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Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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nie.«
    »Ich möchte nicht unter einem regenlosen Himmel leben«, sagte Timothy. »Ich liebe Regen. Er gibt uns noch einen Hauch von Natur.«
    Brooker lachte. »Wenn Sie sich einmal einen Regentropfen unter dem Mikroskop ansähen, würden Sie nicht mehr so sprechen. Das ist doch Illusion. Aber es gibt ja sogar Leute, die davon sprechen, sie gingen an die frische Luft. Wenn Sie einmal frische Luft haben wollen, Mister Truckle, dann nehmen Sie mein Angebot an und machen Urlaub auf Harlington. Unter blauem Himmel, der, nebenbei gesagt, noch den unschätzbaren Vorteil hat, mein Gebiet von ungebetenen Gästen frei zu halten.«
    »Aber Sie haben trotzdem einen Spiegel im Lift.« Timothy grinste. »Was ist der Preis für den Märchenurlaub?«
    Brooker wurde ernst. »Finden Sie meinen Mörder.«
    »Und natürlich, bevor er Sie ermordet hat«, sagte Timothy nachdenklich. »Hat man schon versucht, Sie umzubringen?« Brooker nickte. »Ein paar dutzendmal. Aber das ist es nicht, was mich beunruhigt. Ich bin es gewohnt, so zu leben. Das ist der Preis der Macht. Es gibt zu viele, die unsereins nicht mögen. Der ganze Pöbel, die Farbigen, die Guerillas vom UNDERGROUND–«
    »Die liebe Konkurrenz nicht zu vergessen«, warf Timothy ein.
    »Vor acht Wochen ist einer meiner Partner gestorben.«
    »Ja, ich weiß. Weaverly. An Blutkrebs.«
    Brooker grunzte. »Vorgestern ist mein zweiter Partner gestorben: John P. Lloyd.«
    Timothy sah überrascht auf.
    »Wir haben es noch geheimgehalten. Die Kriminalisten meinten, sie könnten so leichter untersuchen. Aber ich fürchte, sie finden nichts.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Offiziell wird Blutkrebs als Todesursache genannt werden. Es ist nicht gut, wenn Leute unseres Schlages ermordet werden können. Aber sie haben keinen Krebs gehabt. Sie sind ermordet worden. Doch wie? Alle sind ratlos: meine Leute, das Staatskriminalamt, sogar die Experten vom FBI. Und ich muß mich fragen, wann ich dran bin. Sie müssen mir helfen!«
    »Warum glauben Sie, daß gerade ich Ihnen helfen kann?«
    »Weil Sie, wie man mir gesagt hat, einer der besten, wenn nicht sogar der beste Detektiv der Staaten sind. Und weil Sie unabhängig sind. Das ist mehr, als die meisten Menschen von sich behaupten können.«
    »Und mehr als wahr ist«, sagte Timothy.
    »Haben Sie jetzt auch einen festen Job angenommen?«
    »Nein, meine Abhängigkeit ist anderer Art. Napoleon und –. Aber das hat hier nichts zu sagen.«
    Brooker fragte nicht. »Wo«, sagte er, »gibt es noch Sicherheit, wenn es möglich war, Weaverly und Lloyd zu ermorden. Bei Weaverly konnte man mir noch einreden, es sei vielleicht doch Blutkrebs gewesen. Aber jetzt? Lloyd und ich haben inzwischen unsere Sicherheitssysteme überprüfen und verstärken lassen. Und doch ist Lloyd tot. Im eigenen Haus ermordet. Ermordet sage ich Ihnen. In seinem eigenen Inneren Reich! Kein Mensch kann sich uns nähern, ohne daß wir dem zustimmen, keiner von uns ißt oder trinkt etwas, ohne daß es nicht zuvor von einem anderen gekostet würde, von den automatischen Kontrollen und der ständigen Überwachung aller, die auch nur irgendwie mit uns zu tun haben, ganz zu schweigen. Es müßte unmöglich sein, jemanden von uns umzubringen, aber Weaverly und Lloyd sind tot. Keine Spur von den Tätern. Nicht einmal eine Ahnung, wie es geschehen ist.« Er lehnte sich erschöpft zurück und tupfte Schweiß von der Stirn.
    »Von wem bekomme ich die Informationen?« fragte Timothy.
    »Von Patton. Sie werden mit niemandem sonst Kontakt aufnehmen. Patton ist auch der einzige, der von Ihrem Auftrag weiß. Er wird alle notwendigen Informationen beschaffen. Offiziell fordert er sie für mich an, es wird also keine Schwierigkeiten geben. Sie können über ihn auch den Zentralcomputer und sämtliche Regierungsstellen benutzen. Alles steht zu Ihrer Verfügung. Retten Sie mich!«
    Timothy sah Brooker in die Augen. Er hat tatsächlich Angst, dachte er, Todesangst. Er fragte sich, warum er eigentlich Brooker retten sollte. Gab es einen Grund, ihn der Menschheit zu erhalten? Er genoß einen Augenblick den Gedanken, daß er es vielleicht in der Hand hatte, den da zum Tode zu verurteilen. Aber dann sagte er sich, daß dadurch nichts geändert wäre. Brookers Sohn würde dessen Stelle einnehmen, ein paar Sessel ihre Besitzer wechseln, und sonst würde alles beim alten bleiben.
    »Patton steht Ihnen zur Verfügung«, sagte Brooker. »Vereinbaren Sie alles mit ihm. Auch Ihr Honorar. Wenn es Ihnen gelingt,

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