Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)
Landeeinheit und 550 vom Rover aufgenommene Bilder zur Erde, außerdem chemische Analysen von Proben des Marsbodens von 16 verschiedenen Stellen sowie ausführliche Wetterdaten.
Mars Express Orbiter: 2003–?; Europa
Diese Mission entdeckte Wasser am Mars. Die im Boden eingelagerten Wassereisschichten reichen bis in etwa eine Tiefe von vier Kilometern und bedecken eine Fläche, die etwa der Größe Europas entspricht. Das würde ausreichen, um die gesamte Marsoberfläche mit einer elf Meter tiefen Wasserschicht zu bedecken. Der Lander Beagle 2, der auf dem Mars landen sollte, ging verloren.
Spirit und Opportunity: 2003–?; USA
Die beiden Landefahrzeuge führten geologische Untersuchungen der Marsoberfläche durch. Durch sie gelang der Nachweis direkt vor Ort, dass der Mars einst warm und feucht war. Es war auch das erste Mal, dass Sedimentgesteine eines fremden Planeten untersucht werden konnten.
2001 Mars Odyssey: 2001–?; USA
Im Mai 2007 hat man mit Kameras von Mars Odyssey auf dem Mars sieben Höhlen mit 100 und 250 Meter weiten Öffnungen entdeckt, die am ehesten die Chance bieten, Organismen zu finden. Solche Kavernen bewahren am ehesten Eisansammlungen, also lebensnotwendiges Wasser. Außerdem bieten Höhlen einen gewissen Schutz vor tödlicher kosmischer Strahlung.
Mars Reconnaissance Orbiter: 2005–?; USA
Dieser Satellit entdeckte Rinnen, deren Auslöser herabrinnendes Wasser sein könnte.
Marssonde Phoenix: 2007–2008; USA
Diese Sonde landete auf dem Mars. Phoenix entdeckte bei der Grabung mit seinem Roboterarm Wassereis.
Heinz Oberhummer hat es überhaupt mit Bakterien. Sein Lieblingstier ist auch eines. Es heißt mit bürgerlichem Namen Deinococcus radiodurans. Noch einmal, zum Mitschreiben: Deinococcus radiodurans. Und einmal noch, dann können es wirklich alle auswendig: Deinococcus radiodurans.
Es gilt als eines der zähesten Lebewesen der Erde überhaupt. Sein Spitzname lautet Conan, the Bacterium, nach der von Arnold Schwarzenegger verkörperten Filmfigur Conan, die zwar einfach im Gemüt, aber dafür hart im Nehmen ist. Das Bakterium übersteht mehr als das Tausendfache der radioaktiven Strahlung, die für Menschen tödlich wäre. Warum es das kann, ist nicht ganz geklärt, denn auf der Erde braucht man solche Fähigkeiten jedenfalls nicht zum Überleben. Da ist das reine Angeberei. Im Weltall wären das allerdings gute Skills, die radioaktive kosmische Strahlung, die auf der Erde vom Magnetfeld abgeschirmt wird, ist dort sehr massiv.
Das heißt, wenn der Bakterien-Conan das überlebt, dann ist er vielleicht durchs Weltall auf die Erde gekommen. Eventuell ist das Leben also nicht auf der Erde entstanden, sondern von woanders eingewandert. Die Einwanderungsgesetze damals waren noch nicht so streng. Sie erinnern sich, die Erde war vor ein paar Milliarden Jahren eher unwirtlich. Es war heiß, mit viel Regen, aber es gab noch keine Antibiotika. Das könnte außerirdischen Bakterien gut gefallen haben. Die dazu passende Hypothese, die Panspermie, besagt, dass einfache Lebensformen in der Lage sind, sich über große Distanzen durch das Universum zu bewegen. Die theologische Variante sähe dann womöglich so aus, dass ein verschnupfter Schöpfer einen Meteoriten anniest, wegwirft, und ein paar tausend Jahre später entsteht Leben auf der Erde. Wenn man ohne Schöpfer und ohne Schnupfen auskäme, wäre es natürlich deutlich eleganter.
Deinococcus radiodurans
Es ist noch eine ungeklärte Frage, warum das Bakterium Deinococcus radiodurans eine so große Resistenz gegenüber radioaktiver Strahlung besitzt. Auf der Erde ist die natürlich vorkommende radioaktive Strahlenbelastung mindestens um den Faktor 10.000 kleiner. Daher wäre eine solche Resistenz gegenüber radioaktiver Strahlung nicht notwendig. Es hätte jedoch sehr wohl einen Sinn, wenn Deinococcus radiodurans im Meteoritengestein unversehrt weite Reisen durch das Weltall von einem Planten zu einem anderen überleben müsste. [14] Auf der anderen Seite könnte die Widerstandskraft gegenüber radioaktiver Strahlung auch nur ein Nebenprodukt der Resistenz des Bakteriums gegenüber Austrocknung auf der Erde sein. [15]
Dass der Bakterien-Conan massive radioaktive Bestrahlung spielend ertragen kann, macht ihn auch als biologischen Datenspeicher attraktiv. US-amerikanische Forscher haben das Kinderlied „It’s a Small World“ in das Erbgut des Bakteriums eingebaut und mit allem, was sie zur Verfügung hatten, bestrahlt,
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