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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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gewagt. Er hielt sich besser zurück.
    Sie verließ sich darauf, dass er sie beim Abendessen unterhielt, aber sie war auch an allen Einzelheiten seines Tagesablaufs interessiert. Ab und zu kam sie mittags zu den Ställen und fragte ihn, ob er Lust habe, mit ihr im Pub zu essen. Dann fuhren sie in ihrem knallroten Auto ins Dorf, und sie kaufte erst einmal Dosengemüse beim Lebensmittelhändler ein. Im Frühjahr hatte sie tatsächlich Salatpflanzen gekauft und sich im Garten ein Gemüsebeet angelegt.
    Scully bewunderte sie. Er spürte, wie einsam sie war, auch wenn sie es sich nur selten anmerken ließ. Sie war eine patente junge Frau. Ob wohl alle Amerikanerinnen so waren?
    »Ja, natürlich, nächste Woche ist in Ordnung. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.«
    »Ja, danke, das habe ich bestimmt.«
     
    Auf der Fahrt in die Stadt war Oliver schweigsam wie gewöhnlich und sah starr geradeaus. Erst als sie beinahe angekommen waren, sagte er: »Wenn dieses Wochenende so wird, wie ich es hoffe, dann werde ich häufiger zu Hause sein. Und wenn du dann wieder eine deiner Ideen hast, kannst du mit mir darüber sprechen, damit wir uns gemeinsam darum kümmern können. Es ist nicht passend für dich, allein durch das Dorf zu gehen oder mit Scully im Pub zu essen. Die Leute reden.«
    »Scully könnte mein Vater sein!«
    »Das hat nichts damit zu tun. Er ist ein Mann. Und dieses Krankenhaus! Nun, wenn wir dieses Wochenende Freude aneinander haben, dann werde ich häufiger da sein, und wir können deine Ideen gemeinsam verwirklichen, wenn ich sie für durchführbar halte. Zum Beispiel die Neuanlage des Parks. Du kannst dich gerne mit ein oder zwei der Gärten befassen, aber die Gesamtgestaltung würde ich gerne durchführen. Ich habe da so meine Ideen.«
    Was sollten diese Andeutungen? Nun, sie würde tun, was in ihrer Macht stand, um ihm ein schönes Wochenende zu bereiten.
    Als sie am Stadthaus ankamen, sagte er: »Das Stück beginnt um acht, und wir dinieren erst hinterher. Bestell uns also bitte einen gehaltvollen Tee.« Dann verschwand er ins obere Geschoss.
    Die Köchin hatte Scones gebacken, und dazu gab es fette Sahne und Himbeergelee. Außerdem hatte sie auch die Brunnenkresse-Sandwiches vorbereitet, die Alex so gerne mochte.
    »Wenn du möchtest, kannst du dich noch ein wenig hinlegen«, sagte Oliver lächelnd. »Heute Abend wird es sicher spät.«
    Sie konnte sich nicht erinnern, wann er sie das letzte Mal angelächelt hatte.
    Sie schlief tatsächlich ein wenig. Es war fast dunkel, als sie erwachte. Das Mädchen ließ ihr ein Bad ein, und während sie im warmen Wasser lag, dachte sie voller Vorfreude daran, dass ihr Mann sie heute Nacht lieben würde. Sie wusste einfach, es würde ein höchst romantischer Abend werden. Er hatte sie angelächelt. Sie waren noch nie zusammen im Theater gewesen; sie waren auch noch nie zusammen nach London gefahren. Seit den Flitterwochen hatten sie nie mehr etwas gemeinsam gemacht.
    Als sie sich ankleidete, trat Oliver in ihr Zimmer.
    »Welches Kleid soll ich heute Abend anziehen?« Von den Abendkleidern, die sie mitgenommen hatte, hatte sie noch nie eines getragen.
    »Das Schwarze.«
    Sie trug selten Schwarz, es war so eine dramatische Farbe, und das Kleid war tief ausgeschnitten. Sie würde dazu das Diamantencollier anlegen, das ihr Vater ihr zum achtzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Es würde ihre bloßen Schultern betonen.
    Oliver saß mit übereinandergeschlagenen Beinen im Sessel, eine Zigarette in der linken Hand, und schaute ihr zu. »Komm einen Moment her«, sagte er.
    Als sie zu ihm trat, zog er sie auf seinen Schoß. Er griff nach ihrer Brust, und sie erschauerte vor Lust. »Seit du Hugh hast, hast du hübsche Brüste bekommen«, stellte er fest. »Du bist kein kleines Mädchen mehr, nicht wahr?«
    Sanft schob er sie wieder von seinem Schoß herunter und zog an seiner Zigarette. »Vielleicht ist es ja an der Zeit, dir zu zeigen, wie du mir gefallen kannst. Und du wirst daran auch Gefallen finden.«
    »O ja«, erwiderte Alex, »das wäre wundervoll.«
    »So ist es brav«, sagte er. »Soll ich dir den Reißverschluss zuziehen? Warum werden nur solche Kleider entworfen? Jemand, der allein lebt, könnte sie gar nicht tragen!«
    Er trat hinter sie, und während er den Reißverschluss hochzog, küsste er sie auf die Schulter und den Nacken. Alex bekam Gänsehaut.
    Er macht mir den Hof, dachte sie glücklich. Endlich neckt er mich, damit ich so reagiere, wie er es gerne

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