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Wer Liebe verspricht

Wer Liebe verspricht

Titel: Wer Liebe verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Ryman
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doch nicht. Es betont dein braunes Gesicht und die braunen Arme viel zu sehr. Weißt du, ich würde das lange rosa Seidenkleid nicht ganz ausschließen. Es hebt …«
    Olivia hörte niedergeschlagen und mißmutig zu. Innerlich kochte sie vor Zorn. Tante Bridget mochte sich noch so sehr und noch so wohlmeinend um einen Mann für sie bemühen, es würde ihr nicht gelingen, sie mit Freddie zu verheiraten. Sollte sie es ihr jetzt oder später sagen? Nun ja, vielleicht später. Schließlich wäre es eine Anmaßung gewesen, Lady Birkhursts Zustimmung als selbstverständlich vorauszusetzen, mochte Jai Raventhorne auch noch so überzeugt davon gewesen sein! Vielleicht würde es nie so weit kommen, daß Freddie um ihre Hand anhielt. Olivia betete inbrünstig, Lady Birkhurst werde sie absolut unausstehlich finden!
    An diesem Abend stellte Lady Bridget ihren Mann im Schlafzimmer entschlossen zur Rede. »Josh, es wäre mir lieb, du würdest deine unfreundlichen Bemerkungen über die Birkhursts unterlassen. Ich möchte nicht, daß Olivia unnötigerweise gegen Freddie eingenommen ist.«
    Sir Joshua lag mit einem Badetuch um die Hüfte bäuchlings auf dem Bett. Er hielt die Augen geschlossen und gab leise zufriedene Laute von sich, während Rehman ihn wie jeden Abend massierte. »Birkhurst ist ein lebendes Zeugnis für gottgegebene Dummheit. Ich muß wohl kaum etwas dazutun, damit ein sehr intelligentes Mädchen gegen ihn eingenommen ist.« Er gab Rehman ein Zeichen, der daraufhin noch heftiger knetete und walkte.
    »Nun gut, ich gebe zu, Freddie ist nicht so intelligent wie Olivia.« Lady Bridget überging sein abfälliges Schnauben. »Aber was er hat, ist ein mehr als guter Ausgleich für das, was er nicht ist. Olivia wird wie eine Königin leben.«
    Es kostete Sir Joshua einige Mühe, ein Auge zu öffnen. »Olivia möchte vielleicht nicht wie eine Königin leben, wenn der König ein hirnloser Trottel ist. Außerdem, wenn ich ihn nicht für meine Tochter haben wollte, will ich ihn ganz bestimmt nicht für meine Nichte. Ganz gleich, ob halb Templewood oder halb O’Rourke! Bei dem Gedanken an eine Sippe schwachsinniger Birkhursts läuft es mir kalt über den Rücken.«
    Lady Bridget erwiderte aufgebracht: »Olivia ist auf eine gute Heirat angewiesen, Josh. Ich schicke sie nicht zurück, damit sie wieder aus dem Schweinetrog ißt oder einen stinkenden Bauernkerl ohne Manieren heiratet, der weder lesen noch schreiben kann. Olivia braucht ein anständiges Leben in England unter anständigen Leuten und nicht diesen modernen Unsinn, den Sean ihr in den Kopf gesetzt hat.« Sie stieß ihren Mann mit einem spitzen Finger in den Arm.
    »Sag mal, du hast sie doch hoffentlich nicht auf falsche Ideen gebracht, oder?«
    »Nein.« Sir Joshua drehte sich um, und Rehman bearbeitete energisch seinen Bauch. »Laß das Kind in Ruhe, Bridget. Versuche nicht, etwas aus ihr zu machen, was sie nicht ist. Olivia ist ein lebhaftes, intelligentes Mädchen. Laß sie tun, was sie will, solange wir sie bei uns haben. Und laß sie zurückfahren, wenn das Jahr zu Ende ist, es sei denn, sie will nicht.« Er legte sich auf die Seite und sah Lady Bridget an. »Olivia liebt und bewundert ihren Vater, Bridget, und völlig zu Recht. Ob es dir paßt oder nicht, sie ist ein Kind der Neuen Welt. Finde dich damit ab.«
    »Zurückfahren lassen? Das kann doch nicht dein Ernst sein, Josh!«
    »Es ist mein Ernst. Laß sie fahren, wenn sie will.«
    »In ihrem Alter weiß man noch nicht, was man will! Wußte Sarah, was sie wollte, als sie mit Sean auf und davon gegangen ist? Sie hat ihre Lektion gelernt und bitter dafür bezahlt – mit Leiden und Qualen und schrecklichen Krankheiten …«
    »Sarah war glücklich mit Sean«, sagte Sir Joshua scharf. »Verdrehe die Tatsachen nicht, damit sie dir in den Kram passen, Bridget. Es war eine gute Ehe, bedauerlich, aber gut. Sean hat seine Frau geliebt. Er hat alles für sie getan, was in seinen Kräften stand.«
    Lady Bridget verzog plötzlich das Gesicht. »Und ich will alles für dieses Kind tun, Josh, was in meinen Kräften steht. Es ist meine Pflicht, ich muß es tun. Ich habe Sarah Unrecht getan. Wenn ich nicht gewesen wäre, könnte Sarah vielleicht heute noch leben …«
    Sie preßte das zerknüllte Taschentuch an den Mund und begann, leise zu schluchzen.
    Sir Joshua richtete sich auf, schickte Rehman hinaus und legte ihr den Arm um die Schulter. Der ungewöhnliche Gefühlsausbruch seiner Frau bestürzte ihn. »Schon gut,

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