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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Varese
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schnörkeligen Buchstaben auf einem großen Holzschild. Was soll mir das sagen? Lauf weg, solange du noch kannst, Lara! oder Lenk ihn schnell ab, sodass er vergisst, was er vorhat ?
    Zu spät!
    â€žIch will dich unbedingt in einem Dirndl sehen“, erklärt Flo und schon steht eine junge Frau in einem grünen Trachtenkleid neben uns und hält mir eine Reihe bunter Dirndl an – ich kann mich gar nicht dagegen wehren.
    â€žÃ„h, muss ich wirklich? Ich meine, ich würde es nie mehr tragen und –“
    â€žKein Problem“, macht die Verkäuferin meine letzten Abwehrversuche zunichte, „Sie können es auch nur für heute leihen, das machen viele Touristen.“
    Wahrscheinlich hat sie an meinem Hochdeutsch sofort erkannt, dass ich nicht von hier bin.
    Ach, was soll’s! Wenn Flo bezahlt und es ihm Freude bereitet … Eigentlich sieht die junge Frau, die vielleicht Mitte zwanzig ist, sehr hübsch in ihrem Kleid aus.
    â€žNa gut“, sage ich, „aber eins, das nicht so viele Silberknöpfe und Schnüre hat. Eher etwas Schlichtes ohne Schnickschnack.“
    Die Frau nickt und zeigt mir eine Auswahl an Dirndln. Ich entscheide mich für ein rosafarbenes mit weißen Blümchen und hellblauer Schürze, dazu eine weiße Puffärmelbluse. Ich verschwinde damit in einer Umkleidekabine und steige mitsamt meinem Bikini in das Kleid. Puuuh, ich muss ganz schön den Bauch einziehen, damit ich überhaupt die Knöpfe zubekomme.
    â€žUuuuund?“, ruft die Frau erwartungsvoll von draußen, wartet meine Antwort aber gar nicht ab, sondern schiebt einfach den Vorhang beiseite.
    Das hasse ich, ist eine typische Verkäuferinnenkrankheit. Wieso können die einen nicht in Ruhe probieren lassen, bis man rauskommt oder sie um Hilfe bittet? Ständig überraschen sie einen, wenn man gerade irgendwo feststeckt oder nur in Unterhosen dasteht.
    â€žIch glaube, es ist etwas eng“, sage ich und die Frau packt mich ungeniert unterhalb der Brüste und drückt sie nach oben.
    Ã„h, hallooo, geht’s noch???
    â€žNein, perfekt. Das muss so sein“, sagt sie, mustert mich noch einmal zufrieden von oben bis unten, zupft etwas an der Schürze herum und führt mich dann raus vor einen Spiegel.
    Wow, ich wusste gar nicht, dass ich so eine Oberweite habe! Nicht schlecht! Das findet Flo anscheinend auch, denn er grinst von einem Ohr zum anderen, als er mich sieht.
    â€žSo gefällst du mir“, sagt er, „also, noch besser als vorher“, fügt er schnell hinzu.
    â€žAha, ich wollte schon sagen“, erwidere ich lachend und dann zieht mich Flo mit sich fort und auf die kleine Tanzfläche vor der Bühne, wo nun ein Alleinunterhalter mit Akkordeon irgendwelche Volksmusik zum Besten gibt: Toni, der lustige Junge von nebenan, nennt sich der Bursche, der eigentlich ganz süß aussieht mit seinen dunklen Wuschelhaaren, dem verschmitzten Lächeln und seinen Trachtenlederhosen.
    Flo packt mich und wirbelt mich herum, hebt mich hoch und hüpft wie ein Gummiball mit mir an der Hand über die Tanzfläche. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu lachen und zu kreischen und bekomme schon Seitenstechen in dem engen Kleid. Flo ist doch echt durchgeknallt! Wenn Jonas mich jetzt so sehen würde … Ihn könnte ich mir auf so einem Fest überhaupt nicht vorstellen, geschweige denn tanzend zu so einer Musik und am Ende sogar noch in Trachtenklamotten. Bei dem Gedanken muss ich kichern.
    Toni, der lustige Junge von nebenan, beobachtet uns amüsiert von der Bühne aus, zwinkert mir immer wieder zu und als er eine kurze Pause macht, nimmt er seinen Krug, prostet zu mir rüber und ruft durchs Mikro: „Auf das schönste Mädel weit und breit!“
    Ãœbermütig mache ich einen Knicks und lache zurück, was Flo scheinbar gar nicht passt. Er zieht mich von der Tanzfläche, das Strahlen ist aus seinem Gesicht verschwunden und nun sitzen wir wieder an unserem Tisch und schweigen uns an. Mein Gott, wie kann man nur so schnell beleidigt sein? Ich hab doch gar nichts getan …
    â€žHey, Flo, alles klar bei dir?“
    Oh nein, die Jungshorde von vorhin trabt an und macht sich an unserem Tisch breit. Dieses Mal legt Flo keinen Wert mehr darauf, sie wieder loszuwerden und mit mir allein zu sein, sondern wendet sich demonstrativ von mir ab und frotzelt mit seinen Kumpels rum, und das auch noch in einem

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