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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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drei Zimmer neben Ihrem Büro, oder?«
    Scully nickte, da er gerade den Mund voll hatte. Seine Räume waren weitaus größer als das kleine Cottage.
    »Wir richten es so attraktiv her, dass er gerne kommt und auch ein paar Jahre bleibt. Lassen Sie uns sofort mit den Arbeiten beginnen, damit er sieht, was ihn erwartet.«
    Alex trank einen Schluck Kaffee. Wenn sie erst einmal Herzogin war, würde sie als Erstes einen französischen Koch einstellen. Vielleicht bekam sie dann wenigstens anständigen Kaffee zum Frühstück. Und Croissants wären ihr auch lieber als der schwere Porridge.
    Sie lächelte. »Und wenn er unverheiratet ist, stellen wir ihm einige hübsche junge Frauen aus dem Dorf vor. Wenn er erst einmal eine Familie hier gegründet hat, wird er nicht mehr wegwollen.«
    Sie hatte ständig neue Ideen, dachte Scully. Oliver war wirklich ein Narr. Wie konnte er sie nur so schlecht behandeln?
    »Buchen Sie ihm ein Zimmer im Gasthof, damit er über Nacht bleiben kann.«
    Es war eine Schande, dass es ihr schlechtging, dachte Scully. Und dabei hatte sie vor zwei Tagen noch so strahlend ausgesehen.

29
    M ylady.« Reginald kam auf Alex zu, als sie das Esszimmer betrat. »Können Sie bitte mit mir kommen.«
    »Hat es nicht Zeit, bis ich etwas gegessen habe?«
    »Nein, leider nicht.« Er wies in Richtung Küche. »Hier entlang, bitte.«
    Vor der Küche standen zwei Dienstmädchen über ein Bündel gebeugt und gaben leise, beruhigende Laute von sich.
    »Das lag auf der Küchentreppe, als ich heute Morgen den Dienst antrat«, sagte der Butler.
    Alex blickte in einen Karton, der mit einer Decke ausgepolstert war. Darin lag ein Neugeborenes.
    »Ach du lieber Himmel!«
    »Genau, Madam.«
    Alex betrachtete den unbekleideten Säugling. Die Decke, auf der er lag, war nass und schmutzig.
    »Gehen Sie zur Nanny und bitten Sie sie, Windeln und Babykleidung zu bringen. Ach was, ich mache es selber. Und, Reginald, besorgen Sie ein Körbchen.«
    Sie wandte sich zur Hintertreppe, die sie sonst nie benutzte, aber sie war näher als die große Treppe. Reginald rief: »Warten Sie, Mylady, ich begleite sie.« Gehorsam blieb sie stehen, bis er bei ihr war, und dann führte er sie über diese Treppe durch ein Gewirr von Korridoren, an zahlreichen Türen vorbei, bis sie sich schließlich wieder auskannte.
    »Danke, Reginald«, sagte sie, »ohne Ihre Hilfe hätte ich mich verirrt.«
    Die Nanny gab Hugh gerade sein Frühstück, als sie das Kinderzimmer betrat. Alex küsste ihren Sohn und erklärte der Kinderfrau, was sie benötigte. Als sie die Windeln in der Hand hielt, wurde ihr auf einmal klar, dass sie nicht wusste, was sie damit machen sollte, denn sie hatte bei Hugh noch nie die Windeln gewechselt. Rasch lief sie die Treppe zur Küche wieder hinunter, wo die beiden Hausmädchen bei dem Säugling standen.
    Es stellte sich jedoch heraus, dass auch die beiden nicht wussten, wie ein Baby gewickelt wurde. Schließlich kam die Köchin und zeigte es ihnen. Alex schaute interessiert zu und dachte bei sich, dass sie es unbedingt lernen sollte. Eigentlich sollten es alle Mütter können, auch wenn sie sich ganz sicher war, dass weder ihre Mutter noch Clarissa es beherrschten.
    »Wir können dem kleinen Mädchen aber auf keinen Fall Kuhmilch füttern«, sagte die Köchin.
    »Ich rufe den Arzt«, erklärte Alex, die sich sowieso wunderte, warum das Baby nicht vor Hunger schrie.
    Reginald brachte einen kleinen Korb, und Alex zog dem Neugeborenen die abgelegten Sachen von Hugh an. Dann wickelte sie das Kind in eine Decke und legte es in das Körbchen. Sie würde das kleine Ding nicht den Küchenmädchen überlassen, sondern es mitnehmen, um den Arzt anzurufen.
    Wie konnte eine Frau sich nur von ihrem Kind trennen, das kaum älter als zwei Tage war? Ihr eigen Fleisch und Blut. Wie konnte jemand so etwas tun?
    Sie ging durch den Flur zurück ins Esszimmer, wo Scully gerade frühstückte.
    »Ah, da sind Sie ja«, sagte er. »Ich dachte schon, Sie hätten verschlafen.«
    »Nein, sehen Sie, was Reginald vor der Küchentür gefunden hat!«
    Scully spähte in das Körbchen. »Herr im Himmel!«
    »Ich lasse es Ihnen hier auf dem Tisch stehen und gehe den Doktor anrufen.«
    Mrs. Cummins sagte ihr, James sei bereits zu Hausbesuchen unterwegs, aber Ben käme vorbei. Als er eine halbe Stunde später eintraf, berichtete Alex ihm rasch, dass der Säugling auf der Küchentreppe gelegen habe und dass sie das kleine Mädchen zwar gewickelt und warm eingepackt

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