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Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Titel: Wer stirbt schon gern in Düsseldorf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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– genau wie die anderen – den Pfannkuchen. »Der Stefan« zog erst mal ab, während sich die anderen an einen ruhigen Tisch setzten. Alle waren recht niedergeschlagen.
    »Also«, begann Tim Töpfer das Gespräch, »wir, die Gaby und ich, waren mit der Sache bei unserem Alten. Absolutes Verbot: Weder unter Klatsch noch unter wasweißich darf über die Frau von dem Ophoven und der Sache mit dem Förster in Monschau nach der Lesung berichtet werden. Wenn wir jeden Seitensprung ins Blatt heben, brauchen wir täglich eine Sonderausgabe – so dick wie die New-York-Times am Samstag hat der nur gesagt. Wir haben morgen – hab ich schon geschrieben – die Pressekonferenz auf Seite 3 und fertig. Eine Verbindung zu Ophoven herzustellen wurde schlicht untersagt.«
    »Vielleicht geht ja da auch wirklich die Fantasie mit uns durch«, warf Zimmermann ein, der sich in diesem Augenblick ganz und gar nicht wie Charly Huber fühlte.
    »Der Stefan« brachte die Pfannkuchen und schaffte es tatsächlich, nur ein »Bitteschön, die Herrschaften« zu sagen. Nusselein kleckerte sich zunächst einmal Beeren-Hagebutten-Ragout aufs Hemd, störte sich aber nicht weiter daran und sagte in die Runde:
    »Ich bin mir auch nicht mehr so sicher. Ich könnte die Sache ja einfach im ›Hammer‹ bringen, aber ich habe, ehrlich gesagt, auch kalte Füße.«
    Gaby Gottschling bestellte erst einmal einen Prosecco:
    »Jungs, es hat mich sehr gefreut, euch kennen zu lernen. Aber lasst mich schön bei meinem Klatsch. Heidi Klums neue Wohnung in New York und Janet Jacksons hüpfender Busen sind meine Welt und Düsseldorf ist mein Dorf. Hätte ich mir damals in Hamburg auf der Henri-Nannen-Journalistenschule auch nicht träumen lassen.«
    Nusselein zog innerlich den Hut und meckerte:
    »Darf ich es mal so sagen, wie es ist: Wir sind wieder einmal bei Null. Auch wenn wir jetzt durch die DNA-Geschichte wenigstens schon einmal den Killer kennen, wenn auch nicht den Auftraggeber. Ist ja wenigstens etwas. Daher sollte jeder von uns weiter recherchieren. Ich würde sagen: Wenn einer etwas erfährt, verständigt er die anderen …«
    »Also, ich tue mich aus der ganzen Geschichte raus«, warf Gaby Gottschling ein.
    »Da waren’s nur noch drei kleine Negerlein«, stöhnte Zimmermann und fühlte sich Charly Huber kaum ein Stück näher.
    Nusselein kleckerte derweil noch einmal Beeren-Hagebutten-Ragout – diesmal auf seinen Oberschenkel – und jammerte:
    »Fällt mir ein Zitat ein: Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.«
    »Amen«, sagten die anderen unisono.
    * * *
    Für Gottfried Zimmermann hieß es am nächsten Tag wieder SOKO Alltag statt SOKO Altbier und Lammersdorf statt Düsseldorf . In seinem kleinen Büro im Polizeigebäude am Monschauer Laufenbach blätterte er gedankenverloren in der Akte »Exhibitionist Simmerath«, mit der er sich schon fast ein halbes Jahr erfolglos rumschlug. Ein ganz seltener Vogel war da zugange: Über dem Kopf trug der Unbekannte eine Gummimaske – wenn er seinen Mantel aufriss, war er darunter zwar nackt, verdeckte aber mit einer Maske von Daniel Küblböck sein Gehänge. Dabei schrie der Unbekannte den Frauen immer »Ich bin der Superstar mit den Gurken« entgegen. Danach verschwand er auf einem Damenfahrrad ohne Rücklicht in der Dunkelheit.
    »Für das Rücklicht kann ich ihn kriegen«, murmelte Zimmermann, »für all das andere gibt es bestimmt einen cleveren Anwalt, der den wegen Paragraph Ratata raushaut.«
    Das Telefon klingelte und Zimmermann las noch schnell den letzten Satz einer Zeugin.
    »Wenn Se mich fragen, ist dat en ald, fies Sau!«
    Erst dann hob Zimmermann ab:
    »Zimmermann, Kripo Monschau!«
    »Mitterer, Amt für freudige Nachrichten.«
    Zimmermanns Begeisterung hielt sich in Grenzen:
    »Sie haben mir an so einem Tag gerade noch gefehlt.«
    »Schwingt da Freude in der Stimmte mit?«, hetzte der BND-Mann, »dabei rufe ich nur an, weil ich Wort halte.«
    »Ich höre.«
    »Also, an der Sache in Düsseldorf ist etwas faul. Ich habe heute den ganzen Mist in den Zeitungen gelesen und so. Bei uns hat sich vorhin der Anwalt von Buzer Ghürüan gemeldet.«
    »Bei euch? Wieso bei euch?«, Zimmermann schrie fast.
    »Nun mal ruhig. Buzer Ghürüan stand vor einigen Jahren mal, wie soll ich sagen, kurzfristig in unseren Diensten.«
    »Ihr schreckt aber auch vor nichts zurück!«
    »Aber

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