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Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Titel: Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Hancock
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57-Kilo-Körper anfühlen, als würde ich 113 wiegen, bei 3 g würde es wie mit 170 sein und so weiter. Bei 6 g, also 340 Kilo, würde ich ohnmächtig werden, was in der Situation wahrscheinlich noch das Beste wäre.
    Als Letztes zeigte er uns, wie man die Kotztüte benutzt. Anscheinend übergab sich einer von zehn Kunden.
    »Der Rekord liegt bei sieben Tüten«, erzählte Slick stolz. »Der Typ hatte vorher an einem Buffet ausgiebig zu Mittag gegessen.«
    Im Krieg setzte sich Eleanor sehr stark für die Gründung einer weiblichen Luftwaffendivision in der Air Force ein. Sie argumentierte damit, dass man mehr Männer im Luftkampf einsetzen konnte, wenn Frauen vermehrt die fliegerischen Aufgaben im Inland übernahmen. »Wir leben nicht in Zeiten, in denen die Frauen geduldig sein sollten«, schrieb sie 1942 in ihrer Zeitungskolumne »My Day«. »Wir befinden uns im Krieg, und wir müssen ihn mit all unseren Fähigkeiten und jeder verfügbaren Waffe kämpfen. Weibliche Piloten sind eine Waffe, die nur auf ihren Einsatz wartet.«
    Außerdem stand sie hinter afroamerikanischen Piloten. 1941 besuchte Eleanor die Tuskegee-Flugschule in Alabama. Trotz aller Einwände des Geheimdienstes flog die siebenundfünfzigjährige First Lady über eine Stunde mit einem schwarzen Piloten. Dieser Pilot namens C. Alfred Anderson schrieb später in seinen Erinnerungen: »Sie sagte zu mir: ›Ich habe immer gehört, Neger können nicht fliegen, und ich hab mir überlegt, ob Sie vielleicht mit mir fliegen würden …?‹ Als wir zurückkamen, meinte sie: ›Na, Sie können aber wirklich fliegen.‹ Ich bin sicher, als sie nach Hause kam, sagte sie: ›Franklin, ich bin mit diesen Jungs geflogen – du musst da einfach was unternehmen.‹«
    Es gibt ein großartiges Foto von den beiden in ihrer zweisitzigen Maschine. Eleanor sitzt hinten mit ihrem blumengeschmückten Hut und grinst breit. Der jugendliche Anderson sitzt vorne und wirkt fröhlich, aber nervös. »Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass ich diese weiße Lady versehentlich umbringe«, sagt sein Gesichtsausdruck. Doch ihr Plan ging auf. Der Symbolwert eines Bildes, auf dem die weiße First Lady hinter einem schwarzen Piloten sitzt, war unschätzbar. Nach Andersons Aussage begann das Army Air Corps wenige Tage nach Eleanors Flug, afroamerikanische Piloten auszubilden.
    Boom und ich saßen nebeneinander auf unseren Sitzen. Das Cockpit war so klein wie der Vordersitz eines Autos, mit einer durchsichtigen Cockpitabdeckung. Ich hatte gerade eine rasche Einweisung erhalten, die sich auf eine einzige Instruktion beschränkte: Fassen Sie nichts an außer dem Steuerknüppel. Unter meinem Daumen befand sich ein roter Knopf, den ich drücken konnte, wenn ich über das Headset an meinem Helm mit Boom reden wollte. Ein weiterer roter Knopf gestattete mir, Funkkontakt zum anderen Flugzeug herzustellen. Vorne war ein roter Hebel, der direkt mit dem Computer am Armaturenbrett verbunden war. Wenn man das feindliche Flugzeug in Schussweite vor sich hatte und den Hebel zog, würde weißer Rauch aus dem Heck kommen und einen »Treffer« anzeigen. Ansonsten funktionierte der Steuerknüppel genauso, wie man sich das vorstellt – wenn man ihn nach vorne drückte, ging das Flugzeug nach unten, wenn man ihn nach oben zog, stieg es wieder, und bei Bewegung nach rechts neigte sich die Maschine nach rechts, und entsprechend auf der linken Seite.
    Der Motor begann mit einem knatternden tdt-tdt-tdt-tdt , und wir rollten das Rollfeld entlang. Wir beschleunigten. Ich atmete tief durch, um ruhig zu bleiben. Dann waren wir in der Luft! Ich hatte überhaupt keine Angst, was mich überraschte, denn das war schon immer der Teil gewesen, der mir am meisten zuwider war, weil ich wusste, dass 80 Prozent aller Abstürze kurz nach dem Abheben geschehen. Aber irgendwie fühlte es sich so selbstverständlich an, als wir vom Boden abhoben. Das Flugzeug flog unbeirrt surrend über Wald, Sand und schließlich die Wasseroberfläche, die im Sonnenlicht glitzerte.
    »Wie lange fliegen Sie denn schon?«, fragte ich Boom.
    »Ich war zwanzig Jahre in der Navy und bin Angriffe in Vietnam geflogen. Dann war ich bei Pan-Am und noch so einigen anderen.«
    Ob diese Militärtypen wohl eine Abneigung gegen ihre Gastpiloten hatten? Leute, die den Kitzel eines Kampfes erleben wollten, aber niemals zum Militär gehen würden? Und am Ende dann selbstzufrieden davongingen und sich sagten: »War schon lustig, aber als Beruf würde ich das

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