Wer ist die Coolste im ganzen Land
stehen geblieben war und es ausgiebig beschnüffelte.
Halley betrachtete das Gras zu ihren Füßen. Der kurze Blick auf Avalons enges weißes T-Shirt mit dem neongrünen WHAM!-Aufdruck über ihrer Brust reichte ihr bereits. Sie wollte gar nicht mitbekommen, wie Wade wieder einen Beulenpestanfall erlitt.
»Hey!« Halley hörte förmlich, wie Mason der Sabber aus dem Mund lief. »Du bist Avalon, oder? Das Party-Girl! Wooohooo!«
»Äh, ja, bin ich«, sagte Avalon zögernd.
Halley hielt es nicht länger aus. Sie musste einfach sehen, wie Wade reagierte.
Als sie den Blick wieder hob, sah sie, dass er und Sofee beim Spielhaus standen und ihre Instrumente zusammenpackten.
Ha! Sie schenkte Avalon ein triumphierendes Grinsen.
Und hätte sie in diesem Moment nicht dieses kaum wahrnehmbare, unheilverkündende Funkeln in Avalons braunen Augen gesehen, hätte sie sich vollkommen in Sicherheit gewiegt. Aber sie kannte ihre ehemals beste Freundin so gut wie niemand sonst - und wusste, dass sie irgendetwas ausheckte.
NOCH EIN EXKLUSIVINTERVIEW!
Wenn diese Kleider sprechen könnten, Teil 2
von Stylista B
gepostet: Mittwoch, 24.9., 7:01
Angesichts der unglaublich begeisterten Rückmeldungen auf das gestrige Interview scheint es nur angemessen, dass wir nun auch einen intimen Einblick in Stylista As Kleiderschrank bekommen. Es könnte allerdings sein, dass dies die spektakulärste Enthüllung seit Heather Ramos’ Schlauchtop-Tragödie auf dem Wintersonnenwenden-Fest letztes Jahr wird.
SB: Erzähl uns doch bitte etwas über Stylista A, mit dem wir niemals gerechnet hätten.
HÄSSLICHES BLAUES BABYDOLL-TOP: Sie hat mich misshandelt! Als sie sich mit mir im Spiegel anschaute, hat sie mich praktisch heruntergerissen. Dann hat sie mich auf den Boden geworfen und ist auf mir herumgetrampelt - als wäre es meine Schuld, dass ich ihr nicht mehr passe. Jemand hätte das Modeamt informieren sollen.
SB: Glaubst du wirklich, dass sie dir absichtlich wehtun wollte?
DKNY-Top: Was denkst du denn, Schätzchen? Hast du nicht
gesehen, wie sie mich gnadenlos über ihre Brüste spannt? Also echt: Akzeptiere, dass du nun mal so aussiehst, wie du aussiehst, und kauf dir in Zukunft gefälligst die passenden Größen.
SB: Vielleicht bildet sie sich ja ein, dass enge Klamotten vorteilhafter sind?
JEANS-MINI VON CALVIN: Das ist die einzige Erklärung!
SB: Hat es auch irgendwelche Vorteile, in Stylista As Kleiderschrank zu hängen?
ROSA KASCHMIRCARDIGAN: Im Moment fallen mir keine ein.
Autsch! Das klingt, als müsste Stylista A ihren Style gründlich überdenken...
Ehre deinen Kleiderschrank,
Halley Brandon
KOMMENTARE (227)
Ups! Jetzt wollen wir nur noch wissen: Sind die Brüste echt oder nicht?
gepostet von: klatschtante am 24.9. um 7:13
Ha … Weiß nicht, wer mir mehr leidtun soll: SA oder ihr DKNY-Top.
gespostet von: rockgirl am 24.9. um 7:32
Styl-o-rama!
gespostet von: gynoide am 24.9. um 8:52
Ich glaube, Stylista A wäre Stylista B in einem Boxkampf haushoch überlegen. Trotzdem: Ich setze weiterhin auf Mark Cohens Kolumne.
gepostet von: taffgirl am 24.9. um 8:52
Schluss mit dem Gejammer
H alley Amelia Brandon!«
Halley nahm die elektrische Zahnbürste aus dem Mund und starrte verdutzt in den Badezimmerspiegel. Hatte sie sich verhört oder rief ihre Mutter sie an einem Mittwochmorgen um sieben Uhr vierzig tatsächlich bei ihrem vollständigen Namen?
»Halley!«
Damit war die Frage ja wohl beantwortet. Halley spuckte den Zahnpastaschaum ins Waschbecken und folgte der Stimme ihrer Mutter, die aus dem Elternschlafzimmer am Ende des Flurs gekommen war.
Abigail lehnte mit dem Rücken am Kopfende ihres wei ßen Futonbetts, legte die aktuelle Ausgabe der Entertainment Weekly auf das kleine Nachttischchen und richtete den Blick ihrer hellblauen Augen auf Halley. »Wir müssen uns unterhalten.«
»Klar.« Halley setzte sich auf eine Ecke der weißen Seidendecke. »Was gibt’s?«
»Also …«, sagte Abigail seufzend, und ihre Stimme war genauso gedämpft wie das sanfte Licht der beiden Stehlampen im Asia-Style. »Miss Frey hat mich eben angerufen.«
»Aha?« Halley konnte sich nicht vorstellen, warum Miss Frey so früh am Morgen anrufen sollte.
»Offenbar hast du gestern eine ziemlich deutliche Verwarnung erhalten.« Abigail zupfte ein großes weißes Kissen
in ihrem Rücken zurecht, legte die langen schlanken Beine, die in einer weiten Baumwollpyjamahose steckten, übereinander und sah ihre Tochter
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