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Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Titel: Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Gruber , Heinz Oberhummer , Martin Puntigam
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Abwaschwasser, Kondenswasser. Auch Urin. Zuerst gefiltert und dann durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die Astronauten müssen aber nicht ihren eigenen gefilterten Urin trinken. Sie haben es besser, sie trinken ihren Schweiß. Müssen sie sich dafür gegenseitig die Stirn ablecken? Nein. In der Raumstation befinden sich an geschützten Stellen kalte Platten, an denen die feuchte Kabinenluft kondensiert. Sie wird gereinigt und dient als Trinkwasser. Das heißt, wenn einmal das Wasser knapp wird, müssen sich alle zum Schwitzen auf den Heimtrainer setzen, damit es am nächsten Tag was zu trinken gibt.
     
It’s a Small World
Bei der Übersetzung des Kinderlieds „It’s a Small World“ wurden die Musiknoten in eine DNA-Sequenz in der Länge von 150 Nukleinbasen übersetzt, dann diese in die DNA von Deinococcus radiodurans eingebaut. Eine solche DNA-Sequenz sieht etwa so aus (wobei die Zahlen für die organischen Basen stehen, die Bausteine der DNA; 1 steht für Adenin, 2 für Cytosin, 4 für Guanin, 8 für Thymin):

821242411282844228244882114244244841128882244484
18444221444214121842222481124422821411442222881
1124242142484122184122422181812
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Kapitel 4: Gehirn
     
    Der naturwissenschaftliche Witz ist ein Fixpunkt in den Shows der Science Busters. Die beiden bisher im Buch erzählten Witze, über das Schwarze Loch und die Ursuppe, stammen von Martin Puntigam, der damit eine mehr als beeindruckende Talentprobe auf diesem Spezialgebiet abgeliefert hat.
    Als MC der Science Busters, als Master of Ceremony, begrüßt Puntigam im Theater das Publikum auf seine spezielle Art. Er bügelt seine Haare mit Gel nach hinten, zwängt seinen leicht ausufernden Körper in ein hautenges knallrosafarbiges Trikot und sieht dabei aus wie eine hypertrophierte Knackwurst, die gerne Automatenkönig geworden wäre. Er selbst sieht das naturgemäß anders. Er versteht sich als Eye Catcher und Love Interest der Shows, der seinen gestählten Leib mit Textilien gebändigt hat, zusätzlich versehen mit unter dem Trikot applizierten Plastiknippeln, die optisch unterstreichen, wie sexy Physik sein kann – heiß wie ein Fußbad und scharf wie ein Fischmesser ...
    Wenn das Publikum ihn am Beginn der Shows sieht, denkt es sich etwas. Entweder „Oh, Gott, ich werde gleich blind“ oder „Von dem will ich unbedingt ein Kind haben“. Dazwischen sind auch noch jede Menge Gedanken möglich. Aber was ist eigentlich ein Gedanke? Wissen wir das?
    Jawohl. Über das Gehirn weiß die Neurowissenschaft schon ziemlich viel. Sie weiß, was ein Gedanke ist, im Wesentlichen, wie das Gehirn funktioniert, aber sie kann leider noch immer nicht sagen, warum in der Arbeit trotzdem immer der größte Trottel ausgerechnet neben einem sitzt.
    Das Gehirn besteht aus Neuronen. Diese sind gut miteinander vernetzt. Man unterscheidet verschiedene Arten von Neuronen,
     

    Abb. 3: Links: ein Pyramidenneuron. Seinen Namen hat es von dem pyramiden förmigen Zellkörper in der Bildmitte. Diese Neuronen sind erregend. Rechts: eine dornlose Körnerzelle. Diese Neuronen haben einen runden Zellkörper und wirken auf andere Neuronen hemmend.
     
    aber um die Entstehungsweise eines Gedankens grundsätzlich zu verstehen, reichen zwei Arten von Neuronen: erregende und hemmende.
    Für einen Gedanken sind primär erregende Neuronen wichtig. Um zu verstehen, was sie tun, wollen wir ein Modellgehirn betrachten: Drei Neuronen sind für die Körpergröße, drei für das Körpergewicht und drei für die Haarfarbe zuständig. Die einzelnen Neuronen werden unabhängig voneinander aktiv sein. Auch wenn es keinen Input gibt, werden sie aktiv sein. Für menschliche Neuronen gilt, dass sie unabhängig vom Input aktiv sind. Quasi Standgas.
    Warum das Gehirn auch dann aktiv ist, wenn der Mensch schläft oder ruht und an nichts denkt, ist nicht ganz geklärt. Was glauben Sie, wie man diese Form von Aktivität deshalb nennt? Genau, Dunkle Energie des Gehirns. Wie auch sonst.
     

    Abb. 4: Ein einfaches Modellgehirn: Es besteht aus neun Neuronen und jedes einzelne hat eine klar definierte Aufgabe. Eines erkennt, ob die Haarfarbe braun ist, ein anderes, ob sie blond ist. Die Kreise stellen erregende Neuronen dar, die Rechtecke hemmende Neuronen. Alle Neuronen sind miteinander verbunden (der Übersichtlichkeit halber in

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