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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einziges besaß so viel Atmosphäre wie dies hier. Erst als die Rechnung kam, fiel ihr wieder ein, dass sie ein Problem hatte.
    »Mat, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir ein bisschen Geld leihen könnten. Bloß für kurze Zeit. Ich möchte gerne selbst für mein Essen bezahlen, außerdem brauche ich noch etwas Kleidung und ein paar andere Kleinigkeiten. Fünfhundert müssten genügen.«
    Er starrte sie an. »Sie wollen, dass ich Ihnen fünfhundert Dollar leihe?«
    »Ich zahl’s Ihnen zurück. Großes Ehrenwort.«
    »Na klar!«
    Man stelle sich vor, da zweifelte jemand an Cornelia Cases’ Wort. Bloß, dass sie nicht Cornelia Case war. Sie war eine schwangere Herumtreiberin namens Nell Kelly und konnte seine Zweifel verstehen. »Ganz ehrlich, ich zahle es Ihnen zurück. Das Geld bekomme ich. Es kann bloß ein bisschen dauern.«
    »Mm-hm.«
    Da lagen Schwierigkeiten in der Luft. Sie hatte keine Kreditkarten bei sich, weil sie sie nicht hätte benutzen können, ohne sich zu verraten – aber sie brauchte unbedingt etwas Bares.
    »Ich kann Ihnen fuffzig leihen«, sprang Lucy ein.
    Nealy war überrascht über diese unerwartete Großzügigkeit. »Wirklich? Danke.«
    »Null Problemo.« Zu spät sah sie das berechnende Funkeln in den Augen des Teenagers. »Wenn Sie alles tun, was ich Ihnen sage.«
    So viel zu den fünfzig Dollar.
    »Fünfzig kann ich Ihnen leihen«, knurrte Mat widerwillig.
    Lucy schnaubte. »Sie sollten die Knete von mir nehmen. Dafür müssen Sie sich wenigstens nich ausziehen.«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, wie langweilig du bist?«, erkundigte sich Mat.
    »Ich hab gesehen, wie du sie angeguckt hast, als sie grade nich hinschaute«, verteidigte Lucy sich.
    »Das hab ich getan, weil sie wie Cornelia Case aussieht.«
    »Sieht sie nich.«
    Auf einmal wurde Nealy von einem Teufelchen gepackt. »Aber viele Leute glauben das.«
    »Hättense wohl gern!«, höhnte Lucy.
    »Tut mir Leid, unser glückliches Kaffeekränzchen abbrechen zu müssen, aber es wird Zeit, dass wir wieder auf die Piste kommen.« Mat erhob sich.
    »Aber Butt hat gerade erst gegessen«, erinnerte Lucy ihn.
    »Das riskieren wir«, knurrte er.
    Der hat leicht reden, dachte Nealy, als sie kaum eine halbe Stunde später die letzten Spuren von Marigolds Autokrankheit aufwischte. Zum ersten Mal seit ihrer Flucht sehnte sie sich nach dem effizienten Personal des Weißen Hauses, das jegliche häusliche Unannehmlichkeit rasch beseitigte.
    Als das Baby wieder sauber, der Autositz gereinigt und sie einen Zwischenstopp bei einem Discountmarkt eingelegt hatten, wo Nealy sich ein paar Anziehsachen als Ersatz für ihre verlorenen kaufte, brüllte Marigold wie am Spieß, und Nealy geriet allmählich in Panik. »Wir brauchen einen Arzt! Irgendwas stimmt nicht mit ihr!«
    Lucy gab ihren Versuch, das Schwesterchen mit einem Beanie-Baby-Walross ablenken zu wollen, auf. »Butt braucht keinen Arzt; sie fürchtet sich vor Ärzten. Sie hat Hunger, sie is müde und will raus aus ihrem Autositz. Und sie braucht ihr Fläschchen. Das is alles!«
    Marigold streckte ihrer Schwester schluchzend die Ärmchen entgegen.
    Nealy setzte sich auf den freien Beifahrersitz. »Ich finde, wir sollten auf dem Campingplatz rasten, der auf diesem großen Schild angekündigt wurde.«
    »Ich halte nicht an«, verkündete Mat. »Wir fahren die Nacht durch. Einer von uns kann schlafen, während der andere chauffiert.«
    Obwohl sein Ton keine Widerrede duldete, vermutete sie, dass er seinen Plan selber nicht für durchführbar hielt, aber nicht ganz ohne Gegenwehr aufgeben wollte. »Wir können ohnehin nicht schlafen, solange das Baby schreit«, erklärte sie in vernünftigerem Ton. »Wenn wir jetzt anhalten, sind wir morgen ganz früh richtig ausgeruht und brechen wieder auf.«
    Sein Seufzer war ebenso tief wie der von Lucy. »Eigentlich sollte Ohio schon halbwegs hinter uns liegen. Dabei haben wir kaum die Grenze nach West Virginia überschritten.«
    »Aber es macht doch solchen Spaß!«
    Sein Stahlarbeitermundwinkel zuckte. »Also gut, wir halten. Bei Tagesanbruch sind wir allerdings wieder unterwegs!«
    Hoolihans Campingplatz war ein kleiner Trailerpark, in dem nicht mehr als ein Dutzend Vehikel in sauberen Reihen zwischen Bäumen stand. Mat stieß rückwärts in den angewiesenen Platz, schaltete den Motor ab und erhob sich dann, um sich eine Dose Kräuterbier aus dem Kühlschrank zu holen. Sekunden später hatte er sie mit den Kindern sitzen gelassen. Obwohl sie wusste, dass

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