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Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Titel: Wer stirbt schon gern in Düsseldorf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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O. zum Verhängnis wurden – überführt durch eine DNA-Analyse. Eine Kleinstmenge Erbgut reichte aus, um den Politiker per Speicheltest zu überführen. Bingo … Politik dürfte allerdings nicht der Grund für die scheußliche Tat gewesen sein – Insider wollen von einem Verhältnis des getöteten Politikers mit der Frau des Referenten, einer bekannten Schriftstellerin, wissen. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Ministerpräsident Nils Steenken sehr bestürzt.
    Charly Nusselein war mächtig stolz, dass Tim Töpfer ihn in die Autorenzeile gehievt hatte. Doch der Boulevard-Reporter war mit seiner Arbeit ganz und gar nicht zufrieden:
    »Mein Gott, was hätten wir da noch alles reinpacken können. Wir haben doch meilenweit mehr Informationen als all die anderen. Musste sich der Justiziar auch immer so ins Hemd machen?«
    Da Bolzenkötter am Abend noch eine Presseerklärung verschicken ließ, konnten auch die anderen Zeitungen im Rheinland am nächsten Tag über die Aufklärung des Falls berichten.
    Allerdings blieb allen wegen der späten Stunde nur eine dpa-Meldung.
    Abgeordneten-Mord aufgeklärt
    Düsseldorf. Der Mord an dem 53-jährigen Landtagsabgeordneten Ludwig Förster, der die Partei »Freies Rheinland« in den Landtag NRW geführt hat, ist aufgeklärt. Nach Polizeiangaben konnte ein 48-jähriger Tatverdächtiger gestern festgenommen werden. Er habe die Tat gestanden. Spekulationen, dass es sich um einen Mord mit politischem Hintergrund gehandelt habe, hätten sich nicht bewahrheitet. In den Verhören gestand der Täter, dass er bei einem Empfang mit seinem Opfer gestritten habe. Dabei sei es zu der gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf der Politiker getötet wurde. Worum es bei der Fehde ging, wurde nicht bekannt. dpa
    Düsseldorf hatte schon das Nachtgewand angezogen, als Gottfried Zimmermann und Charly Nusselein über die Südbrücke zurück in die Eifel fuhren. Als sie die Brücke verließen, schaute Nusselein sich noch einmal um:
    »So, das wäre geschafft, jetzt kann Düsseldorf zerstört werden.«
    * * *
    Gottfried Zimmermann war während der Fahrt zunächst recht schweigsam, obwohl er natürlich merkte, dass Nusselein mehr als neugierig war. Als die beiden schließlich das Autobahnwirrwarr um Neuss verlassen hatten und über die A 46 durch die abgeernteten Kohlfelder mit ihrem eigentümlichen Geruch fuhren, wollte Nusselein unbedingt ein Gespräch in Gang bringen. Lange überlegte er, wie er dies am Geschicktesten anfangen könnte. Dann fiel ihm eine gute Einstiegsfrage ein:
    »Hast Du gefurzt?«
    Zimmermann tippe sich an die Stirn:
    »Du weißt doch genau, dass Kohlfelder so riechen.«
    »Und?«, fuhr Nusselein im Gespräch fort.
    »Was und?«
    »Was und? Was wohl und?«
    »Drück dich doch einfach klarer aus, Eifel-Bild!«
    »Hat er gestanden?«
    »Ich könnte dir darauf jetzt auch noch eine blöde Antwort geben, aber ich kenne deinen beschränkten Sprachschatz! Also: Dieser Dr. Ophoven wusste nur, dass während einer Ehekrise einmal etwas mit einem anderen Mann gewesen war. Das hatte seine Frau ihm gestanden. Sie hatte aber nie gesagt, wer dieser Mann gewesen war. Bei diesem Empfang in der Brauerei lief nun plötzlich im Verlauf des Abends Ludwig Förster dem Ehepaar Ophoven über den Weg. Frau Ophoven muss wohl wie vom Donner getroffen …«
    »Man kann nur vom Blitz getroffen werden«, unterbrach ihn Nusselein, »dies nur zum Thema beschränkter Sprachschatz!«
    »… vom Blitz getroffen reagiert haben und ihrem Mann war gleich klar: Das war er. Noch während des Empfangs stellte er seine Frau zur Rede und diese bestätigte auch seinen Verdacht.«
    »Und dann hat er den Förster auf dem Empfang erschossen. Du kannst mir nicht erzählen, dass das keiner gemerkt haben soll.«
    »Nein! Ophoven hat seine Frau dann nach Hause gefahren und hat sich dann aus seinem Schreibtisch seine kleine Derringer geholt.«
    »Derringer, die hatten doch die Nutten im Wilden Westen immer im Strumpfband.«
    »Und die Falschspieler! Dann hat er seiner Frau gesagt, dass er noch einmal ins Büro müsse, ist wieder in die Brauerei gefahren und hat Förster zu einem klärenden Gespräch gebeten. Die beiden sind dann in das Brauhaus gegangen, da alle Türen offen standen. Und da war natürlich kein Mensch. Hier eskalierte der Streit und dann hat Ophoven den Förster erschossen und in einem Wutanfall mit dem Halstuch der Grünen auch noch gefesselt. Völlig idiotisch, da Förster mit Sicherheit

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