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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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wie mein Vater die Krankheiten seiner Patienten. Doch ich denke, es war ihre Art, mich anhand schlechter Beispiele vor Leichtsinn zu warnen und mich gleichzeitig daran zu erinnern, dass ich keine weiblichen Verwandten besaß, die mir zu Hilfe kommen konnten.
    »Warum sollten sie nicht so tun, als wäre es das Kind einer verheirateten Schwester oder der eigentlichen Großmutter, falls sie noch jung genug ist, um eigene Kinder zu gebären?«, hatte Mary gefragt, als sie sah, wie schockiert ich reagierte. »Das erscheint natürlich. Ältere Frauen gebären hin und wieder späte Babys. Wenn es bedeutet, dass das Mädchen nicht jede Chance verliert, eines Tages einen anständigen jungen Mann zu heiraten, was ist dann schlimm daran?«
    Dann fuhr sie mit der Bemerkung fort: »Wenn du meine Meinung wissen willst, diese Reifrockmode ist an allem Schuld. Wer kann schon eine natürliche Leibeswölbung unter so viel falschen Rundungen erkennen?«
    Es brachte mich jedenfalls dazu, über das nachzudenken, was hinter den Fassaden gar manch eines ›ehrbaren‹ Hauses geschah. Und es bereicherte den Schatz an Lebenserfahrungen, den ich bereits als Kind aufzuhäufen begonnen hatte. Genau wie ich hatte Madeleine keine Mutter und keine Schwester gehabt, die das Kind als das ihre hätten ausgeben können, um Madeleines Ruf zu schützen. Und so hatte Bessie mit ihrem eigenen, ganz und gar nicht kindlichen Gespür für die rauen Wege des Lebens das Schlimmste befürchtet.
    »Und deswegen hast du gehofft, dass sie einen Mann heiraten würde, als sie an jenem Tag aus dem Haus gegangen ist, stimmt’s?«, fragte ich.
    »Genau, Miss!«, antwortete Bessie eifrig. »Und ich glaube, das hatte sie auch vor, oder zumindest glaubte sie es. Sie war glücklich. Es war das erste Mal, dass ich sie seit Wochen hatte lachen sehen! Sie wartete an diesem Morgen bereits auf mich, als ich mit dem heißen Wasser in ihr Zimmer kam. Sie war völlig angezogen, bereit, nach draußen zu gehen, und unglaublich aufgeregt.
    ›Bessie‹, hat sie gesagt, ›würdest du mir helfen, einen Plan in die Tat umzusetzen?‹ Ich sagte, selbstverständlich würde ich das tun. ›Nun dann‹, sagte sie, ›ich möchte, dass du die Augen nach einer leeren Droschke offen hältst, vorzugsweise nach einem Growler. Die fahren langsamer als üblich, wenn sie leer sind, weil sie darauf hoffen, von einem Fahrgast angehalten zu werden. Wenn du kannst, lauf die Kellertreppe hinauf und halte die Droschke an. Bitte den Kutscher, um die Ecke zu warten. Sag ihm, eine Lady würde gleich kommen. Die Lady wünscht, nicht gesehen zu werden.‹ Und das tat ich dann. Ich hörte eine Droschke kommen, richtig langsam. Ich blickte nach draußen und sah, dass es ein Growler war. Mrs Simms war gerade damit beschäftigt, Wilkins herumzukommandieren, und Ellis war oben beim Bettenmachen. Mr Simms war zum Weinhändler gegangen. Also schlüpfte ich die Treppe hoch und rannte nach draußen. Als ich den Kutscher gesehen hab, hätt ich’s mir beinahe anders überlegt!«
    Sie stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus, und ich fragte: »Warum denn das?«
    »Er hatte ein Gesicht, als wäre jemand mit Holzschuhen darauf herumgetanzt!«, antwortete Bessie. »Völlig vermatscht und entstellt. Es hätte jedem einen Schrecken eingejagt, besonders in einer dunklen Nacht!«
    Ich blieb erneut wie angewurzelt stehen, und Bessie wäre beinahe gestürzt, als ich sie am Arm packte.
    »Was ist denn, Miss?« Sie starrte zu mir hinauf.
    »Nichts, Bessie, überhaupt nichts. Ich glaube, ich kenne diesen Mann, diesen Kutscher. Was hat er zu dir gesagt, als du ihn gebeten hast, um die Ecke zu fahren und zu warten?«
    »Nun, ich hab genau das getan, worum Miss Hexham mich gebeten hat. Ich hab ihm gesagt, er soll um die Ecke fahren und warten, eine Lady würde einsteigen. Und der Kutscher sagte: ›Ho, und wohin soll ich diese Lady bringen?‹ Ich sagte, das würde die Lady ihm selbst sagen. ›Und woher soll ich wissen, dass ich keine Scherereien krieg?‹, wollte er wissen. Wie können Sie Scherereien kriegen, sagte ich, indem Sie lediglich eine bezahlte Fuhre machen? Es ist doch nicht Ihre Sache, was der Fahrgast im Sinn hat, oder? Sie sind nur der Kutscher. Außerdem, sagte ich, so wie Sie aussehen, hatten Sie schon genügend Scherereien in Ihrem Leben. Das sagte ich zu ihm, um ihn wissen zu lassen, dass ich mir nichts von ihm gefallen lassen würde. Er deutete auf seine zermatschte Visage und sagte: ›Diese Narben sind ein

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