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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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einem gewissen Grad
     an Selbstbeherrschung. Ich hätte sie zu Hackfleisch verarbeitet.
      
    Fred befolgte lediglich die
     Anweisungen, die man ihm gegeben hatte. Die ich ihm gegeben hatte.
    Sie war ungefähr einen
     halben Block weit gekommen und Fred ungefähr zwanzig Meter von der
     Haustür entfernt, als Miller herauskam und ihn anschrie: »Schnapp
     sie dir, schnapp sie dir.« Ich schätze, an Ort und Stelle
     wirkte diese Anweisung weniger zweideutig als auf dem Papier.
    Fred schnappte sie sich. Als
     ich mit ihm sprach, war er furchtbar niedergeschmettert, eine Frau
     erschossen zu haben, aber der Leichenbeschauer sagt, sie sei ohnehin schon
     tot gewesen oder wäre es jedenfalls ein paar Minuten später
     gewesen.
    Im Haus rief Crystal einen
     Krankenwagen - für mich, meint Miller. Bevor der Krankenwagen
     eintraf, ging Crystal hoch und holte Eloise herunter.
    Sie sagt, sie habe geglaubt,
     Leander sei verletzt worden, und sie habe an dem Lachen ihrer Mutter
     erkannt, daß diese etwas angestellt haben mußte, habe aber
     geglaubt, es müsse wohl Leander gegolten haben, weil er sie zu diesen
     künstlichen Befruchtungen getrieben hatte. Miller sagt, daß
     Eloise in Anbetracht der Umstände ziemlich gelassen gewesen sei und
     daß sie ein paar Minuten bei mir gesessen habe, bis der Krankenwagen
     kam.
    Oh, es kamen jede Menge Leute
     ins Krankenhaus, um mir aufmunternde Geschichten zu erzählen.
    Aber nicht jeder, der mich im
     Krankenhaus besuchte, kam, um mir irgendwas zu erzählen. Captain
     Gartland zum Beispiel.
    Er kam zwei Tage nach der Tat
     und war buchstäblich nicht mal bereit, mir die Uhrzeit zu sagen. Die
     mich im Grunde genommen nicht besonders interessierte; ich fragte nur,
     weil es, so wie ich mich fühlte, drei Uhr morgens sein mußte.
    Er sagte, er müsse ein
     paar Antworten haben, und zwar sofort.
    Ich erwiderte, er solle
     verschwinden. Dann tat ich so, als sei ich eingeschlafen. Als er nicht
     wegging, ging ich das volle Risiko ein und klingelte nach der
     Krankenschwester. Als sie reinkam, fing ich an zu husten. Sie erledigte
     die Schmutzarbeit und scheuchte Gartland raus. Aber es tat weh, das
     Husten.
    Alles tat weh. Ich will hier
     kein Krankenhaustagebuch zum besten geben, aber vergessen Sie die
     Kinofilme, in denen die Brüder, ein paar Minuten bevor sie sterben,
     anfangen zu reden.
    So nah daran ist einem nicht
     nach Reden zumute. Es war so übel, daß meine Mutter Bud's für
     ein paar Tage schloß, um meine Hand zu halten.
    Ungefähr eine Woche später
     sah ich Gartland noch einmal, und diesmal redete ich mit ihm. Ich mußte
     wohl ein bißchen Mitleid mit ihm haben. Ihm saßen so ziemlich
     alle im Nacken.
    New York zum Beispiel, wegen
     Annie. Und der Stadtrat und die Presse wegen der Begleitumstände beim
     Tod der Tochter von Estes Graham. Und die Leute von der Finanzbehörde
     wegen Leanders Steuergeschichten. Und später fing die Armee an, sich
     noch einmal für Joshuas Tod zu interessieren, und jemand von der
     Stadt sprach davon, Estes wieder auszugraben.
    Großer Misthaufen, große
     Mistgabeln.
    Miller sagt, er glaube,
     Chivian und Fleur hätten Annie ohne Leanders Wissen getötet. Daß
     Fleur wahrscheinlich die eigentliche Schneidarbeit erledigt habe, so wie
     sie auf mich losgegangen sei.
    Chivians Anwalt hat der
     Presse erzählt, daß Fleur Annie allein getötet haben müsse;
     daß, wenn ihr irgend jemand geholfen habe, es Leander gewesen sein müsse;
     daß sein Klient absolut nichts mit der Sache zu tun habe; und daß
     Chivian, falls er doch etwas damit zu tun gehabt haben sollte, ein
     ahnungsloser Komplize gewesen sei.
    Gartland wollte, daß
     ich ihm half zu beweisen, daß sie alle mit drin steckten.
    Die Steuerfahndung wollte
     Crystal drankriegen wegen Hinterziehung der Steuern auf das Geld, das er
     in die Schweiz geschafft hatte. Andrew Elmitt las in der Zeitung davon und
     rief mich im Krankenhaus an. Es sei lächerlich, sagte er. Nach seiner
     Analyse habe Leander das Geld ordnungsgemäß versteuert. Er habe
     es in seinen Besitz gebracht, indem er es Fleur stahl. Er bereitete einen
     Brief diesbezüglich vor, der zeigen würde, inwiefern Leanders
     Unterlagen seine Behauptung bewiesen. Er wollte wissen, ob ich das
     Schreiben, wenn er es mir unsigniert zuschickte, an die Steuerfahndung
     weiterleiten und seinen Namen aus der Sache heraushalten würde. Was
     ich auch tat.
    Meine Zeit im Krankenhaus war
     unwirklich. Ich dachte immer wieder

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