Wer mit Wem - Entscheide Du!
dermaÃen krassen Dialekt, dass ich kaum ein Wort verstehe. Es dauert auÃerdem keine fünf Minuten, da stoÃen noch drei Mädchen dazu, ebenfalls in Dirndln, und setzen sich dazu. Eine Dunkelhaarige in einem knallroten, sehr kurzen Kleid, quetscht sich direkt neben Flo und beginnt schamlos mit ihm herumzuflirten.
Toll, mich lässt Flo einfach links liegen und geht ganz offensiv auf das Geplänkel mit Susi , wie sich die Schönheit nennt, ein. Wahrscheinlich will er sich für meinen kleinen Flirt mit Toni rächen â so was Kindisches! Oder kennt er diese Susi schon länger und will wirklich was von ihr?
âIch geh mal kurz aufs Kloâ, sage ich, weil ich es nicht mehr aushalte und mal für mich sein will. Scheinbar interessiert das Flo aber nicht besonders, denn er nickt nur unmerklich und wendet sich dann wieder Susi zu.
Ich schlendere ein bisschen umher und sehe mir die Buden mit den SüÃigkeiten und die SchieÃstände mit den kitschigen Plastikblumen an. Eigentlich hatte ich mir vorhin vorgestellt, dass Flo mir Zuckerwatte kauft und eine rote Rose schieÃt â aber Pustekuchen!
âHey, warum schaust du denn so traurig? Das steht einem so hübschen Mädchen aber gar nichtâ, sagt da plötzlich eine Stimme neben mir. Toni! Er hat wohl noch immer Pause und hält eine Tüte gebrannte Mandeln in der Hand, von der er mir nun anbietet.
âVielen Dankâ, sage ich und greife zu. Lecker, die Mandeln sind noch ganz warm.
Toni und ich laufen noch ein wenig gemeinsam umher und der Musiker erzählt mir, dass er eigentlich Agrarwirtschaft im zweiten Semester studiert und nur ab und zu etwas dazuverdient, indem er auf Volksfesten oder Privatveranstaltungen auftritt.
âSo kann ich mit meinem Hobby etwas verdienen â besser gehtâs doch gar nichtâ, sagt er und lächelt mich, wie vorhin von der Bühne, verschmitzt an.
âSag malâ, meint er, âhast du nachher noch etwas Zeit? Würde mich freuen, wenn wir weiterquatschen könnten. Ist selten, dass man mal so ein nettes und noch dazu hübsches Mädchen kennenlernt. Ich muss nur noch eine halbe Stunde spielen, dann werde ich abgelöst. Was meinst du? Um 18.30  Uhr an der kleinen Laube, dort auf der Wiese?â
Ich schaue rüber zu Flo und den anderen, die immer noch ihren Spaà haben und mich scheinbar gar nicht vermissen. Es wurmt mich ehrlich gesagt schon, dass der süÃe Koch plötzlich nur noch Augen für diese Susi hat. Ich dachte, er hätte sich in mich verguckt. Ich bin gespannt, wie unser Rückweg wird, immerhin ist es schon sechs Uhr und wir müssen ja noch ein ganzes Stück mit den Rädern fahren. Bis dahin sollten Flo und ich uns wieder versöhnt haben, wobei ich immer noch nicht so genau weiÃ, wieso er eigentlich vorhin so eingeschnappt war. Egal, ich sollte mir nicht schon wieder so viele Gedanken machen, sondern einfach das tun, wozu ich Lust habe. Und Toni ist wirklich süÃ.
Wozu würdet ihr mir denn raten?
Soll ich â¦
lieber bei den anderen bleiben und versuchen, Flo wieder milde zu stimmen,
oder
mich mit dem lustigen Toni in der Gartenlaube treffen?
Der Ausspruch kurz und schmerzlos trifft in diesem speziellen Fall leider nicht zu, denn obwohl man tatsächlich schon nach ein paar Hundert weiteren Metern die Hütte und die Seilbahn sehen kann, zieht sich der Weg ganz schön, was nicht nur an dem steilen Aufstieg liegt, sondern vor allem daran, dass Patrick immer öfter stehen bleibt, um sein Gesicht leidend zu verziehen und seinen Knöchel zu betasten. Da er sich auÃerdem zwischendurch mit seinem ganzen Gewicht auf meine Schultern stützt, jaule auch ich manchmal auf und bitte ihn, sich doch nicht so schwer zu machen. Das kratzt an Patricks Ehre und veranlasst ihn, eine weitere Laufpause einzulegen. In aller Ausführlichkeit erklärt er mir, dass sein Gewicht nichts mit zu viel Körperfett zu tun hat, sondern vor allem mit seiner enormen Muskelmasse in Zusammenhang steht.
Aha, interessiert mich aber ehrlich gesagt nicht die Bohne, denn Gewicht ist Gewicht, und für mich zierliches Geschöpf hat Patrick eindeutig zu viel davon. AuÃerdem kommt es mir so vor, als würde er sich auf Körperpartien abstützen, bei denen es nicht gerade Sinn macht â zum Beispiel greift er mir plötzlich an die Hüfte und hängt wie ein schwerer Mehlsack an mir
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