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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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allein bewerkstelligen konnte.«
    Es sah allmählich so aus, als käme er nicht hier heraus, ohne mit Opperman zu sprechen. Eine weitere Übung in Demut. »Kann ich mit dem Bauleiter reden? Und haben Sie eine Nummer, unter der ich Mr. Opperman erreichen kann?«
    »Er will heute Nachmittag zurück sein«, sagte Barbara.
    »Der Bauleiter?«
    »Mr. Opperman.«
    »Hier?«, sagte er. »Ich dachte, die Geschäfte würden von Baltimore aus geführt.«
    »Er fand es … praktischer, während der Umbaumaßnahmen hier zu wohnen. Er war ein paar Tage in New York. Er wollte heute hier rauskommen, aber ich weiß nicht, ob er es wegen des aufziehenden Sturmes schaffen wird.«
    Ein paar Tage weg? O Gott, konnte es so einfach sein? »War er allein in New York? Könnte Linda ihn begleitet haben?«
    Jetzt erkannte er, was ihr Blick verborgen hatte. Mitleid. »Soweit ich weiß, war er allein. Er hatte mehrere Termine mit Reiseagenturen, wegen der Werbung für das Algonquin. Ich kann nicht für seinen Feierabend bürgen, doch er hat sich jeden Tag bei mir gemeldet, entweder per Telefon oder per Fax.«
    »Aber Sie sind nicht sicher, oder? Können Sie es nicht irgendwie herausfinden? Ob sie dort ist?«
    Dich hat man wirklich zurückgelassen wie einen dreibeinigen Hund, sagte ihre Miene. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Kopf. Russ kauerte buchstäblich auf der Sesselkante und wagte kaum, zu atmen, aus Angst, sie dadurch in die falsche Richtung zu treiben. Komm schon, komm.
    »Ich kann es ja mal versuchen.« Sie stand auf und ging auf die andere Seite des Schreibtischs. Sie nahm den Hörer ab und tippte eine Kurzwahl ein.
    »Hallo?«, sagte sie. »Hier ist Barbara LeBlanc vom Algonquin Waters Spa und Resort. Könnte ich bitte Mr. Sacramone sprechen?« Eine längeres Schweigen. Dann: »Sehr gut, danke. Und Ihnen?« Sie lächelte. »Sie Schmeichler. Passen Sie nur auf, irgendwann demnächst nehme ich Sie beim Wort.« Der schmeichelnde Mr. Sacramone machte noch eine halbe Minute oder so weiter. »Hat er?« Sie sah Russ an. »Er sagte, er würde versuchen, heute zurückzukommen. Wenn das Wetter zu schlecht wird, kann er ja auf jeden Fall in Albany bleiben.« Schweigen. Sie lachte. »Ja, sicher, ich werde bestimmt diejenige sein, die mitten im Schneesturm versucht, ein Zimmer für ihn zu buchen.«
    Ein weiterer unhörbarer Beitrag von Mr. Sacramone. »Das ist mehr oder weniger der Grund, aus dem ich anrufe«, erwiderte Barbara. »Mr. Opperman bat mich, Blumen für die Dame zu bestellen, mit der er fort war. Er möchte, dass sie dort sind, wenn sie nach Hause kommt, verstehen Sie? Aber ich habe ihre Adresse nicht. Sie könnten sie mir nicht zufällig geben? Dann würde ich meinen Ruf rechtfertigen, Wunder wirken zu können.«
    Russ’ Magen verkrampfte sich. Barbaras Augenbrauen wanderten nach oben. »Nein? Hm. Dann muss ich das verwechselt haben. Ich werde ihn danach fragen, wenn er sich das nächste Mal meldet.« Sie blickte Russ an und schüttelte den Kopf. »Ihnen auch, Emilio. Ciao, Bello. « Sie legte auf.
    »Der Concierge in Mr. Oppermans Hotel sagt, dass er während seines gesamten Aufenthalts allein war. Was mich nicht überrascht. Mr. Opperman geht im Geschäft auf.«
    Ihm war genug Sinn für Humor geblieben, um sich über die Tatsache zu amüsieren, dass er niedergeschmettert war, weil seine Frau nicht mit dem Inhaber des Algonquin durchgebrannt war. »Trotzdem vielen Dank«, sagte er. »Ich weiß Ihre Mühen wirklich zu schätzen.«
    »Suchen wir Ray«, sagte Barbara nüchtern. »Vielleicht weiß er etwas.«
    Russ folgte ihr aus dem Büro.
    »Sie arbeiten unten im Spa-Bereich«, erklärte sie. »Das Feuer hat sich nicht so weit ausgebreitet, aber die Wasserschäden waren enorm. Jetzt müssen neue Leitungen und Fliesen verlegt werden.«
    Breite Stufen führten von der Lobby in den Wellnessbereich. Sobald sie das Erdgeschoss verlassen hatten, konnte Russ das Kreischen einer Kreissäge hören und jemanden, der eine widerspenstige Verbindungsleitung verfluchte.
    »Ray?«, rief Barbara. Sie bahnte sich einen Weg durch Sägeböcke und Rollen mit Isolierkabel. »Ray?«
    Sie betraten den Arbeitsbereich. Russ erkannte umgehend, dass dies vermutlich einer der schicksten Orte zwischen Montreal und New York gewesen war, an dem man seine Füße einweichen oder sich mit Schlamm bedecken lassen konnte. Jetzt war der Anblick grauenhaft, wie der einer schönen Frau mit Kater und fettigen Haaren. Ein Mann in Flanellhemd und

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