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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Wilkins.«
    »Dann wissen Sie bereits mehr als ich. Wilkins also, hm? Ich wette ein Pfund gegen einen Penny, dass die andere Perkins heißt. Das sind meiner Erfahrung nach typische Namen für Dienstmägde.«
    »Und ein Küchenmädchen, ein Waisenkind namens Bessie.«
    »Der kleine Pilz!«, rief Frank aus und legte Messer und Gabel nieder. »Sie meinen sicher das dürre Balg, das ich hin und wieder aus dem Souterrain flitzen sehe. Sie trägt eine zu große Haube und eine weiße Schürze und sieht aus wie ein Pilz, dem Beine gewachsen sind – das ist etwas, woran nicht einmal Mr Darwin gedacht hätte. Also heißt sie Bessie der Pilz.«
    »Nicht Pilz. Bessie Newman«, verbesserte ich ihn. »Sind das alle?«
    »Alle bis auf Nugent, eine weitere furchterregende Frauensperson. Aber kein schlechter Mensch, beileibe nicht.«
    Ich war ein wenig verärgert ob Franks arroganter Art, über das Personal zu sprechen, das sich um das Wohlergehen seiner Tante und seiner eigenen Person kümmerte. Doch ich hielt ihm zugute, dass er es nicht besser wusste und seine Worte nicht unfreundlich gemeint waren.
    Die Tür öffnete sich, und ein bezauberndes Aroma von Kaffee eilte Simms voraus, der sich, nachdem er die silberne Kanne hingestellt hatte, bei mir erkundigte, ob ich eine heiße Mahlzeit aus der Küche wünsche.
    »Danke, nein«, sagte ich. »Der Schinken reicht für heute Morgen vollkommen aus.«
    Er reichte mehr als aus. Ich hatte alle Mühe, meinen Teller leer zu essen. Frank hatte mir eine großzügige Portion aufgelegt, und ich hatte das Abendessen von gestern noch nicht ganz verdaut. Frank hingegen aß, als hätte er seit einer ganzen Woche nichts mehr bekommen.
    »Es gibt keine Nieren, Simms, wie ich annehme, oder doch?«, fragte er den Butler sehnsüchtig.
    »Ich werde Mrs Simms sogleich danach fragen, Sir.«
    Nachdem der Butler gegangen war, warf ich einen Blick auf die große Standuhr in der Ecke des Zimmers. »Um wie viel Uhr müssen Sie im Foreign Office an Ihrem Schreibtisch sein, Mr Carterton?«, fragte ich.
    »Oh, ich denke, wir sollten uns mit Vornamen anreden«, sagte er. »Du nennst mich Frank, einverstanden? Du bist das Patenkind meines Onkels Josiah, und damit sind wir immerhin so etwas wie Cousin und Cousine, oder nicht?«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    »Was meinen Schreibtisch angeht, so habe ich heute Morgen frei, damit ich meinen Schneider besuchen kann.«
    »Den Schneider besuchen?«, fragte ich und konnte meine Verblüffung nicht verbergen.
    »Ja. Ich brauche einen Satz Garderobe für Russland, weißt du? Anschließend muss ich zu meinem Schuhmacher. Man hat mir geraten zu warten, bis ich dort bin, bevor ich Winterstiefel kaufe. Wenn man im Winter auf die Jagd geht, benötigt man offensichtlich Filzstiefel. Klingt eigenartig, nicht wahr? Aber Ledersohlen bleiben am Eis kleben. Jedenfalls erzählen mir das alle.«
    »Ich schätze, ich würde Sie zu gerne in Ihren Filzstiefeln im russischen Schnee auf der Jagd sehen, Mr … äh, Frank«, sagte ich trocken. Ich konnte nicht anders. Das Bild wollte so ganz und gar nicht zu dem jungen, verwöhnten Mann passen, der mir gegenüber am Frühstückstisch saß.
    »Man kann auf die Bärenjagd gehen«, informierte er mich. »Ich freue mich schon jetzt darauf.«
    »Bären? Was willst du denn mit einem Bären anfangen, solltest du einen erlegen?«
    »Essen, wieso? Es heißt, Bärensteaks würden ganz ausgezeichnet schmecken. Genauso wie Bärensuppe, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Bärensteaks schon viel eher.«
    Ich legte Messer und Gabel nieder, zum einen Teil, weil ich beim besten Willen nichts mehr hinunterbekam, und zum anderen, weil ich mir diesen Unsinn nicht länger anhören wollte.
    »Frank?«, fragte ich ihn. »Dürfte ich eine Bitte äußern?«
    »Selbstverständlich, zu deinen Diensten.« Ich glaubte zu erkennen, wie sein Blick trotz seiner höflich-gefälligen Art ein wenig misstrauisch wurde.
    »Danke sehr. Es ist Folgendes … Mir ist durchaus bewusst, dass es dich amüsiert, Dr. Tibbett und manchmal auch deine Tante Julia zu necken, aber lass bitte diese albernen Versuche, auch mich auf den Arm zu nehmen. Du bist ohne Zweifel ein absolut vernünftiger Mensch.«
    Er lehnte sich zurück und musterte mich aufmerksam. »Du bist äußerst scharfsinnig, Elizabeth Martin.«
    »Ich sage, was ich denke; das ist alles.«
    Da ich ihm nun schon einmal gesagt hatte, dass ich offen war, beschloss ich weiter vorzupreschen. »Ich frage mich beispielsweise,

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