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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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öffnete, schnippte sie ihm mit dem Finger an die Brust. »Mommy ist ja da! Soll ich dein Nachtlicht anknipsen, damit du dich im Dunkeln nicht fürchtest?«
    Er verdrehte die Augen genauso, wie es ihre dreiundzwanzigjährige Tochter Callie immer tat, wenn Toni sie nervte. Nur junge Leute schafften es, die Augen derart rollen zu lassen.
    »Sehen Sie sich das mal an!« Er wies auf seinen Laptop, der auf dem Schreibtisch stand.
    Sie hatte ihre Lesebrille vergessen und musste daher die Augen zusammenkneifen, um zu sehen, dass er die Website der morgigen Ausgabe einer kleinen Zeitung aus West Virginia auf den Bildschirm geholt hatte.
    »Und wonach soll ich suchen?«
    »Hier, gleich da!« Er tippte mit dem Finger auf den Schirm.
    »›Santa gewinnt Ähnlichkeitswettbewerb‹? Wieso sollte mich das – oha!« Sie ging näher an den Bildschirm heran und begann den Artikel von vorne zu lesen. »Wie hast du das gefunden?«
    »Bin so herumgesurft. Hab mir alle Lokalzeitungen in einem Umkreis von hundertfünfzig Meilen um McConnellsburg angesehen. Es heißt, die Frau wäre spanischer Abstammung gewesen, also ist’s wahrscheinlich nicht wichtig. Im Übrigen – wieso sollte jemand, der sich verstecken will, an einem Ähnlichkeitswettbewerb teilnehmen?«
    »Trotzdem … Verdammt, ich wünschte, wir hätten ein Foto. Schau doch mal ins Telefonverzeichnis und sieh zu, ob du …« Sie blickte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm. »Brandy Butt. Klingt nicht grade spanisch. Und die meisten Frauen spanischer Abstammung sehen nicht aus wie Aurora.«
    »Bis jetzt konnte ich nicht mehr rauskriegen, aber ich suche weiter.«
    »Mal sehen, ob ich auch was machen kann.« Toni schickte sich an, zum Telefon zu gehen, hielt dann jedoch inne. Normalerweise müssten sie die Sache an ein Außendienstbüro in West Virginia weiterleiten, aber ihre Aufgabe konnte man nicht als normal bezeichnen. Sie und Jason zum Beispiel waren direkt Ken Braddock, dem stellvertretenden Direktor der National Security Division, unterstellt, und sie besaßen die Erlaubnis, ihre Anhaltspunkte entweder selbst zu verfolgen oder sie weiterzuleiten.
    Toni nahm den Hörer ab, klemmte ihn sich zwischen Wange und Schulter und betrachtete ihren Partner. »Ich habe vor, gleich morgen früh nach West Virginia abzudampfen. Was ist mit dir, Kleiner? Ist sieben Uhr zu früh für dich?«
    »Eigentlich hatte ich vor, schon um sechs aufzubrechen, aber wenn Sie bisschen mehr Schlaf brauchen, dann verstehe ich das!«
    Ach, der Kleine wuchs ihr allmählich richtig ans Herz.
     
    In Mats Nacken kribbelte es immer noch. Das war echt komisch, als er mit Buttons gelbem Strampler im Wohnwagen der Waynes gestanden und gehört hatte, wie auf Dateline das Verschwinden von Cornelia Case gemeldet wurde. Sicher handelte es sich nur um einen dieser verrückten Zufälle; aber das merkwürdige Kribbeln im Nacken blieb. Es war das Gefühl, das er immer hatte, wenn er an einer großen Sache dran war.
    Er konnte nicht umhin, im Geiste einen Vergleich zwischen Nell Kelly und Cornelia Case anzustellen. Trotz der äußeren Ähnlichkeit war Mrs. Case kühl, reserviert, ja beinahe ätherisch, während Nell dagegen humorvoll, kontaktfreudig und sehr real war. Abgesehen vom ersten Eindruck musste man sogar sagen, dass sie einander gar nicht so ähnlich sahen. Nells Haare waren anders, und obwohl auch sie ziemlich dünn war, haftete ihr nicht dieser Prêt-à-Porter-Look an, den Mrs. Case permanent ausstrahlte. Außerdem besaß Mrs. Case eine höhere Stirn, sie war größer als Nell, und auch ihren Augen fehlte es an Bläue. Und was am allerwichtigsten war, Mrs. Case hätte sich bestimmt nicht von Mathias Jorik küssen lassen.
    Er lachte in sich hinein. Mit einer Perücke, einem besseren Kleid und hohen Absätzen wäre Nell wahrscheinlich sogar imstande, einfach durch die Tore des Weißen Hauses zu marschieren und sich als First Lady auszugeben. Und wenn dann die richtige Mrs. Case wieder auftauchte, würde niemand glauben, dass sie es war. Ganz wie in dem Film The Prince and the Pauper, wo ein König mit einem Bettler die Rollen tauschte. Was für eine Story wäre das!
    Als er die Tür zum Trailer öffnete und eintrat, wollte er ihr schon alles erzählen – doch als er sie so auf dem Sofa sitzen sah, verging ihm das Lachen. Sie hatte ihr blaues Baumwollnachthemd an und die Beine hochgezogen darunter versteckt. Bis auf eine kleine Tischlampe waren alle Lichter aus. Der Schein der Lampe fiel auf ihr

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