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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Doch er hörte nicht auf zu brüllen und meinte, ich solle auf der Stelle wieder nach oben kommen. ›Hier, nehmen Sie meine Hand!‹, rief er und streckte mir die Hand entgegen, um mir aus dem Loch zu helfen. Ich rief zurück, dass er nicht versuchen solle, meine Hand zu nehmen, sonst würde ich den Halt verlieren. Doch es war zu spät, und er riss meine Hand von der Mauer los, und ich konnte nichts mehr tun. Ich fiel rückwärts in das Loch. Weil ich meine Stiefel nicht anhatte, habe ich mir den Knöchel verstaucht, Sir. Und das Handgelenk obendrein. Aber ich schätze, ich hatte Glück. Ich wäre bestimmt nicht gefallen, Mr Ross, Sir, ehrlich nicht, wenn dieser Mann sich nicht eingemischt hätte!« Biddle fixierte mich ernst aus großen runden Augen.
    Ich glaubte ihm. »Wer war der Mann?«, fragte ich ihn. »Wer war Schuld an Ihrem Sturz? Kannten Sie ihn? War es der Vorarbeiter Adams?«
    »Oh nein, Sir, nicht Adams«, antwortete Biddle. »Es war dieser Gentleman, Mr Fletcher. Als ich unten lag, ist er einfach weggelaufen, als wolle er nicht, dass man ihm die Schuld an dem Sturz gibt. Richtig feige, würde ich sagen. Aber entweder hat er den Vorarbeiter Adams und Constable Jenkins zu mir geschickt, oder sie haben mich rufen gehört und sind herbeigekommen. Jedenfalls haben sie mich aus dem Loch geholt. Ich habe Sergeant Morris nicht gesagt, dass der Gentleman Schuld war an meinem Sturz, weil ich wusste, dass Mr Fletcher bereits wütend auf uns war – auf die Polizei, meine ich. Ich wollte nicht, dass die Stimmung noch schlechter wird, Sir.«
    Elizabeth Martin
    »Nun«, sagte Fletcher, nachdem er wieder zu mir in die Kutsche gestiegen war und wir uns in Bewegung gesetzt hatten. »Dürfte ich die Kühnheit besitzen zu fragen, Miss Martin, was Sie an einem Tag wie diesem zum Scotland Yard führt, wo man meinen sollte, dass es viel angenehmer ist, zu Hause zu bleiben?«
    Ich überlegte einigermaßen ungehalten, dass sich diese Begegnung, so angenehm es war, errettet worden zu sein, im Nachhinein durchaus als Ärgernis erweisen könnte. Ich war diesem Fletcher nicht sonderlich wohlgesinnt. Er war jedoch freundlich genug gewesen, mir zu helfen, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich höflich zu verhalten.
    »Ich wollte Inspector Ross besuchen, und ich habe die Gelegenheit genutzt, weil Mrs Parry heute indisponiert ist und mich nicht braucht.«
    »Ich verstehe«, sagte er. »Ich nehme an, es hat mit den Ermittlungen wegen des Todes der unglücklichen Miss Hexham zu tun.« Fletcher beugte sich eifrig vor. »Haben Sie vielleicht irgendwelche Neuigkeiten? Wie Sie sicher wissen, bin ich sehr daran interessiert, wie sich dieser Fall entwickelt.«
    »Keine Neuigkeiten, nein, das kann man nicht sagen«, antwortete ich verlegen.
    Er lehnte sich seufzend zurück. »Sie können sich nicht vorstellen, was diese schreckliche Geschichte für mich bedeutet«, sagte er. »Meine Arbeitgeber sitzen mir im Nacken und machen mich noch ganz verrückt! Wenn ich wüsste, dass dieser Ross Fortschritte macht und alles bald aufgeklärt ist, könnte ich ihnen zumindest so viel sagen. Doch wann immer die Direktoren nachfragen, kann ich ihnen nur sagen, dass alles in den Händen der Polizei liegt. Sie verlangen von mir, dass ich herausfinde, was die Polizei unternimmt, doch die Polizei verrät es mir nicht!« Sein Ton wurde missmutig. »Als würde sie glauben, ich hätte keine Veranlassung zu fragen. Und so werde ich von allen Seiten unter Druck gesetzt. Es ist unerträglich!«
    Ich bekam fast ein schlechtes Gewissen ob meiner Vorbehalte gegen ihn. Der arme Mann hatte schließlich auch nur seine Arbeit zu machen.
    »Es tut mir so leid«, sagte ich, obwohl ihn das sicher nicht aufmuntern würde. »Aber wenigstens kommen an einem Tag wie heute keine Neugierigen zur Baustelle«, fügte ich hinzu.
    Es war zu düster in der Kabine, um seine Gesichtszüge auszumachen, doch ich fühlte die Unzufriedenheit, die sie zeigen mussten, und sie war seiner Stimme auch anzuhören. »Andererseits können wir an einem solchen Tag auch nicht sonderlich viel schaffen. Die Verzögerungen drohen inzwischen zu einer ernsthaften Störung des Zeitplans zu führen. Sie sagen, Sie sind auf dem Weg zu dem Inspector? Ich hoffe doch sehr, um ihn im Namen von Mrs Parry zu bitten, seine Anstrengungen zu beschleunigen.«
    »Das kann ich nicht!«, entgegnete ich. »Abgesehen davon hat Mrs Parry mich nicht darum gebeten, wenigstens nicht direkt«, fühlte ich mich

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