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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Meine Kinder sind gut geraten und machen mir viel Freude. Raoul träumt davon, die zehn höchsten Berge der Welt zu besteigen. Celeste wird vielen Männern das Herz brechen, weil sie das charmanteste Geschöpf auf der Welt ist und immer ihren Willen bekommt.« Er lachte. »Aber das sagen wohl alle Eltern von ihren Kindern, nicht wahr?«
    »Sie scheinen ein hinreißender Vater zu sein«, erwiderte sie und verglich ihn im Stillen mit Oliver. »Und was ist mit Ihrer Schwester, die das Weingut in San Francisco leiten wird?«
    »Michelle hat einen messerscharfen Verstand, aber sie ist auch eine sehr weibliche Frau. Ich glaube jedoch, dass ihr Intellekt Männer abschreckt, denn sie ist mit ihren dreiunddreißig Jahren immer noch unverheiratet. Sie ist nur ein Jahr jünger als ich, und wir haben uns immer sehr nahegestanden. Sie hat Ökonomie studiert, sie hat schon immer gewusst, was sie wollte. Ich treffe sie in New York. Sie besucht gerade ein Seminar an der Rutgers University und will das Wochenende mit mir verbringen.«
    »Haben Sie sie lange nicht mehr gesehen?«
    Philippe lachte. »Fünf Wochen. Wenn dieses Seminar vorbei ist, fährt sie für zehn Tage nach Chicago, und dann trifft sie sich mit mir in Kalifornien. Wenn uns das Weinbaugebiet gefällt und wir uns für das Projekt entscheiden, zieht sie dorthin.«
    »Ich kenne meine Brüder kaum noch. Sie haben mich nur einmal in England besucht und sind auch nur kurz geblieben.«
    »Leben sie in New York?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Einer lebt in Denver und der andere in Los Angeles. Sie arbeiten beide für meinen Vater. Einer ist Bankier und der andere investiert in Grundbesitz.«
    »Ist Ihr Vater Bankier?«
    Alex nickte. Sie wollte ihm nicht sagen, dass ihrem Vater die bedeutendste Bank Amerikas gehörte. Er sollte nicht wissen, dass sie aus dieser Familie stammte. Noch nicht.
    Sie lehnten sich an die Reling und blickten auf das ruhige Meer, in dem sich der Vollmond spiegelte.
    »Warum hat eine Frau, die so voller Leben ist wie Sie, gesagt, alles sei gleichgültig?«
    »Oh, das habe ich bestimmt nicht gesagt. Es stimmt ja auch gar nicht.«
    »Wenn Sie glücklich verheiratet sind, warum tanzen und flirten Sie dann heute Abend mit mir?«
    »Habe ich das getan?«, fragte sie. »Ja, nicht wahr?«
    »Ja, in der Tat.«
    Philippe legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich. »Das haben Sie in der Tat.«
    Sie blickte ihm in die Augen und ließ sich gegen ihn sinken. Seine Arme schlossen sich um sie, und dann spürte sie seinen Mund auf ihren Lippen. Sie schloss die Augen. Sie spürte seinen Herzschlag und versank in einem leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, glitt eine Sternschnuppe über den Himmel.
    »Ich habe mit dir geflirtet, weil ich wusste, dass du mich so küssen würdest. So hat mich noch nie jemand geküsst.«
    Stumm zog er sie an sich.
    »Ich bin so lange nicht geküsst worden, dass ich vergessen habe, wie es sich anfühlt.«
    Seine Arme umschlossen sie fester, und wieder fand sein Mund ihren. Anschließend bedeckte er ihr Gesicht mit kleinen Federküssen und murmelte: »Vielleicht hat das Schicksal uns hier zusammengebracht.«
    Sie ergriff seine Hand und legte sie auf ihre Brust. »Fühl doch, wie mein Herz schlägt.«
    Sie wusste ganz genau, was sie tat. Und es war richtig, schließlich würde sie den Mann nach diesen zwei Tagen nie wiedersehen.
    Er umschloss ihr Gesicht mit den Händen und blickte ihr in die Augen.
    »Ja«, sagte sie. »Ja.«
    Er zog sie den Gang entlang zu seinem Zimmer. Dort nahm er sie wieder in die Arme und küsste sie voller Leidenschaft. Er hob sie hoch und trug sie zum Bett. Als sie beginnen wollte, sich auszuziehen, sagte er: »Nein, warte, lass mich.«
     
    Als der Morgen graute, kehrte Alex in ihr Zimmer zurück. Durch ihr Bullauge sah sie, dass der Horizont sich gerade rosa färbte. Sie vergewisserte sich, dass ihre Kinder ruhig schliefen, und schlüpfte dann ins Bett.
    Sie hatte kein schlechtes Gewissen, sondern fühlte sich auf sinnliche Weise glücklich. Eine solche Nacht hatte sie noch nie verbracht. Noch kein Mann hatte sie je so geküsst wie Philippe. Noch nie hatte sie solche Orgasmen erlebt, eine so köstliche Ekstase. Die ganze Nacht über hatte Philippe mit ihr geredet und sie immer wieder geliebt.
    Als sie erwachte, stand die Sonne hoch am Himmel. Sie sprang aus dem Bett und lief zur Kabine der Kinder. Sie waren nicht da, aber das machte ihr keine Sorgen, weil sie sich

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