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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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überwältigt.«
    Warum kam ihr die Vorstellung, von Mat Jorik überwältigt zu werden, gar nicht so schrecklich vor? Aber an Sex erlaubte sie sich grundsätzlich nie zu denken – und blickte sich lieber in der Küche nach einem Putzmittel um.
    »Soll er doch mit Ihnen schlafen«, grollte Lucy. »Das will er sowieso.«
    Mit der Sprühflasche in der Hand drehte sich Nealy zu dem feindseligen Mädchen mit den feinen, perfekt proportionierten Gesichtszügen um.
    »Du hast leider keine Ahnung, wovon du redest. Kann sein, dass er mich ein klein bisschen mehr mag als dich, was aber nicht viel heißen will. Ich geh jetzt duschen. Schlaf, wo du willst.«
    Nealy hatte nicht viel Erfahrung im Putzen, aber sie konnte das Bad, so wie es war, einfach nicht benutzen. Zwar dauerte es eine Weile, jedoch das Ergebnis gefiel ihr. Danach duschte sie und schnallte sich anschließend widerwillig das Kissen um. Beim Schlafen war es wirklich unbequem, aber auf so engem Raum blieb ihr nichts anderes übrig.
    Sie nahm das billige blaue Baumwollnachthemd, das sie im Discountmarkt gekauft hatte, zur Hand. Es fühlte sich komisch an, als sie es über den Kopf streifte. Normalerweise trug sie nur seidene Nachtwäsche.
    Als sie aus dem Bad auftauchte, sah sie mit Erleichterung, dass Lucy eingeschlafen war. In ihren Sachen lag sie quer über dem großen Bett. Die verschmierte Schminke bildete eine Maske über ihrem zarten, unschuldigen kleinen Gesicht.
    Marigold schlief dort, wo Nealy ihr auf dem Boden ein Lager bereitet hatte. Sie lag auf der Seite, den kirschroten Babymund geöffnet, die zarten Wimpern in einem Halbmond auf den runden Wangen ruhend, das Beanie-Baby-Walross unter einem pummeligen Knie. Zum ersten Mal bemerkte Nealy, dass alle zehn Zehennägel glitzerblau lackiert waren.
    Lächelnd blickte sie auf Lucy hinab und öffnete dann ein Rückfenster. Als die Nachtbrise über sie hinwegstrich, erforschte sie instinktiv die Schatten nach den Wachen, die immer präsent waren. Aber in dieser Nacht sah sie nur die Bäume, die sich sanft im Wind wiegten. Sie kam sich vollkommen isoliert vom Rest der Welt vor und vollkommen sicher. Cornelia Case war untergetaucht.
     
    Lucy fühlte, wie sie etwas am Kopf antippte, hörte ein Glucksen. Es war zu früh, um aufzustehen, und sie wollte ihre Augen noch nicht aufmachen – noch dazu, wo sie genau wusste, was sie erwartete.
    »Gah?«
    Der Laut erklang leise, beinahe flüsternd. Lucy zwang sich, ein Auge zu öffnen, dann das andere. Einen Moment lang starrte sie ihre Schwester nur an, die über den Rand der Bettkante zu ihr hinaufspähte. Flaumige blonde Haarbüschel standen ihr nach allen Seiten vom Kopf ab, die meisten davon verklebt von den gestrigen Mahlzeiten, und auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln wie Sonnenschein, voller Liebe und Vertrauen. Lucys Magen schmerzte.
    »Gah«, flüsterte sie zurück.
    Das Lächeln wurde breiter. Lucy hob den Kopf und sah den lila Fleck auf dem Kissen von der Farbe, die sie sich ins Haar gesprüht hatte. Außerdem bemerkte sie den nassen Fleck vom Speichel, der ihr im Schlaf aus dem Mund geronnen war. Ätzend!
    Nell schlief noch, und Lucy spürte einen Stich Eifersucht, als sie sah, wie hübsch sie aussah auf ihrem Kissen. Und dieser dahergelaufenen Schwangeren schenkte Jorik mehr Aufmerksamkeit als ihr selber, Lucy.
    Sie wollte nicht daran denken, wie sehr sie sich wünschte, dass er sich vor allem ihr widmete. Es erinnerte sie bloß an all die Jahre, in denen sie versucht hatte, Sandy auf sich aufmerksam zu machen. Aber Sandys Interesse galt ausschließlich dem Alkohol und ihren diversen Liebhabern.
    Als Lucy sich aufsetzte, entdeckte sie Jorik mit dem Gesicht nach unten auf der Liege, die Beine über eine Lehne ragend, ein Arm auf den Boden baumelnd. Vierzehn Jahre alter Hass auf Sandy regte sich in ihrem Innern. Warum konnte nicht Jorik ihr Dad sein anstatt irgendein betrunkener Carnegie-Mellon-Fraternity-Typ, den Sandy einmal kennen gelernt und nie wiedergesehen hatte?
    »Gah?«
    Spitze kleine Fingernägel gruben sich in ihre Beine. Sie blickte auf den verklebten Blondschopf und die dreckigen Knubbelknie hinunter. Nell und Jorik hielten sich ja für sehr schlau; aber keiner von beiden schien zu wissen, dass Babys vor dem Schlafengehen ein Bad brauchten.
    Sie machte sich aus dem Griff ihrer Schwester los und stand auf, um ein paar saubere Sachen aus dem Stapel zu nehmen, den sie gestern, bevor sie losfuhren, auf den Boden des Wohnwagens geworfen hatte. Mit der

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