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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Nachthemd, zog die Schnüre auf, und das Kissen plumpste herunter.
    Beim Aufschrauben der Flasche beäugte er ihr weites Nachthemd. »Keine große Verbesserung!«
    Sie hob das Kissen auf und legte es sich auf den Schoß, als sie sich in den Sessel setzte. »Ich musste all meine sexy Negligés zurücklassen.«
    »Zu schade! Und das meine ich aus tiefstem Herzen.« Er schenkte den Wein in ein Glas, reichte es ihr und versorgte sich dann selbst mit einer Cola. »Woher also Ihre Schüchternheit?«
    »Ich bin nicht schüchtern«, verteidigte sie sich. »Bloß weil ich Sie nicht abgeschlabbert habe, heißt das noch lange nicht, dass ich schüchtern bin.«
    Er stellte ein Kissen auf und streckte sich auf dem Bett aus, den Kopf ans Brett gelehnt, die Cola auf der Brust. Nun verschränkte er die bloßen Füße und blickte weit behaglicher drein, als sie sich fühlte.
    »Dann finden Sie mich also nicht attraktiv!« In seinen Augen stand ein gewisses Glühen, eine subtile männliche Arroganz, die seine überwältigende sexuelle Selbstsicherheit verriet.
    Sie kam sich vor wie ein Kind, das probierte, wie nahe es an die offene Straße treten kann, bevor es zurückgepfiffen wird. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Dann finden Sie mich also attraktiv!«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Und wieso kümmert Sie das überhaupt? Ich küsse doch wie ein kleines Mädchen.« Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen. Wieso konnte sie die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen?
    »Ich hab das nicht als Beleidigung gemeint.«
    »Na, ein Kompliment war’s sicher auch nicht.«
    »Ich entschuldige mich.«
    »So was sagt man eben nicht!«
    »Nie wieder – großes Pfadfinderehrenwort!«
    Die Belustigung in seiner Stimme brachte sie erneut in Rage. »Vielleicht hätte ich Ihnen mit der Zunge die Mandeln rausnehmen sollen, dann wären Sie wohl glücklich gewesen.«
    »Hab ich mich nicht bereits entschuldigt?«
    »Ich kann solche Küsse nicht ausstehen. Man erstickt ja dabei.«
    »Nun ja, jedem das Seine.«
    »Das Ihre , und zwar jemandem den Zahnbelag runterzuschlabbern, überlasse ich dem Zahnarzt; unter einem romantischen Kuss verstehe ich was anderes. Man sollte die Zunge im eigenen Mund behalten.«
    »Das heißt wohl, dass ich von Ihnen keinen oralen Sex erwarten darf.«
    »Was?«
    Er warf den Kopf zurück und stieß ein bellendes Gelächter aus.
    Sie errötete, doch als sie einen tiefen Schluck Wein nahm, wunderte sie sich, warum sie nicht verlegener war.
    »Nun komm schon, Nell. Die Nacht ist noch lang, und wir sind ganz allein. Erzähl Pater Mathias, woher diese Hemmungen kommen.«
    »Mathias? Ich dachte, Ihr Name wäre Matthew.«
    »Mathias ist die slowakische Version. Mat mit nur einem T. Stammt von meinen Schwestern. Ist leider an mir hängen geblieben. Ah, aber du versuchst das Thema zu wechseln. Worum ging es? Ach ja, ums Küssen. Ich vermute, dein Ex war kein besonders guter Küsser.«
    Nealy nahm einen Schluck Wein und sagte dann, ohne es zu wollen: »Bei mir jedenfalls nicht.«
    »Dann bei jemand anders?«
    Zögernd nickte sie. Er hatte keine Ahnung, wer sie war, und sie hatte es so satt, so zu tun, als wären sie und Dennis das Traumpaar gewesen. Zumindest Nell Kelly konnte einen kleinen Teil der Wahrheit preisgeben.
    »Bei vielen anderen?«
    »Nein, bloß eine Person. Er war treu … bloß mir nicht.« Sie zupfte an dem Kissen auf ihrem Schoß herum. »Mit mir war er gar nichts.«
    Es folgte eine lange Pause. »Willst du damit sagen, dass dein Mann überhaupt nicht mit dir geschlafen hat?«
    Erschrocken merkte sie, was sie beinahe verraten hätte. »Aber natürlich haben wir … so routinemäßig.«
    Das war eine Lüge. Zu Beginn ihrer Ehe hatte es ein paar ungeschickte Versuche gegeben, die sie in der demütigenden Ungewissheit zurückließen, ob sie ihre Jungfräulichkeit nun verloren hatte oder nicht. Sie war sich entsetzlich töricht vorgekommen. Während ihrer ganzen Highschool- und Collegezeit hatte sie sich nach Sex gesehnt; aber weil sie Daddys braves Mädchen war, hatte sie die paar Male, in denen ein Junge den Mut aufbrachte, sich über den Secret Service hinwegzusetzen, nein gesagt.
    »Der Typ muss ein Problem haben.«
    Ein riesiges sogar. Er lag zwei Meter unter der Erde auf dem Arlington National Cemetery. Sie stieß ein ersticktes Lachen aus, das fast wie ein Schluchzen klang. »Bist du sicher, dass nicht ich die mit dem Problem bin?«
    Einen Moment lang schwieg er, und sie merkte, dass er

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