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Wer schoen sein will, muss leiden

Wer schoen sein will, muss leiden

Titel: Wer schoen sein will, muss leiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silja Vocks , Tanja Legenbauer
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hätte es mit Jan bestimmt geklappt!
    Überlegen Sie, welche dieser Aussagen Ihnen persönlich bekannt vorkommen. Notieren Sie nun im Arbeitsblatt 7 eigene Beispiele.
    Falls Sie Schwierigkeiten haben, diese Gedanken herauszufinden, dann füllen Sie zunächst den Kasten 6 aus, der Ihnen Sätze vorgibt, die Sie beenden müssen. Die Aussagen beziehen sich ebenfalls auf Themenbereiche, die häufig mit der Ursache und grundlegenden Einstellungen bei Essstörungen zu tun haben und können helfen, automatische Gedanken zu erkennen (aus Böse, 2002).
    Arbeitsblatt 6: Meine Grundannahmen

    aus Legenbauer & Vocks (2005) © Hogrefe, Göttingen
    Arbeitsblatt 7: Meine automatischen Gedanken

    aus Legenbauer & Vocks (2005) © Hogrefe, Göttingen

4.2  Verschiedene Typen automatischer Gedanken
    Man hat nun festgestellt, dass es typische automatische Gedanken (modifiiert nach Jacobi, Paul & Thiel, 2000) gibt, die bei Frauen mit Essstörungen und Menschen, die unter Depressionen leiden, auftreten. Diese werden im Folgenden anhand jeweils eines Beispieles beschrieben.
    Selektive Wahrnehmung. Konzentriert sich eine Person auf Einzelheiten einer Situation und ignoriert den Gesamtzusammenhang dieser Situation, dann nimmt sie selektiv wahr. Auf die Gedanken bezogen, bedeutet dies, dass die Person eine Überzeugung mit einzelnen Indizien begründet, während sie die Gesamtheit der Beweise ignoriert. Das heißt auch, dass sie der Überzeugung entgegengesetzte und glaubwürdigere Beweise ausblendet. Das nächste Fallbeispiel zeigt eine solche Überzeugung:
Fallbeispiel Frau P.:
Frau P. ist unzufrieden mit ihrem Körper und hat deshalb in den letzten Wochen eine sehr strenge Diät gemacht, woraufhin sie 10 Kilogramm an Gewicht verloren hat. Ihre Arbeitskolleginnen Frau B. und Frau S. haben den drastischen Gewichtsverlust bemerkt und machen sich nun Sorgen. Sie sprechen Frau P. an: „Du hast in letzter Zeit sehr viel abgenommen. Es ist schon etwas besonderes, wenn man es schafft, 10 Kilogramm abzunehmen und dünner zu werden, aber nur wenn man stark übergewichtig war. Du warst allerdings vor deiner Diät überhaupt nicht dick und hattest eine so schöne, weibliche Figur, um die wir dich oft beneidet haben. Das ist jetzt aber keineswegs mehr so, da du nur noch Haut und Knochen bist. Du siehst wirklich nicht mehr so attraktiv aus und bist häufig so müde und schlapp. Du solltest dich wieder normal ernähren, damit du wieder gesünder wirst und den Anforderungen deines Alltages gewachsen bist.“ Auf Grund Frau P.s selektiver Wahrnehmung, kommt sie zu der Überzeugung „Wenn ich dünn bin, bin ich etwas besonderes.“, wobei sie die von ihren Kolleginnen genannten Aspekte, die eindeutig gegen ihre starke Gewichtsabnahme sprechen, wie der jetzt vorhandene unattraktive und schwache Körper, vollkommen ausblendet.
    Verallgemeinerung. Stellt eine Person eine Regel auf Grund einer einzigen – vielleicht bedeutungslosen – Begebenheit auf und überträgt diese Regel auf andere, unähnliche Situationen, dann verallgemeinert sie. Eine solche Verallgemeinerung könnte wie folgt aussehen: „Als ich noch Kohlenhydrate gegessen habe, war ich dick, deshalb muss ich jetzt kohlenhydratreiche Kost vermeiden, um nicht fett zu werden.“
    Übertreibung. Ü berschätzt eine Person die Bedeutung von Ereignissen, dann übertreibt sie. Dabei spricht sie Situationsbegebenheiten eine tiefere Bedeutung zu, die diese bei objektiver Betrachtung nicht besitzen. „Wenn ich ein Stück Schokolade esse, dann nehme ich ein Kilo zu“ wäre beispielsweise eine Übertreibung.
    Alles-oder-nichts-Denken . Vollzieht sich das Denken bei einer Person in extremen oder absoluten Begriffen, dann zeigt sie Alles-oder-nichts-Denken. Geschehnisse können nur schwarz oder weiß, richtig oder falsch, gut oder schlecht sein. Die Überzeugung „Wenn mir die Hose in Gr. 36 nicht passt, bin ich fett“ wäre hierfür ein Beispiel.
    Personalisierung. Sucht eine Person die Ursache eines negativen Ereignisses fälschlicherweise bei sich selbst, dann personalisiert sie. Es kann sein, dass jemand mehrdeutige Situationen ohne vorhandene Beweise auf die eigene Person bezieht. Das folgende Beispiel zeigt dies: „Als ich vorbeiging, lachten und tuschelten zwei Leute. Sie haben bestimmt darüber geredet, wie unattraktiv ich doch bin.“

    Magisches Denken. Glaubt eine Person an eine Ursachenbeziehung zwischen absolut unabhängigen Ereignissen, dann zeigt sie magisches Denken. Dies wäre bei dem

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