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Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition)

Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechthild Lanfermann
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sich. Er folgte Weiß einen langen schmalen Flur entlang, an dem sich rechts eine Bücherwand bis unter die Decke streckte. Blume hatte das unangenehme Gefühl, von dieser Masse an Wissen erschlagen zu werden. Weiß war vor ihm in ein Wohnzimmer getreten. Der Parkettboden knarrte, ein schwarzes Sofa, ein grober Holztisch mit Stühlen. Blume sah sich um und fragte sich augenblicklich, ob Emma auf diesem Sofa gelegen hatte, unter Weiß. Mit steifen Knien ging er zum Tisch und setzte sich. Weiß blieb breitbeinig stehen.
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen nichts anbieten werde, aber ich bin auf dem Sprung.«
    Blume suchte nach Worten. Er hatte sich keine Strategie ausgedacht, er war einfach losgefahren und hatte unten auf den Klingelknopf gedrückt, schnell, bevor er es sich anders überlegen konnte.
    »Ich möchte Sie um Hilfe bitten.«
    Weiß zog seine Augenbrauen hoch.
    »Ich dachte, Sie mögen meine Methoden nicht.«
    »Das tue ich auch nicht.« Blume wischte sich über die Stirn. Er schwitzte. »Aber ich werde darüber hinwegsehen.«
    »Wie großzügig.« Weiß ging zu dem schwarzen Sofa und setzte sich. Er strich mit der Hand über den Bezug, als verbinde er damit eine angenehme Erinnerung. Blume musste den Blick abwenden. Er starrte auf die Tischplatte. Dort lagen erste Druckfahnen eines Buchumschlages und verschiedene Porträtaufnahmen von Weiß. Blume schob die Fotos leicht zur Seite und sagte:
    »Sie sammeln seit Jahren Informationen über die Liga. Und das mit so fragwürdigen Methoden, dass Sie vermutlich mehr wissen als wir.«
    Weiß verschränkte die Arme. »Ist das jetzt ein Kompliment?«
    »Nehmen Sie es, wie Sie wollen.« Blume starrte auf ein Foto, auf dem Weiß ernst in die Kamera sah, und entschloss sich, direkt vorzugehen.
    »Ich brauche Beweise für die Beteiligung der Liga an den Drogengeschäften. Und ich glaube, dass Sie solche Beweise haben.«
    Weiß lehnte sich zurück und lächelte.
    »Was ist denn mit Ihren Spitzeln? Die Liga muss doch durchseucht sein von euch!«
    Blume schüttelte leicht den Kopf. »Diesen Fehler haben wir einmal gemacht.«
    »Dass sich herausstellt, dass ein Großteil der bösen Buben vom BND bezahlt wurde?« Weiß lachte. »Stimmt, so blöd seid sogar ihr nur einmal.«
    Blume sah in dieses lachende Gesicht. Er lehnte sich vor und sagte ernst:
    »Dass ich hier bin, sollte Ihnen klarmachen, wie ernst die Lage ist. Wir haben bei der Razzia gutes Material gefunden. Aber die Aussagen konzentrieren sich auf einen Hauptzeugen, unseren V-Mann. Und der …«
    Blume stand auf und ging zum Fenster. Weiß lehnte sich vor.
    »Was ist mit ihm? Zu unglaubwürdig? Oder …,« er senkte die Stimme, »zu nah dran?«
    Blume drehte sich um. Er sah den Mann an und fragte sich, ob Emma auch ihm das Haar mit den Fingerspitzen aus der Stirn schob, ob sie seinen Mund berührte oder seine Augenbrauen entlangstrich. Weiß fixierte ihn, als versuche er, seine Gedanken zu erraten. Blume räusperte sich.
    »Es gibt Komplikationen.«
    Weiß lächelte. »Komplikationen. Aha. Nehmen wir mal an, ich hätte solche Beweise. Was machen Sie, wenn das mit – wie haben Sie gesagt – fragwürdigen Methoden zu uns gekommen ist?«
    Blume hielt dem Blick stand.
    »Ich kann nicht wählerisch sein.«
    Weiß’ Mund verzog sich immer mehr in die Breite. Er schien die Situation zu genießen. »Wer hätte das gedacht. Der überkorrekte Beamte Blume, bereit, unsere Grauzonen zu betreten. Ihnen muss der Arsch ganz schön auf Grundeis gehen.«
    Blume hatte Lust, das Fenster aufzureißen. Ihm wurde die Luft im Raum eng.
    »Was ist, helfen Sie mir?«
    Weiß stand auf und ging zum Tisch. Er begann, die Fotos zusammenzulegen.
    »Leider völlig unmöglich.«
    Mit einem schnellen Schritt war Blume bei ihm. »Was ist unmöglich?«
    »Meine Informanten sind nicht bereit, vor einem Gericht auszusagen. Ich habe ihnen absolute Geheimhaltung versprochen.«
    Blume hielt die Hand des anderen fest. Er drückte zu, bis Weiß das Foto, das er in den Händen hielt, fallen ließ. Blume sagte leise: »Wissen Sie, was ich glaube? Sie wollen gar nicht, dass die Liga verboten wird. Wer würde denn dann noch Ihr Buch kaufen? Sensationen über eine Partei, die nicht mehr existiert. Ein Experte für eine Bewegung von gestern.«
    Weiß riss sich los und rieb sich das schmerzende Handgelenk.
    »Ach ja? Und soll ich Ihnen mal sagen, was ich glaube? Ich glaube, es ist Emma einfach zu langweilig mit Ihnen geworden. So ein treuer Beamter, was können Sie

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