern, dass ich mich auf Tommy stürzte und meine Lippen auf seine presste.
    Oder wusste er es vielleicht doch? Durch eine Art sechsten Sinn? Womöglich legte er es deswegen darauf an, Tommy dem sicheren Tod auszuliefern?
    Danach fiel es mir sehr schwer, mich weiter auf die Generalprobe zu konzentrieren. Seth wirkte ziemlich aufgewühlt. Jedes Mal wenn ich mich bei ihm unterhakte, damit er mich zu meinem Platz »geleiten« konnte, spürte ich, wie er den Bizeps anspannte. Das tat er bestimmt nicht, um mich mit seiner Durchtrainiertheit zu beeindrucken.
    Aber er sprach mich nicht noch einmal auf die Sache an, und so schöpfte ich wieder Hoffnung. Vielleicht gewöhnte er sich ja an den Gedanken, dass Tommy jetzt wieder in Eastport wohnen würde, und plante nicht im Geiste schon mal die Deckenparty, mit der er Tommy überraschen wollte. Bei Seth ist es allerdings immer schwer zu sagen,

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