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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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natürlich. Weiter oben. Ich bin schon daran vorbeigeritten. Beinahe am Central Park.«
    »Und Sie wohnen auch auf der Fifth.«
    »Und trotzdem sind wir uns nie begegnet.« Die Tatsache erstaunte ihn.
    »Ich habe Ihre Mutter in der Oper gesehen«, erklärte Sophie.
    »Ah, in der Oper.« Keine zehn Pferde bekamen Colin dorthin.
    Als Sophie schwieg, fuhr er fort: »Sie sind anscheinend eine sehr erfahrene Reiterin.«
    Sophie schlug die Augen nieder und knabberte an ihrem Toast. Sie wünschte, sie beherrschte die Kunst des Flirtens. Anderen Mädchen schien es leichtzufallen, aber sie hatte bisher immer gefunden, dass es Zeitverschwendung sei, einem Jungen etwas vorzugaukeln, was man nicht war. Jetzt jedoch stellte sie fest, dass sie nicht wusste, worüber sie sich mit einem fremden jungen Mann von den oberen Vierhundert unterhalten sollte.
    »Sind Sie wegen der Rennen hier?«, fragte sie.
    »Mein Pferd läuft morgen. Deshalb bin ich auch hier. Nur aus diesem Grund. Normalerweise ist die Saison in Saratoga nicht so ganz meine Sache.«
    »Oh.« Sie lachte. »Und was ist Ihre Sache?«
    »Viele Dinge, aber nicht die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die meiner Mutter am Herzen liegen.«
    »Dann fahren Sie also in die Stadt zurück?«
    »O Gott, nein, in der Stadt ist es um diese Jahreszeit viel zu heiß. Manchmal halte ich mich in unserem Haus in Newport auf.«
    »Oh, auf Rhode Island.«
    Er nickte. »Oder ich fahre nach Maine. Wir besitzen eine Insel dort oben. Ich rudere gerne.«
    Sie erhob sich, und er stand ebenfalls auf. Sie verließ den Speisesaal und ging durch die Halle auf die Veranda. In den Schaukelstühlen, die dort standen, saß niemand.
    Er griff nach ihrer Hand und geleitete sie die Treppe hinunter.
    »Wird Ihr Pferd morgen gewinnen?«, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht genau, ob er schon so weit ist, aber mein Jockey will es auf jeden Fall versuchen. Ich würde lieber noch drei Monate warten, aber Mitte November gibt es ja keine Rennen in Saratoga, nicht wahr? Auf jeden Fall können wir jetzt schon mal einen Probelauf machen.«
    »Wie stehen die Wetten?«
    »Siebzehn zu eins.« Colin lächelte. »Er hat noch nie an einem Rennen teilgenommen.«
    Sophie klatschte in die Hände. »Wenn ich hundert Dollar auf ihn setze, habe ich dann die Chance, siebzehnhundert Dollar zu gewinnen? Solche Wetten liebe ich.«
    »Was bedeuten Ihnen siebzehnhundert Dollar?«
    »Vermutlich genauso viel wie Ihnen«, erwiderte sie.
     
    Kurz vor zehn Uhr klopfte Colin an die Tür seiner Mutter. Sie bewohnte eine Suite, und er wusste, sie würde im Zimmer frühstücken. Seine Mutter saß in ihrem rosa Satin-Bettjäckchen im Bett und trank Kaffee. »Und welchem Umstand verdanke ich deinen Besuch so früh am Morgen?«, fragte sie. Er hatte sie immer nur perfekt frisiert gesehen, selbst um diese Stunde.
    »Ich möchte, dass du ein Mädchen kennenlernst.« Colin setzte sich ans Fußende des Bettes.
    Seine Mutter, Diana von Rhysdale, legte die Hand auf ihr Herz. »Ach, du liebe Güte.« Ihre Augen funkelten.
    »Ich möchte, dass du sie und ihre Eltern zum Dinner an unseren Tisch bittest.«
    Sie stellte die Kaffeetasse ab und blickte ihren Sohn an. »Hast du dich etwa verliebt? So schnell?«, neckte sie ihn.
    Colin lachte. »Es wird dich freuen zu hören, dass sie nicht hinter meinem Geld her ist.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Sie ist Frank Currans Tochter.«
    Seine Mutter schluckte und sank in das Kissen zurück. Erneut griff sie nach ihrer Kaffeetasse und blickte hinein, als könne sie die Zukunft ihres Sohnes darin erkennen.
    »Ich kenne niemanden, der sie kennt, aber du hast recht. Dein Geld braucht sie nicht.«
    »Möglicherweise gefalle ich ihr gar nicht, aber ich bin hingerissen von ihr, und ich möchte, dass du sie kennenlernst. Kannst du ein Abendessen arrangieren?«
    »Mein lieber Junge, du weißt sehr gut, dass ich eine Reise zum Mond arrangieren würde, wenn du es unbedingt wolltest.«
    Colin stand auf. »Und sei nicht zu kritisch, Mutter, dazu ist es möglicherweise schon zu spät. Sie setzt morgen sogar hundert Dollar auf Jolly Roger.«
    Seine Mutter lachte. »Das ist ja wohl das Mindeste, was sie tun kann.«
    Als ihr Sohn das Zimmer verlassen hatte, dachte sie bei sich, dass keine
nouveau riche
mit so wenig Manieren in ihrer Familie gut aufgenommen würde. Sie glaubte sich jedoch zu erinnern, dass ihr Mann den Vater kennengelernt hatte. Nun, Thomas würde mit dem Nachmittagszug eintreffen. Sie

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