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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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meine, sie ist alt und alles, aber sie ist echt heiß. Ich habe darüber nachgedacht, was Christy gesagt hat, dass sie immer mal kurz verreiste. Möglicherweise war sie mit Männern unterwegs. Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Du meinst, sie könnte als Prostituierte gearbeitet haben?« Wie passte das zu den drei Computern und einem flüchtigen Liebhaber? Kundenfang per Internet? Männer treffen und flachlegen?
    Ethan zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.« Er rieb über seine Haarstoppeln. »Ich will damit nur sagen, dass sie zwar so alt wie meine Mom ist, aber garantiert nicht wie meine Mom aussieht.«

27
    M ark Durkee unterbot seinen eigenen Rekord auf der Strecke Millers Kill/Cossayuharie um fünfzehn Minuten – eingeschlossen die Warterei wegen eines Güterzugs auf seinem langen, langsamen Weg nach Fort Henry.
    Er schlug einen weiten Bogen um Kevin, der gerade den Unfall aufnahm, und drückte ein letztes Mal aufs Gaspedal, um den Hügel hinauf und dann in die holprige Einfahrt von 840 Bainbridge Road zu schleudern. Er war der Erste. Gott sei Dank.
    Dieser Morgen war für ihn ein ständiges Auf und Ab gewesen, ein Wunder, dass er dabei nicht durchgedreht war.
    Erst Euphorie, als er feststellte, dass Captain Ireland ihm zugehört und ihn ernst genug genommen hatte, um einen Topermittler herüberzuschicken, der sich um den Fall kümmern sollte. Nach dem Anruf bei der State Police hatte Mark schwitzend eine schlaflose Nacht verbracht, voller Angst, Ireland könnte seine Besorgnis als das Gejammer eines von seinen Vorgesetzten zu Recht übergangenen Polizisten interpretieren.
    Dann die Enttäuschung, als ihm klar wurde, dass Investigator Jensen, ebenso wie Deputy Chief MacAuley, eine Lieblingstheorie über den Mord an Linda Van Alstyne hegte und für Marks Vorschlag, sich die Pastorin genauer anzusehen, genauso unempfänglich war wie dieser. Es wurde noch schlimmer, weil Jensen den Chief für den Mörder seiner Frau hielt.
    Schwindelerregende Freude, als der Chief verschwand, außer Reichweite der Fragen und Befehle Jensens. Verstohlene Blicke und rasch verborgenes Grinsen, geteilt mit seinen Polizeikameraden.
    Gefolgt von dem unbehaglichen Wissen, dass Jensen bereit war, einen Haftbefehl für den Chief zu beantragen, auch wenn sie nicht mehr vorweisen konnten als die bisher gesammelten Indizien.
    Und dass ihm oder einem der anderen keine andere Wahl bleiben würde, als den Chief zu jagen, als wäre er nichts Besseres als eine dieser jämmerlichen Elendsgestalten, die wegen Verletzung der Bewährungsauflagen eingebuchtet wurden.
    Der kurze Funkspruch von Harlene, dass der Chief sich gemeldet hatte – weil er angegriffen worden war und man ihm sein Auto gestohlen hatte – und dass er eine Spurensicherungseinheit für das Haus brauchte, von dem niemand jemals gehört hatte.
    Er stieg aus dem Wagen und knallte die Tür zu. Innerhalb weniger Sekunden erschien der Chief humpelnd auf der geschlossenen Veranda, um Mark einzulassen.
    »Chief! O Mann, bin ich froh, Sie zu sehen!« Mark warf unfreiwillig einen flüchtigen Blick über die Schulter. »Investigator Jensen ist unterwegs. Sie ist echt stinksauer.« Er betrat die kalte Veranda und musterte den Mann genauer, der ihm die Tür aufhielt. Auf der einen Gesichtshälfte bildete sich ein Bluterguss, und seine Jeans starrte vor Schmutz.
    »Sie sehen furchtbar aus«, bemerkte Mark.
    »Stimmt, aber du müsstest mal den anderen Kerl sehen.« Der Chief ließ die wenig stabile Tür ins Schloss fallen und führte Mark ins Wohnzimmer.
    »Was ist los?« Das Wohnzimmer war die Definition des Durchschnittlichen. Es hätte seiner Schwiegermutter gehören können, obgleich hier weniger bestickte Dinger herumlagen. Und mehr Computer. »Drei PCs?«, fragte er. »Haben sie Kinder oder so?«
    Der Chief schüttelte den Kopf. Bei der Bewegung zuckte er zusammen. »Ein Zeuge will den Honda Civic« – er wies in Richtung der teilweise sichtbaren Einfahrt – »am Sonntag in meiner Zufahrt gesehen haben. An dem Tag, an dem Linda ermordet wurde. Die Frau, auf den er zugelassen ist, hat keine Vorstrafen, doch als ich hierherkam, um sie zu überprüfen, wurde ich von dem Mann, mit dem sie den Nachbarn zufolge seit vier Monaten zusammenlebt, angegriffen. Er warf mich die Treppe hinunter, stahl den Wagen meiner – stahl meinen Kombi und verschwand.«
    Mark stieß einen Pfiff aus. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich hatte bis jetzt noch keine Gelegenheit, mir das Obergeschoss näher

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