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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Diamanten trug, machte ihr noch einmal sehr deutlich bewusst, was gerade geschehen war. Sie war nicht mehr Alissa Kirkpatrick. Sie war jetzt Alissa Matheson. Dirk Mathesons Ehefrau.
    Vor einem knappen Monat hatte sie von ihm geträumt. Träume, wie sie wusste, erfüllten sich nie. Irgendwann verpufften sie. Ihr Traum jedoch war Wirklichkeit geworden. Doch wie geht es jetzt weiter? fragte sie sich auf einmal mit bangem Herzen.
    "Geht's dir gut?" erkundigte sich Dirk in die Stille hinein, und Alissa fuhr zusammen.
    Ihr Lächeln war ein wenig blass. "Ja. Ich bin nur müde. Ich fürchte, ich habe zu viel Champagner getrunken."
    Dirk lachte. "Warum lehnst du dich nicht zurück und ruhst dich aus? Es war ein langer Tag, und wir haben noch eine Stunde, bis wir zu Hause sind."
    Zu Hause. Für sie war Dirks Apartment kein Zuhause. Jedenfalls noch nicht.
    Sie wollten erst im Frühling in die Flitterwochen fahren. Dirk hatte noch wichtige geschäftliche Termine, die er nicht aufschieben konnte.
    "Gut, du hast Recht. Ich schließe nur ein wenig die Augen." Alissa brachte den Sitz in die richtige Ruhelage. Mit einem letzten Lächeln in Dirks Richtung drehte sie sich zur Seite, schmiegte die Wange gegen das weiche Leder und schloss die Augen. Und im Nu war sie eingeschlafen.
    Verlangen kam in Dirk auf, und er konnte es kaum abwarten, nach Hause zu kommen, um mit Alissa zu schlafen. Nach zwei Monaten Enthaltsamkeit forderte sein Körper Befriedigung, die nur Alissa ihm geben konnte. Er wollte Alissa und sonst keine Frau.
    Wer sollte es ihm auch verübeln? Sie war weich und feminin, schön und reizvoll. Sie hatte all das, was er bei einer Frau suchte. Und noch mehr.
    Er lächelte. Bald. Bald würde er Alissa ganz besitzen. Dann würde sie wirklich seine Ehefrau sein.
    Von der Architektur her waren die Räumlichkeiten außergewöhnlich schön, fand Alissa, als Dirk sie zum ersten Mal in sein luxuriöses Apartment brachte, das nun auch ihres war. So waren sie übereingekommen. Das Apartment hatte hohe Wände und viele Elemente aus Glas, die den großen Räumen noch mehr Weite gaben. Die wenigen Möbel waren ultramodern. Von schnittiger Form, gerader Linienführung, sachlich, praktisch und schmucklos. Die Farbzusammenstellung schien aus nichts als verschiedenen Brauntönen zu bestehen, vom hellsten Beige bis hin zu Schokoladenbraun mit einer Spur von Dunkelblau. Eine Skulptur -
    wohl eine Maja-Statue - und eine hohe dunkelblaue Steingutvase, gefüllt mit Pampasgras, standen neben dem Kamin. Ein Gemälde, das wilde Spritzer in Blau, Braun und Dunkelgelb auf einem weißen Hintergrund zeigte, war das einzig dekorative Stück, das die weißen Wände schmückte.
    Ein Blick genügte Alissa, um zu erkennen, dass jeder Gegenstand im Raum von Topqualität war und wahrscheinlich ein Vermögen gekostet hatte. Das Apartment wirkte wie aus einer Hochglanz-Zeitschrift für exklusives Einrichten.
    Alissa hasste es.
    Dirk stand ein Stück von ihr entfernt, die Arme vor der Brust gekreuzt und ein belustigtes Lächeln auf den Lippen, und beobachtete sie. "Und? Wie gefällt's dir?"
    Alissa drehte sich zu ihm um, mied aber seinen Blick. "Es ist ... es ist ..." Noch bevor sie sich eine höfliche Lüge ausdenken konnte, wurde sie rot.
    Dirk lachte in sich hinein. "Liebling, du bist wahrscheinlich die schlimmste Lügnerin weit und breit. Komm schon, heraus mit der Sprache! Du findest es abscheulich. Stimmt's?"
    "O nein, wirklich nicht! Das denke ich überhaupt nicht. Eigentlich ist es sehr geschmackvoll. Es ist nur ein bisschen ... na ja ... öde ... Aber wenn dir dieser Stil gefällt ..."
    "Er gefällt mir nicht."
    Alissa blickte ihn überrascht an. Bevor sie jedoch darauf eingehen konnte, fügte er hinzu:
    "Was du hier siehst, ist das Werk eines Innenarchitekten, dem ich völlig freie Hand gelassen habe. Aber um ehrlich zu sein ... ich habe erst angefangen, es abscheulich zu finden, nachdem ich deine Wohnung gesehen habe."
    "Wirklich?" Alissa strahlte Dirk an, maßlos erfreut und ungemein erleichtert.
    "Ja. Ich hoffe, dass du hier einige Änderungen vornimmst. Mach es heimeliger.
    Wohnlicher. Während der fünf Jahre, die ich hier gelebt habe, war es eigentlich mehr ein Ort, an dem ich geduscht und geschlafen habe."
    "Meinst du das im Ernst mit den Änderungen?"
    "Völlig. Das wird so lange unser einziges Heim sein, bis wir für uns ein passendes Haus gefunden haben. Wir sollen uns beide hier wohl fühlen und es mögen. Und jetzt zeige ich dir den Rest des

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