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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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tun.«
    Er fuhr ihr mit dem Finger über die Wange. »Nun, ich werde mir etwas ausdenken, womit du mir Freude bereitest.«
    »O Oliver«, sie ergriff seine Hand, »wenn du mit mir zufrieden bist, bin ich glücklich.«
    »Tatsächlich, meine Liebe?«

28
    H ugh kann ein Wochenende lang ohne dich auskommen«, sagte Oliver. »Komm mit mir nach London. Wir gehen ins Theater. Ich schaue mal, wo es noch Karten gibt.«
    Alex blinzelte verblüfft. Bemühte Oliver sich, ein guter Ehemann zu sein, damit sie nicht noch weitere »hanebüchene« Ideen verfolgte, wie er den Bau des Krankenhauses bezeichnete? Wollte er tatsächlich ein Wochenende mit ihr gemeinsam verbringen? Dafür würde sie bereitwillig alles opfern, was sie sich für das Wochenende allein vorgenommen hatte.
    Er trat an ihren Schrank und holte drei Kleider heraus, die er auf das Bett warf.
    »Ganz London soll sehen, wie elegant Lady Alexandra Carlisle ist.« Ach, hatte er sich nicht erst kürzlich darüber beklagt, dass ihre Kleider viel zu auffällig seien?
    »Und setz dieses Nichts mit Federn auf, ja?«
    »O Oliver.«
    »Na gut, sei ein braves Mädchen und pack ein, was du brauchst.«
    »Ich habe eigentlich alles in unserem Haus am Grosvenor Square.«
    »Ja, natürlich. Was für eine Aufführung möchtest du denn besuchen? Ein Musical? Das scheint mir unterhaltsam zu sein.« Er blickte auf seine Uhr. »Sollen wir nach dem Mittagessen aufbrechen?«
    Er wartete erst gar nicht auf ihre Antwort, sondern ging aus dem Zimmer. Alex sank kopfschüttelnd auf die Bettkante. Was war wohl in ihn gefahren?
    Sie hatte für heute Morgen einen Termin mit Scully angesetzt, weil sie mit ihm über die Buchführung für das Krankenhaus sprechen wollte. Nun ja, sie würde zu den Stallungen gehen und ihm Bescheid sagen, dass das warten musste. Sie hatte Hugh noch nie allein gelassen, aber die Nanny und Clarissa würden sich schon um ihn kümmern.
    Sie begann zu summen, als sie auf die Kleider blickte. Alice brauchte nur die Kleider und Schuhe einzupacken, alles andere hatte sie am Grosvenor Square. Vielleicht hatte Oliver sie ja eingeladen, weil er endlich begriffen hatte, dass sie ihm gefallen wollte. Er brauchte sich ja noch nicht einmal besonders anzustrengen. Sie hatten einen Sohn, und sie liebte seine Mutter. Innerlich sang sie vor Freude, als sie zu den Ställen lief. Sie liebte den Geruch nach Heu und Pferdemist. Viele Leute rümpften die Nase, aber da sie mit Pferden aufgewachsen war, machte es ihr nichts aus. Sie stieg die Außentreppe zu Scullys Büro hinauf und klopfte an die Tür.
    »Es ist offen«, rief er von drinnen.
    Er saß an seinem Schreibtisch, als sie eintrat, erhob sich jedoch sofort, als er sie sah. »Oh, Entschuldigung. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie es sind.«
    Alex machte eine abwehrende Geste mit der Hand. »Setzen Sie sich wieder, Scully. Sie müssen nicht wegen mir aufstehen.«
    Aber er blieb trotzdem stehen, bis sie sich gesetzt hatte.
    »Ich werde nie verstehen«, sagte sie, »warum es in Ihrem Büro nicht nach Stall riecht.«
    Er grinste. »Und wenn es so wäre, mir wäre es egal.«
    »Vielleicht sollte man den Geruch in Flaschen abfüllen und ihn als Parfüm für Pferdeliebhaber verkaufen.«
    Er lachte. »Na, ich bezweifle, dass man damit Geschäfte machen könnte. Sie sehen heute blendend aus.«
    Alex strahlte ihn an. »Ich muss leider unser Gespräch verschieben. Wir führen es irgendwann nächste Woche, ja?«
    »Ja, natürlich.« Er legte die Papiere, die er in der Hand gehalten hatte, auf den Schreibtisch.
    »Oliver fährt mit mir über das Wochenende nach London.«
    Ach, daher wehte der Wind. Scully hatte sich sowieso schon Gedanken über ihre Ehe gemacht, da Oliver so selten zu Hause war. Er hatte Alex während des Abendessens beobachtet und festgestellt, dass sie zwar nicht mehr so gequält aussah wie im ersten Jahr, aber richtig lebendig wurde sie nur, wenn über das Krankenhaus gesprochen wurde. Und als sie gestern Abend beim Essen mit den beiden Ärzten und Clarissa darüber geredet hatten, hatten Oliver und Mrs. Cummins stumm dabeigesessen. Was mochte das wohl für eine Ehe sein? Warum ließ er eine Frau wie Alex so oft allein? Dabei würde jeder andere Mann sie begehren. Er sah sie oft allein durch den Park spazieren, und ihre einzige Gesellschaft war der kleine Hugh. Einmal hatte sie mit dem Säugling am See auf einer Decke gesessen und versonnen in die Ferne gestarrt. Er war versucht gewesen, zu ihr zu gehen, hatte es jedoch nicht

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