Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
wenden konnte, befand ich mich längst in der Obhut des Tankstellenbesitzers.
Sicherheitsvorkehrungen
Lassen Sie sich von dieser Liste nicht abschrecken. Normalerweise empfinden Frauen das Reisen eher als befreiend und nicht als gefährlich.
1. Reisen Sie nach Möglichkeit in Begleitung eines Mannes oder einer Einheimischen, dann sind Sie wesentlich sicherer. Allein eine Straße in Marrakesch entlangzuspazieren lädt geradezu zu Belästigungen ein, sowohl sexueller Natur als auch durch auf ein gutes Geschäft hoffende Händler. In Begleitung eines Mannes oder einer Marokkanerin hört das sofort auf.
2. Manche Hotels, Autovermietungen, Airlines und Reiseveranstalter haben spezielle Frauenangebote im Programm. Heutzutage gibt es in vielen Hotels ausgewiesene Frauen-Zimmer mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen, oder es besteht die Möglichkeit, einen Leibwächter für morgendliche Joggingrunden oder Ausflüge in die Stadt zu buchen. Nutzen Sie diese Dienstleistungen.
3. Gehen Sie nie ohne Handy los, und lassen Sie sich die Nummer der Polizei in Ihrem jeweiligen Reiseland geben.
4. Achten Sie auf angemessene Kleidung. Tragen Sie in muslimischen Ländern keine zu enge und freizügige Kleidung. Sie mögen hübsch darin aussehen, doch sexuell provokante Kleider laden geradezu zu Belästigungen ein.
5. Achten Sie auf Ihre Umgebung. Gehen Sie bei Dunkelheit nicht allein nach Hause. Achten Sie darauf, dass Ihnen niemand folgt, wenn Sie Ihre Hotelanlage oder Ihren Apartmentkomplex betreten.
6. Sollte jemand Sie angreifen, bewahren Sie Ruhe. Ich bin schon auf Wanderwegen, auf der Straße, in Lobbys, Parks und meinem eigenen Haus angegriffen worden, konnte die Situation aber immer durch Reden und Verhandeln entschärfen. Fürchten Sie sich nicht, im Notfall andere aus dem Nachtschlaf zu reißen, indem Sie lauthals um Hilfe schreien.
7. Lassen Sie sich nicht von Ihrer eigenen Angst regieren, sondern bewahren Sie sich lediglich ein angemessenes Maß an Vorsicht.
Abenteuerreisen
2002 hatte ich den Auftrag, einen Beitrag über Abenteuerreisen in Bolivien zu drehen. Eigentlich bin ich kein Typ für Abenteuerreisen, aber wie schlimm konnte es schon sein? Nicht einmal in meinen wildesten Träumen käme so etwas wie eine Trekkingtour für mich in Frage, aber ist Ihnen klar, wie schwer es sein kann, in einem Rover zu sitzen und die Augen offen zu halten? Man hatte uns gewarnt, dass uns die Höhenkrankheit heimsuchen würde, kaum dass wir in La Paz, dem höchstgelegensten Flughafen der Welt, aus der Maschine gestiegen waren. »Oh«, meinten Besucher, die schon einmal dort gewesen waren, »die Palette reicht von Kopfschmerzen bis hin zum Tod. Falls ihr tatsächlich sterbt, dann fängt es damit an, dass ihr an einem Lungenödem erkrankt, euch übergebt und Blut spuckt.« Als wir aus dem Flugzeug stiegen und die Landebahn überquerten, beäugten wir uns argwöhnisch, wer als Erstes umkippte und zu schreien anfing, doch nichts geschah. Wir gingen hinaus, um ein Steak und Pommes frites zu essen, und da passierte es. Schlagartig fühlte ich mich schwindlig, atemlos und taumelig in der dünnen Luft. Meine Haut prickelte am ganzen Körper, meine Fingerspitzen schienen regelrecht zu britzeln, als hätte ich in eine Steckdose gefasst, und ich bekam rasende Kopfschmerzen.
In Bolivien war es viel, viel kälter, als ich es jemals für möglich gehalten hätte, also schleppte ich mich (die Höhenkrankheit und eine schwere Bronchitis zwangen mich, wie in Zeitlupe zu gehen) zu einem Kleidermarkt, wo ich eine bunte Alpaca-Strickmütze und Handschuhe kaufte, nachdem ich mindestens achtunddreißig verschiedene Modelle anprobiert hatte. Passt mein Haar unter die hier? Harmoniert diese Farbe mit meinem Teint? Könnte man mich damit für eine Bolivianerin halten? Haben Sie auch etwas in Pink? Der schönste Teil des Markts befand sich im Obergeschoss, wo es offene Restaurants gab, in denen Familien mit sichtlicher Freude dicke Suppen, gegrilltes Alpaca und Hühnchen und in Brühe schwimmende Innereien verspeisten, was Bolivianer lieben. Noch jemand eine Portion gekochte Speiseröhre?
Wir trafen die anderen Reiseteilnehmer, einige schienen recht unerschrocken zu sein, wohingegen andere aussahen, als würden sie gleich im Stehen einschlafen. Unser Viersterne-Hotel in Sucre war ein absoluter Traum und erfüllte sämtliche Kriterien eines Zuhauses fernab der Heimat: ein Ballsaal, maurische Gärten und Balkone mit kunstvoll gearbeiteten Geländern im
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