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Wer spart, verliert

Titel: Wer spart, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rupp
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nicht gibt.

    Probleme entstehen nie durch »Andere«. So liegt das Problem beispielsweise auch nicht darin, dass es zu günstige marktmächtige Anbieter gibt. Denn »billig« polarisiert und begünstigt dadurch auch den Markt für »teuer« und »wertvoll«.
    Der Einzelhandel hat in der Vergangenheit dringend notwendige Veränderungen zu lange gemieden und gute Chancen verschlafen. Doch anstatt sich nun ohne jedes Fettpolster weiter in den sicheren Tod zu hungern, wäre es nahrhafter, sich aus der Resignation heraus wieder gemeinsam auf seine Einzigartigkeit, Qualitäten und ein sinnliches Einkaufserlebnis zu besinnen. Schlankheitskuren machen auch nur Sinn, wenn man schlank werden will, aber nicht, wenn man schon rappeldürr ist.
    Jeder trägt seinen Teil der Verantwortung an den Entwicklungen, die sich im eigenen Leben und in unserer Gesellschaft vollziehen. Wir können nicht entgegen unserer eigenen Überzeugung handeln und uns dann über die Konsequenzen beschweren, die unser eigenes Verhalten unausweichlich nach sich zieht. Wir können nicht blind dem Herdentrieb in eine Richtung folgen, die dadurch in ihrer Entwicklung erst gefährlich wird – und die Verantwortung dafür abgeben oder andere verantwortlich machen. Managern, Unternehmern und Politikern werfen wir gerne ein zu kurzfristiges Denken vor. Doch wie mittelfristig und nachhaltig denken und handeln wir bei unserem täglichen Umgang mit Geld?
    Wir sind aufgefordert, mit unserem eigenen Handeln zu dem beizutragen, was wir uns für uns selbst wie auch – über unseren eigenen Tellerrand hinausgehend – für die Generationen nach uns wünschen. Dann wächst von alleine mehrVielfalt dort, wo bislang eine zu große Masse zu sehr einseitiger Entwicklung und Vereinzelung geführt hat.

    Es gibt sie, die kleinen und feinen Läden, und sie tauchen immer wieder neu auf dank der Menschen, die etwas erschaffen wollen, an das sie glauben und woran sie selbst Freude haben. Menschen, die für diese Leidenschaft ein sehr hohes Risiko auf sich nehmen und die Verantwortung dafür tragen. In der Vergangenheit wurden sie allzu oft vernachlässigt und links liegen gelassen, die kleinen Geschäftchen, in denen wir immer noch alles finden, was unser Herz begehrt. Sie alle sind einzigartig und sie alle haben eines gemeinsam: Sie verdienen es, ihre – Ihre – Nachfrage zu finden.

    Wegweiser
    Wo kaufen Sie gerne ein?
    Welche Unternehmenskonzepte unterstützen Sie mit Ihren Einkäufen?
    Wie sehr achten Sie bei Ihren Einkäufen auf menschliche, soziale und ökologische Aspekte?
    Wie wichtig ist Ihnen das leichte Erreichen von Geschäften in Ihrem nahen Umfeld?
    Wie viel ist Ihnen Individualität und Einzigartigkeit wert?
    Wie mittelfristig und nachhaltig denken und handeln Sie bei Ihrem täglichen Umgang mit Geld?
    Tragen Sie schon die volle Verantwortung für Ihr Geld und das, was daraus erwächst?
    Zu welcher Entwicklung wollen Sie mit Ihrem Geld gerne beitragen?

Nostalgische Gedanken an sichere Arbeitsplätze
    Unser Traum vom sicheren Job – er ist geplatzt. Selbst bei den großen Arbeitgebern sind die guten Zeiten vorbei, und es wird rationalisiert, wo immer es möglich ist. Nach und nach verringern sich die sozialen Leistungen, und bei Kündigungen gelten auch schon nicht mehr die so genannten sozialen Kriterien als Maßstab. Es trifft nicht nur diejenigen, die mit gewohnten Gehaltssteigerungen ausgeruht auf den vorzeitigen Ruhestand warten, jetzt werden alle über einen Kamm geschoren. Der Angestellte verliert seinen Status und seinen Wert und muss zukünftig froh sein, überhaupt noch angestellt sein zu dürfen.

    In Zeiten von »billig« kann sich niemand den Preis von »teuer« leisten. Der Markt hat es ja scheinbar bewiesen. Allerdings nur scheinbar. Denn wer hat wirklich eigene Werte vertreten und ausgebaut, anstatt kurz entschlossen mit auf den hoffnungslosen Konkurrenzzug aufzuspringen?
    In der gesamten asiatischen Region liegt immer noch riesiges Potenzial, welches Unmengen an billiger Produktion mit Leichtigkeit ermöglicht. Der Versuch, mit der internationalen Konkurrenz auf dem Preisniveau mitzuhalten, wird also auch in Zukunft keine Steilfahrt bergauf für uns werden.
    Wir sind zu teuer geworden. Genau genommen waren wir schon immer teuer und auch teurer als Arbeitnehmer inanderen Teilen der Welt. Aber wir waren es wert. Zumindest so lange, bis wir unseren Wert selbst verkannt und aufgegeben haben. Wir standen nicht nur für Spitzenprodukte, sondern auch

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