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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Etagenbetten. Sie schlenderte hinüber zur den drei großen Fenstern, vor denen ausgeblichene, vinylgesäumte Gardinen hingen, und schob den verstaubten Stoff ein Stück zur Seite. » Die Aussicht ist unglaublich. Sie haben recht, Lucy. Das hier wäre ein toller Fitnessraum. «
    Lucy stellte fest, was offensichtlich war. » Die Haushälterin ist gestorben, darum ist es eine Weile her, dass hier saubergemacht wurde. Aber ich bin mir sicher, Panda findet schnell wieder jemanden. «
    » Ich kann hier niemanden gebrauchen « , widersprach Temple bestimmt. Sie ließ die Gardine fallen und rieb ihre staubigen Finger aneinander. » Panda und ich werden uns darum kümmern. Das wird eine neue Erfahrung sein, für mich selbst zu sorgen. « Und dann, mit einem bitteren Unterton: » Ich frage mich, ob ich noch weiß, wie das geht. «
    Die alte Lucy hätte bereitwillig ihre Hilfe angeboten, aber Viper hatte nicht die Absicht, Temple Renshaws persönliche Assistentin zu spielen. Sie deutete auf den Wäscheschrank, in dem sich kunterbunt gemischte Bettgarnituren stapelten, und überließ die beiden sich selbst.
    Als sie wieder unten war, nahm sie die Einkäufe aus ihrem Rucksack und redete sich ein, dass es funktionieren könnte. Während sie einräumte, hörte sie Temples Stimme in der Diele.
    » Wirklich, Panda, du kannst dir die Mühe sparen. « Ihr flehentlicher Unterton machte Lucy neugierig. Sie spähte verstohlen hinaus.
    Sie standen vor der Haustür, wo Panda Temples Handtasche durchwühlte, eine luxuriöse schwarze Umhängetasche mit massiven Silberbeschlägen. Temple nestelte am Ausschnitt ihrer Tunika.
    » Ehrlich, Panda, das ist nicht nötig. Ich bin mir darüber im Klaren, wofür ich hergekommen bin. «
    » Dann musst du die hier wohl übersehen haben. « Er zog eine Tafel Toblerone heraus.
    Temple legte den Kopf schief und schenkte ihm ein breites Lächeln. » Gratuliere. Du hast den ersten Test bestanden. Das ist genau der Grund, warum ich dir eine absurd hohe Summe für deine Arbeit diesen Sommer bezahle. «
    Panda riss die Verpackung auf und biss ein großes Stück von der Toblerone ab. » Erzähl mir keinen Blödsinn, Temple. «
    Temples Augen fixierten die Schokolade, und ihr Lächeln verschwand. Selbst aus dieser Entfernung konnte Lucy ihr Verlangen spüren. Panda biss den nächsten Brocken ab und kaute langsam und genüsslich, ein Akt von derartiger Grausamkeit, dass ihm die ewige Verdammnis sicher war.
    » Alles, was ich finde « , sagte er, » werde ich direkt vor deinen Augen wegfuttern. «
    Temple tobte. » Das muss ich mir nicht bieten lassen! «
    » Spar dir deinen Atem. « Das letzte Stück Schokolade verschwand in seinem Mund. Er knüllte das Silberpapier zusammen und steckte es in seine Hosentasche. » Mach die Koffer auf. «
    » Da ist nichts drin, was nicht reingehört « , erklärte sie.
    » Wollen wir hoffen, dass das stimmt. «
    Es stimmte nicht. Panda fand eine zweite Riesentafel. Selbst für einen stattlichen Mann war das viel Schokolade, aber er schluckte alles bis auf den letzten Bissen hinunter. Temple kochte vor Wut.
    » Du musst dich nicht gleich am ersten Tag wie ein Arsch aufführen. «
    » Du hast mich nicht wegen meiner herzlichen Art beauftragt. Du hast gewusst, dass das hier kein nettes Picknick wird. «
    » Fein. «
    Sie machte Anstalten, an ihm vorbeizufegen, aber er hielt sie am Arm fest. » Muss ich dich auch durchsuchen? «
    Sie griff in ihre Hosentasche und erwiderte spöttisch: » Tic Tacs. Die sind völlig harmlos, außerdem reicht es mir jetzt langsam. «
    » Es wird nur ganz kurz wehtun. «
    Sie fauchte empört, als er begann, ihren Körper abzutasten. » Wage es nicht, mich anzurühren! «
    » Schluss mit dem Theater. « Er zog aus ihrer anderen Hosentasche eine Packung Schokoriegel, dann nahm er vorsichtshalber auch die Tic Tacs an sich. » Mitleid ist was für Loser. Sagst du das nicht immer selbst im Fernsehen? «
    » Ich bezahle dir nicht fünfundsiebzigtausend Dollar, um mich von dir belehren zu lassen! «
    Fünfundsiebzig tausend Dollar? Lucy wollte ihren Ohren nicht trauen. Sie fragte sich, wie viel ihre Eltern wohl bezahlt hatten, dann musste sie an ihr eigenes Angebot denken – tausend Dollar Bestechungsgeld, er hatte sich bestimmt köstlich amüsiert.
    » Nicht fürs Belehren « , entgegnete er. » Fürs Observieren. « Offenbar war sein Magen an seine Grenzen gestoßen, denn er steckte die Schokoriegel und die Tic Tacs ein, bevor er Temples Koffer wieder

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