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Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition)

Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition)

Titel: Wer hustet da im Weihnachtsbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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sie an zu husten, und auf einmal war es nicht mehr Tante Traudl, sondern Bübchen, der da hustete. Er flog um den Weihnachtsbaum herum, dann setzte er sich auf die Spitze und sah wunderschön aus. Er leuchtete richtig, doch dann sah ich, dass er nicht nur leuchtete … nein, er brannte, er brannte lichterloh! Papa rief: «Na, das ist doch mal ein Weihnachtsbraten nach meinem Geschmack!»
    Ich wachte auf, und mein Herz klopfte wie verrückt. Am liebsten wäre ich gleich zu Bubi rübergegangen und hätte nachgeschaut, ob es ihm auch gutging. Aber wenn ich mitten in der Nacht durch die Wohnung geisterte, hätte Mama das bestimmt gemerkt, sie hat Ohren wie ein Luchs, sogar wenn sie schläft.

    Am Morgen des sechsten Januar saß Bubi mit aufgeplustertem Gefieder auf der Stange und schaute die Petersilie, die ich ihm hinhielt, noch nicht einmal an. Sein Fressnapf war auch noch fast voll. Das war ein ganz schlechtes Zeichen.
    Ich hatte eigentlich vorgehabt, Bubi am Nachmittag zu uns rüberzuholen, wenn meine Eltern mit Tante Traudl beschäftigt waren. Aber so lange konnte ich nicht mehr warten. Ich sah Bubi schon vor mir, wie er tot und steif auf dem Boden seines Käfigs lag.
    Papa und Mama waren in der Küche und kämpften mit der gefrorenen Gans. Das war eine gute Gelegenheit. Ich legte das Tuch über den Käfig und trug ihn, so leise ich konnte, in unsere Wohnung. Ich war schon fast in meinem Zimmer, da rief Mama aus der Küche: «Hannes? Bist du das? Gehst du mal runter in den Keller? Da müsste im Regal noch Rotkohl stehen. Bring bitte zwei Gläser mit hoch.»

    «Gleich, Mama!», sagte ich. Bubi schien das auf sich zu beziehen, denn er fing an zu piepsen.
    «Pscht, Bübchen, pscht.»
    «Mit wem sprichst du denn da, Hannes?»
    «Hannes spricht mit seinem Vogel!», rief Luzie.
    Glücklicherweise hielt Mama das für einen von Luzies blöden Witzen. «Luzie! Sei nicht immer so frech», sagte sie streng.
    Ich trug den Käfig in mein Zimmer und stellte ihn auf den Schreibtisch. Dann nahm ich das Tuch vom Käfig ab.
    «Darf ich ihn mal angucken?», fragte Luzie. Sie war mir natürlich hinterhergekommen.
    «Mach die Tür zu, Luzie, schnell!», rief ich.
    «Wie heißt er denn?»
    Bübchen legte den Kopf schief und sah Luzie neugierig an.
    «Bubi», sagte ich. «Manchmal nenne ich ihn auch Bübchen.»
    «Aber sein Kopf sieht nicht hübsch aus», sagte Luzie.
    Luzie hatte recht, Bübchens Kopf sah wirklich nicht sehr schön aus.
    «Das wird wieder. Er hat sich drüben gelangweilt und sich die Federn ausgerupft.»
    «Ein Vogel mit Glatze ist doof!», sagte Luzie und streckte Bubi die Zunge raus.
    Das wollte ich nicht auf ihm sitzenlassen und machte einen großen Fehler. «Von wegen doof, Bubi ist ein ganz besonderer Wellensittich: Er kann nämlich sprechen.»
    «Aber er sagt ja gar nichts.»
    «Wahrscheinlich hat er Angst vor dir.»
    «Ich bin doch ganz nett zu ihm», sagte Luzie und steckte einen Finger durch die Gitterstäbe. Aber Bubi interessierte sich nicht für die schmutzigen Finger von kleinen Mädchen.
    «Wenn du wirklich nett sein willst, dann versprich mir, dass du Papa und Mama nichts von Bubi sagst. Du darfst dich auf gar keinen Fall verplappern, hörst du?» Ich rüttelte meine Schwester an der Schulter.
    Luzie machte sich los. «Bin doch kein Baby mehr.»
    «Dann beweis das auch und halt den Mund.»
    Luzie schlug sich an die Brust: «Ich schweige wie ein Grab, aber nur, wenn Bübchen mit mir spricht.»
    «Das wird er, später, du musst nur unser Geheimnis für dich behalten», sagte ich und legte das Tuch wieder über den Käfig.
    «Jetzt sieht er ja nichts mehr», meinte Luzie.
    «Bübchen denkt dann, es ist Nacht, und ist still, verstehst du? Ich will doch nicht, dass Papa und Mama was merken, jedenfalls jetzt noch nicht. Und nun verschwinde aus meinem Zimmer.»
    Mama rief aus der Küche: «Hannes! Denkst du an den Rotkohl?»
    Als ich mit zwei Gläsern Rotkohl die Kellertreppe hochkam, begegnete mir Herr Dobelmann, der gerade die Haustür aufschloss.
    «Jetzt hat die Husterei da oben ja endlich aufgehört», sagte er zu mir.
    «Ihr Hustensaft ist wirklich gut», sagte ich. Dabei hatte ich nur mal dran gerochen, und das hatte mir schon gereicht. «Schönen Tag noch», sagte ich schnell und lief an Herrn Dobelmann vorbei die Treppe hoch.
    In der Küche herrschte dicke Luft, wie immer, wenn Papa und Mama zusammen kochen. Mama nahm mir die Rotkohlgläser ab und kippte den Inhalt in einen Topf.
    «Willst du nicht

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