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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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hatte.
    Doch ich hatte mein eigenes Programm im Sinn. Zu diesem Zweck machte ich mich zuerst daran, in Simms’ Gunst zu kommen. So ärgerlich der Gedanke auch war, das zu tun, ein Butler ist eine Person, deren Sympathien man sich besser nicht verscherzt, und ich benötigte seine Billigung bezüglich des Plans, den ich ausgeheckt hatte.
    »Darf ich Ihnen ein wenig Schinken schneiden, Ma’am?«, erkundigte er sich, als er die Kaffeekanne vor mir abstellte.
    »Hören Sie, Simms«, sagte ich. »Ich möchte niemandem unnötig Arbeit machen, aber Mr Carterton hat mir erzählt, dass Mrs Simms ein wahrhaft köstliches Omelette zuzubereiten versteht. Was glauben Sie? Findet sie vielleicht die Zeit, um mir ein kleines Omelette zu machen?«
    Simms dachte über mein Ansinnen nach. »Nun, Miss, ich denke, das dürfte kein Problem sein. Ich werde hinuntergehen und sie fragen.«
    Nach recht kurzer Zeit traf das Omelette ein. Frank hatte die Wahrheit gesagt: Es war wirklich exzellent. Als Simms zurückkehrte, um den Teller abzuholen, sagte ich aufrichtig: »Bitte richten Sie Mrs Simms meinen Dank aus. Das Omelette war in der Tat köstlich.«
    »Es war ihr eine Freude, Miss Martin«, entgegnete er einigermaßen gnädig.
    »Ich hoffe, die Aktivitäten der Polizeibeamten gestern haben Sie nicht allzu sehr gestört«, fuhr ich fort. »Es muss ein rechtes Ärgernis für Mrs Simms gewesen sein.«
    »Mrs Simms ist zurechtgekommen«, erwiderte Simms. »Mrs Simms ist bemerkenswert belastbar. Ich glaube nicht, dass es einen Notfall haushaltlicher Natur gibt, den Mrs Simms nicht in die Hand nehmen und binnen kürzester Zeit lösen könnte.«
    »In der Tat, ich bin sicher, dass es so ist. Mrs Simms ist eindeutig eine exzellente Köchin, und der gesamte Haushalt läuft, wie mir scheint, glatt und präzise wie ein Uhrwerk.«
    Ich ermahnte mich, es nicht zu übertreiben. Allerdings glaubte ich nicht, dass Frank zu der Sorte von Leuten gehörte, die dem Personal dankten, genauso wenig wie Mrs Parry – und Regen, der auf ausgetrockneten Boden fällt, wird rasch aufgesogen.
    »Ich danke Ihnen, Miss Martin«, sagte Simms und lächelte beinahe.
    »Ich zögere, ein weiteres Mal auf die Gutmütigkeit von Mrs Simms zu spekulieren«, sagte ich. »Doch wie Sie wissen, bin ich neu in London. Es ist so viel passiert seit meiner Ankunft in dieser Stadt, dass ich noch keine Zeit gefunden habe, mich ein wenig umzusehen. Ich habe vor, dieses Versäumnis heute nachzuholen; aber ich muss gestehen, dass ich mehr als ein wenig fürchte, mich zu verlaufen. Ich hatte überlegt, ob Mrs Simms heute Morgen möglicherweise für ein, zwei Stunden auf Bessie verzichten könnte. Bessie kennt sicher jede Straße und jede Gasse, und wenn ich sie mitnehmen könnte, müsste ich nicht fürchten, den Fuß in eine falsche Gegend zu setzen. Ich hatte überlegt, Mrs Simms zu fragen, ob sie mir vielleicht Wilkins oder Ellis mitgeben könnte, doch ich fürchte, es könnte zu Streitigkeiten zwischen den beiden kommen. Wenn eine der beiden Mägde denkt, die andere hätte einen Vormittag frei von ihren Pflichten verbracht, welche notwendigerweise dann von ihr mit übernommen werden müssten, wäre das sicherlich nicht gut. Was denken Sie?«
    Simms musterte mich mit einem scharfsinnigen Blick. Er vollzog meine Überlegung bezüglich der beiden Mägde nach. Er schürzte die Lippen. Ich wartete. Die Entscheidung musste von ihm kommen und durfte nicht von mir eingefordert werden.
    »Ich werde mich bei Mrs Simms diesbezüglich erkundigen, Miss«, sagte er zu guter Letzt und meiner großen Erleichterung.
    Er kehrte kurze Zeit später noch einmal zurück und teilte mir mit, dass Bessie um halb elf bereit sein würde und er sie in den kleinen Salon hinaufschicken würde.
    Bessie traf pünktlich mit dem Halbstundenschlag der goldbronzenen Uhr auf dem Kaminsims ein. Sie war sauber geschrubbt und trug ein frisches Kleid ohne ihre übliche Schürze. Ihre Stiefel waren poliert. Statt ihrer übergroßen Haube trug sie einen Damenhut, der vielleicht vor vielen Jahren modisch gewesen war, mit einer weiten Krempe, die das Gesicht im Schatten verschwinden ließ, und einer Krause im Nacken, ganz anders als die gegenwärtig modischen kleinen Hüte, die dazu gedacht waren, auf dem Hinterhaupt zu sitzen.
    »Wohin gehen wir, Miss?«, fragte sie neugierig.
    »Uns umsehen«, antwortete ich. »Ich bin ganz neu in dieser Stadt. Ich war vor Dienstag, dem Tag meiner Ankunft, noch nie in London.«
    »Was denn? Noch

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