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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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einen Hund?«
    »O mein Gott«, stöhnte Russ. »Die Katze.«
    Mark begriff im selben Moment. »Mrs. Van Alstyne hatte sich eine Katze geholt. Nachdem Sie ausgezogen waren.«
    Der Chief stand auf, sein Blick war verhangen, er folgte einer Reihe von Vermutungen. »Linda hat die Keane dafür bezahlt, sich um ihre Katze zu kümmern.«
    »Hatte Mrs. Van Alstyne vor, zu verreisen?«
    »Ihrer Schwester hat sie nichts davon gesagt. Oder ihrer Freundin Meg. Natürlich war sie es nicht gewöhnt, ihren Terminplan mit ihnen abzusprechen. Früher war es so, dass ich immer wusste, wo sie war, wenn jemand nach ihr fragte.« Er schwieg einen Moment. »Vielleicht hat sie geglaubt, ihre Verabredung mit Mr. Wonderful könnte wirklich zu etwas führen. Oder vielleicht musste sie zu einer Messe nach New York und hat vergessen, mir Bescheid zu sagen.«
    »Aber ihr Auto stand in der Scheune.«
    »Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert. Kam unerwartet nach Hause und überraschte die Haustiersitterin und ihren Liebhaber in der Küche beim … was? Was kann man anstellen, wenn Leute einem ihre Schlüssel überlassen, damit man zu ihnen fahren und Fluffy oder Spot versorgen kann?«
    »Was nicht? Man kann einen LKW an die Haustür fahren und alles ausräumen, während die Familie im Urlaub ist.«
    »Aber dann würde das Opfer doch sofort schalten. Das Erste, woran man denkt, wenn man einen Diebstahl bei der Polizei meldet, ist der Fremde mit einem Schlüssel. Abgesehen davon wurde in diesem Fall nichts gestohlen.«
    Mark rief die Suchergebnisse auf.
    »He!«, beschwerte sich der Chief, als Audrey Keanes Seite verschwand.
    Mark öffnete eine der Dateien, dann eine weitere. Zahlenketten, gelegentlich unterbrochen von Buchstaben. Zeichenreihen. Er zählte ein paar. Vierzehn. Zehn. Zwölf. Genau die richtige Größe für Vorname, Nachname und Initial des zweiten Vornamens. Gefolgt von fünfundzwanzig oder einundvierzig oder siebenundfünfzig Zahlen. Einige waren viel, viel länger. Keine hatte weniger als neun. Neun. »Was hat immer neun Zeichen?«, fragte er den Chief.
    »Postleitzahlen. Bankleitzahlen. Sozialversicherungsnummern.«
    Sozialversicherungsnummern. Die Schlüssel zum Königreich. »Identitätsdiebstahl«, hauchte Mark.
    »Sag das noch mal.« Der Chief, der herumgehampelt hatte, während er darauf wartete, dass Audrey Keanes Seite wieder auftauchte, beugte sich über Marks Schulter.
    »Ich glaube, sie stehlen Identitäten. Namen, Daten, Sozialversicherungsnummern …« Er zeigte auf eine Stelle, an der eine lange Kette von Zahlen einer Buchstabenreihe folgte. »Ich wette, das sind Kreditkartennummern. Vielleicht sogar Pässe.«
    »Aber das sind keine Namen.«
    »Sie sind verschlüsselt. Sieht nach einem billigen Programm aus. Vielleicht Freeware, die sie aus dem Netz geladen haben. Ein gutes Dechiffrierungsprogramm erledigt das in fünfzehn Sekunden.« Er sah zum Chief auf. »Das sind nur Vermutungen auf der Basis dessen, was wir bis jetzt gefunden haben. Aber ich würde Geld darauf wetten, dass ich recht habe.«
    Der Chief nickte, seine Augen leuchteten. »Es ergibt Sinn. Die Keane lässt sich als Haustiersitterin engagieren. Während sie im Haus ist, geht sie selbst oder ihr Freund die alten Kreditkartenabrechnungen durch, die Steuerrückzahlungen …«
    »Sie könnte Sachen wie Geburts-oder Heiratsurkunden mitnehmen, kopieren und dann wieder zurücklegen.«
    »Die Tierbesitzer kehren aus dem Urlaub zurück, alles ist in Ordnung, nichts fehlt, Fido und Muschi sind rund und glücklich – ich wette, die Keane kümmert sich verdammt gut um die Viecher.« Er richtete sich auf. »Passt perfekt.« Er schaute sich um. »Die Nachbarn sagen, dass sie seit zwei oder drei Jahren hier wohnt. Ich denke, wenn sie diese Nummer die ganze Zeit durchgezogen hätte, würde sie ein bisschen üppiger leben, oder?«
    Mark nickte.
    »Ich schätze, am Anfang war es ein ganz normaler Job. Nach ein oder zwei Jahren erscheint der Liebhaber. Was sagt dir das?«
    »Dass er gesessen hat.«
    »Hm. Ich wette, sein Vorstrafenregister wegen Betrugs ist so lang wie mein Arm.« Er stolzierte zum Fenster und starrte auf die Straße. »Wann, zum Teufel, kommt endlich die Spurensicherung? Je schneller wir seine Fingerabdrücke nehmen, desto schneller bekommen wir seinen Namen aus der Datenbank.«
    Wie als Reaktion auf die Beschwerde des Chiefs erklomm ein Streifenwagen den Hügel, gefolgt von einem Zivilfahrzeug und dem Lieferwagen der Spurensicherung. Noble

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