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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht ernsthaft wehgetan hatte.
    Die leere Dose Kräuterbier landete in einem Abfallbehälter, und Mat schob die Hände in die Jeanstaschen. Nun, wenigstens ein Gutes hatte diese leidige Situation – sie hielt ihn davon ab, darüber nachzugrübeln, weshalb er eine Karriere, die das Ergebnis harter Arbeit war, den Bach hatte runtergehen lassen.
    Nicht lange, nachdem er trotz diverser Jobs seinen Collegeabschluss machte, starb seine Mutter. Da nun noch mehr finanzielle Verantwortung auf ihm lastete, arbeitete er umso härter an seinem beruflichen Aufstieg, was sich auch auszahlte: Er schaffte es von einer kleinen Provinzzeitung zum Chicago New Bureau und schließlich zum Standard . Nun besaß er alles: einen hochklassigen Job in einer großartigen Stadt, jede Menge Geld auf dem Konto, gute Freunde und genügend Freizeit fürs Eishockeyspielen. Und obwohl er manchmal dachte, dass ein Mann, der alles im Leben erreicht hatte, glücklicher sein müsste … nun, Life’s not perfect , wie es so schön hieß.
    Dann kam Sid Giles angewieselt. Sid war der Produzent eines Fernsehmagazins namens Byline und wollte Mat als Kopf des Flaggschiffs engagieren. Letzterer besaß zwar keine Erfahrung als Fernsehreporter, doch sein Ruf als Journalist war makellos, und Sid brauchte ihn, um seinem Magazin Seriosität zu verleihen. Neben einem astronomischen Gehalt versprach er Mat beste Arbeitsbedingungen.
    Zunächst lehnte Mat das verlockende Angebot ab, konnte jedoch nicht aufhören, darüber nachzudenken. Vielleicht war es ja das, was ihm fehlte, was seinem Leben einen Sinn geben würde: die Chance, eine völlig neue Richtung einzuschlagen, die Karriereleiter noch weiter hinaufzuklettern. Also nahm er den Job schließlich an und machte sich mit Sack und Pack auf nach Los Angeles.
    Sid hielt vorläufig sein Versprechen, und Mat konnte einige recht gute Berichte bringen. Aber die Einschaltquoten von Byline stiegen nicht rasch genug, sodass es nur wenige Monate dauerte, bis Mat sich mit Reportagen über untreue Ehemänner, lesbische Gattinnen und hellsichtige Haustiere herumschlagen musste. Reine Dickköpfigkeit ließ ihn durchhalten und die Unfähigkeit, sich einzugestehen, dass er einen Fehler gemacht hatte. Doch als die Storys immer dünner und niveauloser wurden und seine Reporterkumpels aus Chicago nicht mehr auf seine Anrufe reagierten, wusste er, dass er so nicht mehr weitermachen konnte. Er reichte seine Kündigung ein, schrieb sein Luxusapartment zum Verkauf aus und schüttelte L. A.’s Staub von seinen Füßen.
    Jetzt wollte er ein paar gute Storys aufstöbern, um seinen angeschlagenen Stolz wieder aufzurichten, bevor er nach Chicago zurückkehrte. Ein paar geeignete Geschichten waren ihm bereits zu Ohren gekommen – Stahlarbeiterkids in Albuquerque, deren hartes Los dem Leser die Tränen in die Augen treiben würde, oder eine Kleinstadtbank, die ein Vermögen bei der Schließung von Farmen gewann. Aber keines dieser Themen genügte ihm. Er wollte etwas Größeres.
    Bis vor zwei Tagen war das alles, was ihn ununterbrochen beschäftigte. Doch nun hatte er zwei Bälger am Hals, die nicht ihm gehörten, und dazu eine Schwangere mit mageren Stelzen, einem eigenartigen Sinn für Humor und einer Faszination, die er nicht begreifen konnte. Er trank nicht oft, aber er fand, dass er ein wenig Vergessen in der Flasche Jim Beam, auf die er in einer von Mabels Hängeschränken gestoßen war, verdient hatte.

7
     
    »Ich schlaf doch nicht im selben Bett mit Ihnen!«, verkündete Lucy empört. »Woher soll ich wissen, dass Sie nich Läuse oder so was haben?«
    »Also gut«, seufzte Nealy und schlug die Bettdecke auf dem großen Doppelbett zurück. »Dann schlaf eben im Vorderteil.«
    »Sie haben gesagt, Mat will sich dort einnisten.«
    »Ja, wird er wahrscheinlich.«
    »Soll er doch hier hinten pennen!«
    »Denk bitte mal’ne Sekunde nach, ja? Marigold schläft auf dem Boden neben dem Doppelbett, weil das ein abgeschlossener Raum ist, in dem sie nicht viel Unsinn machen kann – also braucht man keinen Grips, um zu wissen, dass Mat auf keinen Fall hier hinten pennt. Vorne kann man entweder auf der Sitzbank oder auf der Couch schlafen. Demnach kannst du hier hinten im Doppelbett bei mir schlafen oder vorne bei ihm.«
    »Also das ätzt doch! Woher wollen Sie wissen, dass er nich einer von diesen Typen is, die sich an Kindern vergreifen?«
    »Instinkt.«
    »Na, Sie haben leicht reden. Sie sind ja nicht diejenige, die er

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