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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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jemanden, der pleite war und eigentlich verzweifelt sein sollte. Er fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn er ihr seinen wahren Beruf verriete. Früher hatte er den Leuten stets gern erzählt, dass er Journalist war; doch im Laufe des letzten Jahres hatte er sich diesbezüglich immer mehr zurückgehalten. Das allein reichte eigentlich schon als Grund, dem verhassten Job den Rücken zu kehren. Ein Mann sollte stolz auf seine Arbeit sein.
    »O seht doch! Die machen ein Picknick!« Nell fuhr langsamer, um sich die vierköpfige Familie anzusehen, die am Straßenrand angehalten hatte und nun auf der breiten Stoßstange ihres ältlichen Kombiwagens saß und Sandwiches futterte. Ihre blauen Augen funkelten entzückt. »Wie lustig! Das ist herrlich! Lasst uns im Freien zu Abend essen.«
    »Auf keinen Fall! Mein Herz hängt an Grannie Peg’s Fünf-Sterne-Küche.«
    »Spielverderber«, maulte Lucy.
    »Ihr könntet beide eine Glückspille vertragen«, bemerkte Nell streng.
    »Mir tut Ihr Kind jetzt schon Leid, wenn Sie’s zwingen wollen, auf der dreckigen Stoßstange eines Stationwagons zu essen.«
    Nell richtete den Blick auf die vor ihr liegende Straße. »Ich kann Sie nicht hören, weil bei mir nur positive Worte ankommen.«
    Mat lächelte. Die schwangere Lady machte sich als Entertainerin gar nicht so schlecht.
     
    Nealy war entzückt über Grannie Peg’s flamingorosa T-Shirt, die schwarzen Leggins und die funkelnden Silberohrringe. Und all das an einer drallen Dame Ende vierzig mit einem kupferroten Haarschopf. Sie hatte ihr Restaurant mit Kunstholzpaneelen auskleiden lassen, Plastikblumen zierten die Trennwand, die den Eingang vom Speiseraum abteilte, und eine lange Bar mit einer Formica-Anrichte und schwarzen Vinyl-Hockern schloss eine Seite des großen Raums ab. Genau so einen Ort hatte sie sich immer zu sehen gewünscht.
    Glücklicherweise hatte sie Lucy dazu gebracht, das Baby zu tragen. Es war schwierig genug gewesen, das kerngesunde, rosige kleine Wesen beim Windelwechseln am Strampeln zu hindern. Sie hatte eine Todesangst gehabt, ihr möglicherweise einen Schaden zuzufügen.
    Grannie Peg zwängte sich bei ihrem Eintreten aus der Kassenkabine und nickte ihnen grüßend zu. »Hallo, ihr Leutchen! Raucher oder Nichtraucher?«
    »Raucher«, sagte Lucy.
    »Nichtraucher«, verbesserte Mat.
    Lucys Miene verriet, dass sie ihn für den letzten Schwächling hielt.
    Nealy sah, wie Mats Blick sich eifrig auf die Bar des Restaurants heftete. »Vergessen Sie’s«, sagte sie unmissverständlich. »Sie sitzen bei uns, oder ich schnalle Marigold auf den Hocker neben Ihnen.«
    Das Baby quietschte entzückt. »Da da da !«
    »Würdest du sie bitte dazu bringen, das zu unterlassen?«, knurrte Mat.
    »Arsch. Arsch. Arsch !«, blies Lucy dem Baby ins Ohr.
    Mat seufzte.
    Nealy lachte. So unangenehm, wie ihre Reisegenossen waren, sollte sie sich eigentlich nicht so köstlich amüsieren; aber mit ihnen zusammen fühlte sie sich wie in einer ganz gewöhnlichen amerikanischen Familie. Sie waren alle so herrlich disfunktional. Bis auf Marigold. Die war wiederum äußerst funktional.
    Mat schnüffelte. »Haben Sie ihr nicht gerade die Windel gewechselt?«
    »Wahrscheinlich hat’s ihr so gut gefallen, dass sie’s gleich noch mal ausprobiert.«
    Ein Blick auf Lucy überzeugte Nealy davon, dass sie keine Chance hatte, diese nächste Prozedur auf den Teenager abzuwälzen. Widerstrebend begab sie sich mit Marigold in den Trailer zurück.
    Als die beiden zurückkehrten, saßen Mat und Lucy in einer Nische, und Lucy blickte ihn böse an. Nealy wollte gar nicht wissen, was schon wieder los war, aber Lucy beklagte sich trotzdem.
    »Er lässt mich kein Bier bestellen.«
    »Das Ausmaß seiner Grausamkeit verschlägt mir die Sprache.« Stirnrunzelnd musterte Nealy den Hochstuhl, der am Kopfende des Tisches platziert worden war. Wer weiß, wie viele Babys schon darin gesessen hatten und was für Krankheiten sie gehabt haben mochten. Sie blickte sich suchend nach einer Kellnerin um, die sie um ein Desinfektionsmittel bitten wollte.
    »Was ist los?«, fragte Mat.
    »Dieser Thron sieht nicht gerade sauber aus.«
    »Ist sauber«, widersprach er. »Setzen Sie sie schon rein.«
    Nealy zögerte, setzte dann das Baby jedoch ergeben in den Stuhl. Werd bloß nicht krank, Schätzchen. Bitte werd bloß nicht krank!
    Nealy fummelte so lange mit dem Klapptischchen herum, bis Lucy sie aus dem Weg stieß, um es selbst zu befestigen. »Sie sind echt

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