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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Pflegefamilie vorstellen, und wenn es auch nur kurz wäre? Sie würde in einer Besserungsanstalt landen, noch bevor sie Iowa erreichen könnte.«
    »Ich weiß, sie ist schrecklich, aber ich mag sie irgendwie. Und ich bin sicher, sie hätt’s überlebt.«
    »Kann sein … ich weiß nicht … es erschien mir sicherer, sie gleich zu ihrer Großmutter zu bringen.«
    Als Mat ihr nun von Joanne Pressman erzählte, von dem Brief, den sie geschickt hatte, von all den Anträgen und Formularen, die er bei einer Überstellung der Kinder durchwaten müsste, erkannte Nealy, dass mehr in Mat Jorik steckte, als seine krustige Macho-Schale vermuten ließ. »Also haben Sie beschlossen, den örtlichen Behörden aus dem Weg zu gehen.«
    »Nicht etwa aus Zuneigung für die Gören«, bemerkte er trocken. »Aber trotz allem, was Sandy mir angetan hat, habe ich auch ein paar gute Erinnerungen an sie, und ich finde, dass ich ihr diesen Gefallen schuldig bin. Denn ich glaube nicht, dass die örtlichen Behörden mir erlaubt hätten, sie in einen anderen Staat zu schaffen, bevor alles geklärt ist.«
    »Also haben Sie die Mädchen doch gekidnappt.«
    »Nun, lassen Sie’s mich so sagen: Ich hatte einfach nicht die Geduld, rumzuhocken und zu warten, bis so ein Bürohengst die Legalitäten auseinander gefieselt hat. Ursprünglich hatte ich vor zu fliegen, aber Lucy hat mir einen Heidenzirkus gemacht.«
    »Unter Ihrer harten Schale sind Sie also ein Softie!«
    »Wenn Sie das glauben, ist es Ihre eigene Schuld.«
    Zugegebenermaßen sah er nicht wie ein Softie aus. Mehr wie ein Mann, der jede Menge Unannehmlichkeiten am Hals hatte. Doch da auch sie die kleinen Landstraßen bevorzugte, weil sie die Gegend und die malerischen Ortschaften bewundern wollte, kamen ihr seine Vorsichtsmaßnahmen im Grunde sehr entgegen, und es wäre dumm gewesen, dagegen zu protestieren.
    Seine Augen glitten über ihr Gesicht, blieben einen Moment an ihrem Mund haften und richteten sich dann auf ihre Augen. »Jetzt sind Sie an der Reihe, ein paar Fragen zu beantworten.«
    Sie merkte, dass sie ein wenig atemlos war. »Ich? Aber ich bin doch ein offenes Buch.« Gott war offenbar gerade nicht im Dienst, denn es traf sie kein Blitzschlag.
    »Wieso benutzen Sie dann einen falschen Südstaatendialekt?«
    »Wie kommen Sie darauf, dass er falsch ist?«
    »Weil Sie ihn die halbe Zeit über vergessen.«
    »Ach, das liegt bloß daran, dass ich in Kalifornien gelebt habe.«
    »Geben Sie’s auf, Nell. Sie sind offensichtlich gebildet, und sonst war niemand in dem miesen Speiselokal, der sein Hühnerbein mit Messer und Gabel gegessen hätte.«
    »Ich mache mich eben nicht gerne fettig.«
    »Sparen Sie sich das für einen anderen Blödmann.«
    Nealy überlegte rasch. »Viele Frauen geraten einmal an den Falschen.«
    »Wie falsch?«
    »Falsch genug, dass ich nicht darüber reden will.«
    »Könnte es sein, dass er Sie verfolgt?«
    »Jetzt nicht mehr«, entgegnete sie vorsichtig. »Vor einiger Zeit vielleicht schon.«
    »Haben Sie denn keine Freunde, die Ihnen helfen würden? Familienangehörige?«
    »Im Moment nicht.«
    »Keinen Job?«
    »Ich musste kündigen.«
    »Sind Sie zur Polizei gegangen?«
    Von Minute zu Minute verstrickte sie sich mehr. »Vorläufige Verfügungen sind manchmal nicht besonders effektiv.«
    »Wie heißt er? Der Vater des Babys?«
    »Wieso wollen Sie das wissen?«
    »Wenn uns jemand am Arsch hängt, dann will ich nicht blind in die Situation reinstolpern.«
    Nur ein Name kam ihr in den Sinn, was wohl daran lag, dass sie sich erst kürzlich wieder einmal Titanic auf Video angesehen hatte. »Leo.« Sie schluckte. »Leo … Jack.«
    »Komischer Name.«
    »Wahrscheinlich nicht sein richtiger. Wäre typisch für ihn!«
    »Wenn er so mies ist, warum haben Sie sich dann mit ihm eingelassen?«
    »Ich leide unter Co-Abhängigkeitsproblemen.«
    Er starrte sie an.
    Nealy hielt das für eine ziemlich gute Antwort, aber er schien offenbar noch nicht zufrieden zu sein; deshalb schickte sie sich an, das Ganze ein wenig auszuschmücken. »Er sieht recht gut aus. Hellbraune Haare, tolle Augen, prima Körper. Schlechter Schwimmer. Ein bisschen jung für mich, aber …« Um Himmels willen, was machte sie da eigentlich? »Als ich merkte, dass er ein Psychopath ist, war’s schon zu spät«, erklärte sie hastig.
    »Und was sagt er zu dem Kind, das Sie erwarten?«
    Sie versuchte, sich Leonardo DiCaprios Reaktion vorzustellen, wenn sie ihm sagte, dass sie ein Kind von ihm erwartete.

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