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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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und ich gehen morgen reiten. «
    Bree konnte immer noch nicht glauben, dass Mike sich nur aus Gutherzigkeit mit Toby angefreundet hatte. Andererseits hielt er sein Wort, denn die einzigen Male, die er sie angesprochen hatte seit ihrem gemeinsamen Kirchenbesuch zwei Wochen zuvor, waren, um mit ihr abzustimmen, wann er Toby abholen konnte.
    Toby blickte sie böse an. » Wenn du nicht so gemein zu ihm wärst, würde er dich auch einladen. «
    » Ich kann den Stand nicht allein lassen. «
    » Kannst du wohl, wenn du willst. Lucy würde für dich einspringen. «
    Toby nannte Lucy inzwischen bei ihrem richtigen Namen, seit er mitbekommen hatte, dass Bree sie so ansprach, aber da Töchter von ehemaligen Präsidentinnen auf seinem zwölfjährigen Radarschirm nicht existierten, hatte er dazu nur bemerkt, dass er die ganze Zeit gewusst habe, dass Viper nicht ihr richtiger Name sein konnte.
    Die wachsende Freundschaft mit Lucy bedeutete Bree sogar noch mehr als die Unterstützung, die Lucy ihr anbot. So passte sie zwischendurch immer wieder auf den Stand auf, damit Bree eine Pause machen konnte. Gemeinsam hatten sie die große Holztür des Verschlags hinter dem Stand repariert. Nun konnte Bree die Ware über Nacht einschließen. Bree schätzte es außerdem, dass Lucy sie nicht kritisierte, wenn sie ihre Versuche beobachtete, mit Toby zurechtzukommen.
    Toby fläzte sich tiefer in den Korbsessel. » Mike hat gesagt, ich soll dich fragen, ob es okay ist, wenn er mich am Sonntag wieder mit in die Kirche nimmt. Aber ich will da nicht hin. Kirche ist öde. «
    Bree war von der Messe in der Episkopalkirche begeistert gewesen, und sie wäre liebend gern wieder hingegangen, aber sie wollte Mike nicht begegnen. Sie spielte mit dem Einband der Biografie über Sojourner Truth.
    » Vielleicht sollten wir uns eine Kirche suchen, die nicht öde ist. «
    » Alle Kirchen sind öde. «
    » Das kannst du nicht mit Sicherheit wissen. Ich überlege, ob wir nicht eine neue Kirche ausprobieren sollten. «
    » Ich will aber keine neue Kirche ausprobieren. Ich werde in die alte gehen mit Big Mike. «
    » Nicht diesen Sonntag. « Bree hatte gezögert, als Lucy ihr den Vorschlag eröffnete, aber nun war sie entschlossen. » Diesen Sonntag besuchen wir die Heart of Charity Church. «
    Er riss die Augen empört auf. » Das geht nicht. Die ist nur für Schwarze! «
    So viel zu all den Büchern, die sie gemeinsam gelesen hatten. Und, wirklich, was hatte es für einen Sinn? Wenn Toby keinen Wert auf das Erbe seines Vaters legte, warum sollte es ihr dann wichtig sein?
    Weil es wichtig war.
    Lucy roch nach dem Mandelöl, das sie und Bree verwendet hatten, um Handcreme herzustellen. Es überdeckte den Duft des frischen Brots in der Tasche, die an ihrem Fahrradlenker baumelte. Sie fuhr inzwischen täglich zum Cottage, um Bree für eine Zeit am Stand abzulösen und den Versuch, Karamellbonbons auf Honigbasis herzustellen, zu perfektionieren. Sie hatten geplant, die Bobons zum Schluss in Schokolade zu tunken und mit etwas Meersalz zu bestreuen. Die bisherigen Resultate waren nicht sehr überzeugend gewesen, aber Lucy hatte noch Hoffnung. Sie nutzte außerdem Brees Küche, um Brot zu backen – unter dem Vorwand, dass der Backofen drüben im Haus die Temperatur nicht hielt. Sie war zwar bereit, Bree in ihre Geheimnisse einzuweihen, aber was Temples Geheimnisse betraf, stand ihr das nicht zu.
    Womit sie sich nicht beschäftigte, war das Manuskript. Lucy hatte keine Idee, wie sie anfangen sollte. Nealy war eine der faszinierendsten Frauen der Welt, aber jeder Schreibversuch endete damit, dass sie alles zu Papier Gebrachte wegwarf. Ihr Vater wollte eine persönliche Darstellung, keinen Wikipedia-Eintrag. Irgendwie stimmte etwas nicht, aber sie wusste nicht, was.
    Wenn Lucy nicht am Stand aushalf, dachte sie an ihre Wunschliste. Erst am Morgen hatte sie zwei Telefonstreiche gespielt. » Dies ist eine automatische Ansage. Wir bestätigen hiermit Ihre Bestellung von zwei Zentnern Frischdung. Falls die Lieferung an einem anderen Ort als in Ihrer Einfahrt abgeladen werden soll, rufen Sie uns bitte umgehend zurück. Unsere Nummer lautet … « Und sie hatte schnell aufgelegt.
    Total kindisch. Eine bescheidene Genugtuung. Hauptsächlich, weil sie Pandas Telefon benutzt hatte für den Fall, dass die Anrufe zurückverfolgt wurden.
    Als sie mit dem Rad vor dem Haus hielt, sah sie Temple oben an einem der Fenster stehen. In der vergangenen Woche war Toby unangemeldet am Haus

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