Wer viel fragt
einem gewissen Grad
an Selbstbeherrschung. Ich hätte sie zu Hackfleisch verarbeitet.
Fred befolgte lediglich die
Anweisungen, die man ihm gegeben hatte. Die ich ihm gegeben hatte.
Sie war ungefähr einen
halben Block weit gekommen und Fred ungefähr zwanzig Meter von der
Haustür entfernt, als Miller herauskam und ihn anschrie: »Schnapp
sie dir, schnapp sie dir.« Ich schätze, an Ort und Stelle
wirkte diese Anweisung weniger zweideutig als auf dem Papier.
Fred schnappte sie sich. Als
ich mit ihm sprach, war er furchtbar niedergeschmettert, eine Frau
erschossen zu haben, aber der Leichenbeschauer sagt, sie sei ohnehin schon
tot gewesen oder wäre es jedenfalls ein paar Minuten später
gewesen.
Im Haus rief Crystal einen
Krankenwagen - für mich, meint Miller. Bevor der Krankenwagen
eintraf, ging Crystal hoch und holte Eloise herunter.
Sie sagt, sie habe geglaubt,
Leander sei verletzt worden, und sie habe an dem Lachen ihrer Mutter
erkannt, daß diese etwas angestellt haben mußte, habe aber
geglaubt, es müsse wohl Leander gegolten haben, weil er sie zu diesen
künstlichen Befruchtungen getrieben hatte. Miller sagt, daß
Eloise in Anbetracht der Umstände ziemlich gelassen gewesen sei und
daß sie ein paar Minuten bei mir gesessen habe, bis der Krankenwagen
kam.
Oh, es kamen jede Menge Leute
ins Krankenhaus, um mir aufmunternde Geschichten zu erzählen.
Aber nicht jeder, der mich im
Krankenhaus besuchte, kam, um mir irgendwas zu erzählen. Captain
Gartland zum Beispiel.
Er kam zwei Tage nach der Tat
und war buchstäblich nicht mal bereit, mir die Uhrzeit zu sagen. Die
mich im Grunde genommen nicht besonders interessierte; ich fragte nur,
weil es, so wie ich mich fühlte, drei Uhr morgens sein mußte.
Er sagte, er müsse ein
paar Antworten haben, und zwar sofort.
Ich erwiderte, er solle
verschwinden. Dann tat ich so, als sei ich eingeschlafen. Als er nicht
wegging, ging ich das volle Risiko ein und klingelte nach der
Krankenschwester. Als sie reinkam, fing ich an zu husten. Sie erledigte
die Schmutzarbeit und scheuchte Gartland raus. Aber es tat weh, das
Husten.
Alles tat weh. Ich will hier
kein Krankenhaustagebuch zum besten geben, aber vergessen Sie die
Kinofilme, in denen die Brüder, ein paar Minuten bevor sie sterben,
anfangen zu reden.
So nah daran ist einem nicht
nach Reden zumute. Es war so übel, daß meine Mutter Bud's für
ein paar Tage schloß, um meine Hand zu halten.
Ungefähr eine Woche später
sah ich Gartland noch einmal, und diesmal redete ich mit ihm. Ich mußte
wohl ein bißchen Mitleid mit ihm haben. Ihm saßen so ziemlich
alle im Nacken.
New York zum Beispiel, wegen
Annie. Und der Stadtrat und die Presse wegen der Begleitumstände beim
Tod der Tochter von Estes Graham. Und die Leute von der Finanzbehörde
wegen Leanders Steuergeschichten. Und später fing die Armee an, sich
noch einmal für Joshuas Tod zu interessieren, und jemand von der
Stadt sprach davon, Estes wieder auszugraben.
Großer Misthaufen, große
Mistgabeln.
Miller sagt, er glaube,
Chivian und Fleur hätten Annie ohne Leanders Wissen getötet. Daß
Fleur wahrscheinlich die eigentliche Schneidarbeit erledigt habe, so wie
sie auf mich losgegangen sei.
Chivians Anwalt hat der
Presse erzählt, daß Fleur Annie allein getötet haben müsse;
daß, wenn ihr irgend jemand geholfen habe, es Leander gewesen sein müsse;
daß sein Klient absolut nichts mit der Sache zu tun habe; und daß
Chivian, falls er doch etwas damit zu tun gehabt haben sollte, ein
ahnungsloser Komplize gewesen sei.
Gartland wollte, daß
ich ihm half zu beweisen, daß sie alle mit drin steckten.
Die Steuerfahndung wollte
Crystal drankriegen wegen Hinterziehung der Steuern auf das Geld, das er
in die Schweiz geschafft hatte. Andrew Elmitt las in der Zeitung davon und
rief mich im Krankenhaus an. Es sei lächerlich, sagte er. Nach seiner
Analyse habe Leander das Geld ordnungsgemäß versteuert. Er habe
es in seinen Besitz gebracht, indem er es Fleur stahl. Er bereitete einen
Brief diesbezüglich vor, der zeigen würde, inwiefern Leanders
Unterlagen seine Behauptung bewiesen. Er wollte wissen, ob ich das
Schreiben, wenn er es mir unsigniert zuschickte, an die Steuerfahndung
weiterleiten und seinen Namen aus der Sache heraushalten würde. Was
ich auch tat.
Meine Zeit im Krankenhaus war
unwirklich. Ich dachte immer wieder
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