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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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zahlreiche goldene Armreifen am rechten Handgelenk. Ihre schwarzen Ohrringe wippten, als sie lachend den Kopf zurückwarf und dabei perfekte, strahlend weiße Zähne enthüllte. Ihre Lippen waren tiefrot, und ihre Augen dramatisch geschminkt. Sie sah aus, als sei sie dem Cover der
Vogue
entsprungen.
    Philippe brachte sie mit, als er Alex und die Kinder zum Zoobesuch abholte. Zu ihrer Überraschung wusste Sophie sofort, wer Philippe und Michelle waren.
    »Ich habe vor vielen Jahren Ihre Mutter kennengelernt. Sie war sehr freundlich zu mir. Wir haben uns beim Rennen in Deauville getroffen, und ich habe mit ihr und Ihrer Großmutter diniert. Aber das ist jetzt schon über zwanzig Jahre her. Damals haben die Kinder und ich ein Jahr in Frankreich verbracht.«
    »Grandmère? Oh, sie war eine reizende Frau«, sagte Michelle lächelnd. Sie sprach fast akzentfrei Englisch, im Gegensatz zu ihrem Bruder. »Unglaublich, dass Sie Großmutter gekannt haben.«
    »Ich habe nur einen Nachmittag und einen Abend mit ihr verbracht, aber ich habe es nie vergessen.«
    »Ihr Haus ist sehr hübsch, Mrs. von Rhysdale.«
    »Wie lange bleiben Sie? Ich würde Sie sehr gerne zum Essen einladen.«
    »Leider reise ich morgen früh ab. Ich besuche eine Freundin in Chicago, und dann fahren mein Bruder und ich an die Westküste.«
    Sophie wandte sich an Philippe. »Und Sie? Reisen Sie auch morgen ab?«
    Philippe schüttelte den Kopf. »Nein, ich bleibe zwei Wochen hier.«
    »Und wo wohnen Sie?«
    »Im Plaza.«
    »Nun, vielleicht finden Sie ja Zeit, um zum Essen zu kommen. Nächsten Samstag vielleicht, da gebe ich eine Dinnerparty. Oder wir können auch nur mit der Familie essen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Alex lächelte Philippe hinter dem Rücken ihrer Mutter zu. »Vielleicht möchte Monsieur Renoir zu beiden Gelegenheiten kommen. Er fühlt sich in diesem fremden Land bestimmt einsam.«
    »Natürlich«, sagte Sophie. »Kommen Sie doch am Samstag und, oh, vielleicht Dienstagabend um neunzehn Uhr dreißig?«
    »Ja, ich komme sehr gerne.«
    »Es ist nett von Ihnen, dass sie mit Hugh und Carolina in den Zoo gehen. Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich war einmal mit Alex da, als sie noch ein Kind war. Ehrlich gesagt hat es dort fürchterlich gestunken.«
    Hugh hatte wartend neben den Erwachsenen gestanden, aber jetzt war seine Geduld zu Ende. Er ergriff Philippes Hand und zog ihn zur Tür. Lächelnd ließ der Mann es sich gefallen.
    »Komisch«, sagte Alex, als sie im Auto saßen, »dass unsere Mütter sich gekannt haben. Ob das etwas zu bedeuten hat?«
    Die Kinder fassten sofort Vertrauen zu Michelle. Als sie durch den Zoo spazierten, sagte sie zu Alex: »Philippe hat mir erzählt, dass Sie schon seit sechs oder sieben Jahren nicht mehr zu Hause waren.«
    »Und mir hat er erzählt, dass Sie die Leitung des amerikanischen Zweigs Ihres Familienunternehmens übernehmen. Ich bin tief beeindruckt.«
    »Ja, amerikanische Frauen würden das wohl nicht tun. Ich glaube, wir in Europa sind ihnen um Lichtjahre voraus. Ich wusste schon als Kind ganz genau, welchen Beruf ich ergreifen wollte.«
    »Wollten Sie denn nicht heiraten?«
    Michelle zuckte mit den Schultern. »Eine Ehe erfordert Kompromisse, und ich mag Kompromisse nicht.«
    »Sind Sie denn nicht einsam?«
    Michelle blickte Alex an. »Lassen Sie mich mit einer Gegenfrage antworten: Hat Ihre Ehe Sie vor der Einsamkeit bewahrt?«
    Alex schloss die Augen und sagte wie zu sich selbst: »Seit ich verheiratet bin, bin ich einsamer als jemals zuvor.«
    »Sehen Sie. Das Problem der Einsamkeit wird durch die Ehe nicht gelöst. Nein, ich bin nicht oft allein. Ich liebe meine Arbeit, und zu Hause in Frankreich habe ich meine Familie.«
    »Wohnen Sie auch bei ihnen?«
    »Nein.« Die Französin lachte. »Das würde ich nicht aushalten. Ich wohne im Dorf, in einer Wohnung über der Bäckerei.«
    Lächelnd schüttelte Alex den Kopf. »Sie sehen gar nicht so aus wie jemand, der über einer Bäckerei wohnt.«
    »Ah, Sie kennen meine Wohnung nicht. Ich habe auch ein Landhaus am Meer, und dort fahre ich hin, wenn ich dem Trubel mal entkommen möchte.«
    »Wenn Sie nach Kalifornien ziehen, sind Sie aber weit weg von zu Hause.«
    »Ich fand es immer schon aufregend, an neuen Orten zu leben. Wenn das Gebiet Philippe und mir gefällt, bleibe ich gleich da und baue mir mein Traumhaus.«
    »Dann freuen Sie sich also auf den Umzug?«
    »Ich liebe Amerika, auch wenn ich hier nicht so viel Freiheit habe wie in Frankreich. Und ich

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